Niereninsuff mit GFR und der MDK

  • Hallo zusammen,
    hat jemand Erfahrung damit, wie der MDK auf die Bestimmung der GFR nach Cockroft und Gault reagiert, bzw. mit der daraus resultierenden Niereninsuff.?

    Wir haben das jetzt verstärkt eingesetzt und bekommen von einer Kasse zu verstehen, dass sie nicht nachvollziehen können, dass die Leute plötzlich eine Niereninsuff. III° haben sollen, bloß weil sie alt sind und wenig wiegen. Die Behandlung der NI ist natürlich erfolgt und sei es nur durch Medikamentengabe und wiederholte Laborkontrolle.

    Freue mich auf Rückmeldungen.

  • Hallo, wir verwenden die MDRD Formel sowohl im Labor als auch im MedCon, wenn wir anhand des Krea Wertes nachrechnen oder Clearence im Labor nicht ausgewiesen wurde.
    Haben damit keine Probleme mit dem MDK, was die Stadienzuordnung betrifft.
    Ob es die ND Definition erfüllt ist manchmal eine andere Frage.

    mfg

    Uwe Neiser


  • Liebe Kollegen,

    bezüglich der MDRD haben wir keine Probleme, auch wenn zu Anfang vom MDK gelegentlich der Sammelurin gefordert wurde. Herr Rembs hatte diesbezüglich auf einen Artikel aus dem NEJM verwiesen, den schicken wir nun auszugsweise mit und sind uns mit dem MDK zumindest bei der Stadieneinteilung einig.

    Viele Grüße,

    v. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Hallo,

    auch wir verwenden die cockroft Formel ohne Probleme, es muss dann halt nur ein Aufwand mit der Niereninsuff beschrieben sein.
    Eine andere Alternative ist z.B. bei auffälligen Crea Werten einen 24 SU zu machen und dann die Creal-klearance zu bestimmen sozusagen als weitere Diagnostischer Aufwand.
    Ging dann immer ohne Problem durch.

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal

  • Hallo,
    habe das Problem auch. Eine beratende Ärztin der KK will nun den MDK-Arzt, welcher Sie zu Fällen berät befragen, ob es denn sein kann, dass die Formel ausreichend ist.
    Klar ist, dass die KK das nicht will, weil halt doch plötzlich etliche Personen eine NI Grad 3 oder auch mal präterminale NI Grad 4 haben.
    Ich werde ihr jetzt mal den Artikel aus dem NEJM zukommen lassen...

    [arial]MfG

    [c=blue]Leisure 17[/c][/arial]

  • Hallo,

    Bezüglich der Kodierung der Niereninsuffizienz wurde eine klare Empfehlung seitens MDK ausgesprochen (siehe DRG-Kodierempfehlungen (MDK) - Aktualisierung / Ergänzung 04.06.2009 Arbeitsgruppe der SEG-4).
    Ich denke trotz hoher Anforderungen kann chronische Niereninsuffizienz oder akutes Nierenversagen in vielen Fällen weiterhin kodiert werden. Ab Stadium 3 nach AKIN wird von ANV gesprochen; bei chronischer Niereninsuffizienz wird es zwar GFR-Rechnung nach MDRD oder Cockroft Gaul Formel anerkannt aber die Dauer der GFR< 60ml/min wird > 3 Monate vorausgesetzt.

    MfG
    L.Özkan
    Medizincontrolling
    Karl-Olga-Krankenhaus / Stuttgart

  • Hallo,

    auch unser landes MDK hat interne Kriterien zum Resourcenverbrauch der Niereninsuffizienz aufgestellt. Im Anhang zu lesen.
    Kreatinin, Harnstoff und GFR erhöht und Lasixgabe sollen nicht zur Kodierung von N18.. ausreichen.
    wie sehen Sie das?


    freundliche Grüße ins Forum


    Kurt Mies

    Kurt Mies

  • Hallo,
    freut mich, dass der Mdk in dem Papier die nephroprotektive wirkung von ACE-Hemmerns als spezifische Therapie anerkennt. Fühle mich in meiner \"Welt\" bestätigt.
    Ist auch unsere Vorgehensweise: GFR errechnen, wenn pathologisch + ACE-hemmer = N18.xx

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo,
    ich würde bei dieser Erklärung 2 Punkte widersprechen:
    1. Die Dosierungsanpassung eines Chemotherapeutikum beim Vorliegen der Niereninsuffizienz stellt für mich eindeutig Mehraufwand i.S der Nebendiagnosendefiniton der DKR dar. Bei einem nierengesunden Pat. wird die individuelle Anpassung nach Körperoberfläche durchgeführt. Wenn Niereninsuffizienz vorliegt, wird die Dosis dementsprechend reduziert und i.d.R mit Schleifendiuretika nachgeholfen, sodass Mehraufwand > 0 plausibel ist. Wenn auch keine diuretische Medikation gegeben wurde, was eigentlich in Ausnahmefällen auftritt, würde ich auch alleinige Dosisreduktion als ausreichende Begründung ansehen.
    2. Wenn die Bedingungen in der neusten Empfehlung der SEG 4 erfüllt sind, ist davon auszugehen, dass eine diuretische Medikation auch \"per se\" eine \"Nierenmedikament\" ist, da wenn auch andere Komorbiditäten vorhanden sind und primär diuretisch behandelt wurden, wird im Krankheitsverlauf die Niereninsuffizienz eine sehr wichtige Rolle spielen.

    MfG
    L.Özkan
    Medizincontrolling
    Karl-Olga-Krankenhaus / Stuttgart