Umfrage "Kodierung von Komplikationen und MDK"

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Sie meinen, dass sei unglaublich, dann kommen wir doch noch zu einem Gerücht, was sich hartneckig seit 2002 hält:

    EINLEITUNG zu den Deutschen Kodierrichtlinien, Version 2002

    Um die gesetzlich vorgegebene leistungsgerechte Vergütung der Krankenhäuser zu ermöglichen, ist es unerlässlich, dass vergleichbare Krankenhausfälle auch derselben DRG zugeordnet werden. Diese Forderung kann jedoch nur dann erfüllt werden, wenn Diagnosen- und Prozedurenklassifikationen in einheitlicher Weise angewendet werden. Kodierrichtlinien regeln und unterstützen diesen Prozess, um möglichst auch in schwierigen Fällen eine eindeutige Verschlüsselung zu ermöglichen.

    Nur gleich dann wieder der Hinweis: Ja, ich weiß, dass auch Kliniken falsch kodieren! Diese üben aber keine gutachterliche Tätigkeit aus!

    Ich habe auch schon oft kundgetan, dass das Risiko der Falschabrechnung auf Seiten der Kosteträger deutlich höher ist (eigene Erfahrung aus über 20.000 Rechnungsprüfungen).

  • [quote]
    Original von Selter:
    Wenn Sie meinen, dass sei unglaublich, dann kommen wir doch noch zu einem Gerücht, was sich hartneckig seit 2002 hält:

    hartneckig- ein sehr schöner schelmischer ansatz-wer neckt wen? :biggrin: :biggrin: :biggrin:

    Grüße im Kampf gegen das Böse
    Dr.Wacket

    • Offizieller Beitrag

    Hatte auch das \"ä\" in Betracht gezogen, mich aber aus schriftbildnerischen/optischen Gründen dagegen entschieden....
    Schreibe auch Stop aus gleichem Grund nur mit einem \"p\". Das Auge liest halt mit..... ;)

  • Solange Sie die Kodierregeln besser auslegen als die Rechtschreibregeln, soll es uns egal sein (da die Wortbedeutung in diesem Fall ja vom harten, unbeugsamen Nacken kommt, plädiere ich aber auch eindeutig für das \"ä\")... :D

    wintersonnige Grüße

    MDK-Opfer

    • Offizieller Beitrag

    Geben Sie mal \"hartneckig\" bei Google ein.
    Da kommt nicht \"meinten Sie: hartnäckig\", sondern 8.870 Einträge.

    Okay, 729.000 Einträge für \"hartnäckig\" mögen da die breitere Präferenz bestätigen...

  • Liebe Gemeinde!

    Ich kann die MDK Bayern Erfahrungen mit poltERGEIST nur teilen!

    Eine Frage besteht nur: Welche Konsequenz ziehen wir hieraus?

    Wie wäre es mit einer Online-Kodierempfehlung (a la SEG4) mit Problemfällen unsererseits um \"gestärkt\" in die nächste Runde zu gehen?
    Mir schwebt da eine neue Forum Kategorie vor, oder so....

    Grüße zum Wochenende! :sonne:

    Zu berichten vielleicht, dass wir gerade in einer Dissensentscheidung wegen M966 und S72.10 stecken.... :d_neinnein:

  • Hallo Herr Apell,
    hallo Forum

    da diese Problematik unverändert besteht:
    Darf ich fragen, was bei Ihrer Dissenzentscheidung bzgl. M96.6 und S72.10 herausgekommen ist? :erschreck:

    Gibt es bei den übrigen Teilnehmern zwischenzeitlich das einheitliche Verfahren, dass im Rahmen periprothetischer Frakturen nur noch die M96.6 ohne T- und S- Ergänzung verwendet wird? :d_gutefrage:

    Ich weiß, es gibt dazu einen betreffenden Thread, der auch eine klare DIMDI-Aussage dazu enthielt, aber ich finde ihn leider nicht. :rotwerd:

    Schönen Tag noch

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

    • Offizieller Beitrag
  • Hallo Herr Selter,

    diesen Link hatte ich auch gefunden, war aber der Meinung, es gäbe noch einen anderen/aktuelleren.
    Ich erinnere mich an einen thread, bei dem Sie (mehr oder weniger enttäuscht!) eine Stellungnahme des DIMDI bekannt gaben, wonach in den besagten Fällen die Kodierung M96.6 ausreichend sei und die Lokalisation (i. d. R. über den S-Kode) entfällt!
    Aber vielleicht habe ich das falsch zugeordnet ....

    Noch mal Danke für Ihre Antwort.

    Herr Apell,
    wenn es schon ein Ergebnis gibt, bitte kurze Info ggf. auch als private Nachricht!

    Schönen Tag noch

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Liebe Kollegen,

    wir haben den schönen Fall, daß die \"Doppelcodierung\" einer Komplikation einen geringeren Erlös verursacht als die Einzelcodierung, und zwar in folgender Konstellation:

    HD: M25.15 Gelenkfistel
    ND: T81.8 Sonstige Komplikation (eben die Fistel)
    OPS: 5-821.0 Revision Hüft-TEP

    Je nachdem, ob man bei diesem Langlieger die T81.8 codiert (I22B, BR 2,764) oder nicht (I47B, BR 3,691), ergibt sich ein unterschiedlicher Erlös, der Mehrerlös der einfachen Codierung beruht auf den LL-Zuschlägen. Erstaunlicherweise findet der MDK nun die Doppelcodierung gut. Eine Begründung, warum die T81.8 zusätzlich codiert werden solle, wurde im Gutachten leider nicht mitgeliefert, wir haben angefragt und sind auf die Antwort gespannt.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

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    Dr. med. Volker Blaschke