Codierung der Versorgung einer Kreuzbeinfraktur

  • hallo forum,

    der erlös für diese vertebropelvine abstützung ist derart exuberant, dass ich diesen codierversuch wagen muss, ausgang offen.

    Der pat hatte sich eine transforaminale sakrumfraktur zugezogen. Diese wurde (laut 1. post) mit einem int. fixateursystem lumbosacral retentiert ( für die repos galt: \"paßt scho\").

    HD ist S32.1, Fraktur des Os sacrum.
    Für die P findet sich in 5-79 \"Offene Reposition einer Beckenrand- und Beckenringfraktur\", 5-798.-. Fixateur interne 5-798.7 oder ggf \"sonstige\" 5-798.x.
    Weder bei 5-798.- noch unter 5-79 findet sich ein Hinw., das der zugang zusätzlich kodiert werden soll/ darf. Damit genügt 1 prozedurencode.

    (Anmerkung: 5-834 bezieht sich in ersterlinie auf WK-#)

    mfg ETgkv

  • Hallo ETgkv,
    dies ist eine Kodierung einer Beckenringfraktur. Das Os sacrum gehört zur Wirbelsäule. Wenn ich nun wie beschrieben einen lumbosacralen internen fixateur implantiere. Diese als Offene Reposition einer Beckenrand- und Beckenringfraktur zu kodieren würde mir erhebliche Kopfschmerzen bereiten. Und der Erlös durch eine osteosynthese mit einem Schrauben-Stab-System ist auch nicht gerade gering für den Aufwand.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • hallo herr Dr. Schemmann,

    für mich liegt die grenze (nach reichlich blättern im OPS und ICD) zwischen becken und ws genau bei unterkante zwr L5/S1. Das sakrum ist eine beckenringstruktur.
    Die klassifikation der beckenringfrakturen (nach Pennal und Tile, auch AO) ordnet die transforaminale fraktur bei Typ C ein.
    Jetzt werden diese transforam frakturen mittels einer \"Triangulären vertebropelvinen Absstützung\"* behandelt (übungsstabil). Hier in diesem fall wurde allerdings nur ein teil dieses eingriffs durchgeführt, die vertikale komponente.
    Soll nun eine einzige transpediculäre schraube in höhe wk 4 oder 5 für einen fixateur interne das ganze \"spinalisieren\"?
    Wohlgemerkt, die fraktur S32.- liegt im becken(ring). Soll diese einzige schraube eines fixateurs alles ändern und mich nach 5-834.- beamen, dort letztlich nach andere op, sonstige methode:5-839.x?

    zugegeben, mit einer \"gedeckten repos bei offenen vorgehen\" und dem ops tu ich mich schwer! Schwerer als ws/ becken

    * Trauma Berufskrankh 2008;10:123-130

    mfg ETgkv
    Ernst Trump

  • Hallo Herr Trump,
    das sind klare Argumente, die Zuordnung der Sacrumfraktur zum Beckenring ist wegweisend.

    Und ich gebe Ihnen recht, die zwei oder vier Pedikelschrauben in der LWS sind sicherlich nicht das Hauptargument für eine Verschlüsselung als WS-Eingriff - selbst wenn der Aufwand diesem entspricht.
    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • hallo Herr Dr. Schemmann,

    Ihr kommentar freut mich. Ich bin schon lange aus der klinik raus und bei der gkv. Hier im forum bin ich, um zu lernen (nicht um recht zu haben). Man kann sich nicht alles erlesen, die jetzigen kliniker - wie Sie- sind für mich da der maßstab.

    mfg ETgkv
    E. Trump

  • Hallo Forum,
    ich häng meine Frage \'mal hier an.

    Pat. mit LWK-Frakturen, perkutan mit Schrauben-Stab-System über mehrere Segmente versorgt.
    Prozeduren: 5-839.x und 5-835.5
    soweit klar :augenroll:

    Ich sehe nun keine Möglichkeit die Anzahl der Segmente zu kodieren, oder hat jemand eine Idee ? :d_gutefrage:

    Viele Grüße aus Melle
    Dr. Th. Wagner 8)
    Facharzt für Chirurgie
    Leiter Medizincontrolling
    christl. Klinikum Melle

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    es werden hier keine Segmente kodiert, dafür ist in diesem Fall kein Kode anzugeben (weil: gibt es nicht).

  • Hallo Herr Selter,

    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Viele Grüße aus Melle
    Dr. Th. Wagner 8)
    Facharzt für Chirurgie
    Leiter Medizincontrolling
    christl. Klinikum Melle

  • Hallo Mitstreiter,

    der OPS ist ja jetzt etwas aktualisiert worden, insbesondere bei der Wirbelsäule. Hat jemand eine aktuelle Meinung, wie man eine spinopelvine Abstützung bei Sakrumfraktur (z.B. L5 auf Os Ileum) 2015 kodiert ? Und gibt es einen Unterschied zwischen geschlossenen und offenen Vorgehen ?

    Grüße vom Gluecksritter

  • Guten Morgen,

    ich greife diesen Thread auf mit einem vermutlich trivialen Problem, für dass ich keine Lösung finde und bitte um Rat der Experten:

    Rad. Befund:

    Zitat

    "Fraktur des Ramus inferior ossis pubis beidseits am Übergang zum Acetabulum, die acetabuläre Gelenkfläche zeigt sich jedoch intakt . Geringfügig dislozierte Frakturen des Ramus inferior ossis pubis beidseits . Fraktur des Os sacrum links mit Einstrahlen ins Neuroforamen S1 "

    OP:

    Zitat

    Platzierung einsr 7.3 mm Ileosacral-Schraube. Hierbei wrd darauf geachtet, dass die Schraube streng im WK S1 zu liegen kommt

    Kode: 5-83b.20 OS WS Schraube: 1 Segment.

    Kostenträger fordert: 5-790.0d geschlossene Repos. ... OS. Schraube Becken, da es sich um eine Beckenringfraktur handelt.

    Was ist korrekt?

    Ich bitte um Unterstützung

    merguet

  • Hallo merguet,

    weiter oben im Thread schrieben:

    für mich liegt die grenze (nach reichlich blättern im OPS und ICD) zwischen becken und ws genau bei unterkante zwr L5/S1. Das sakrum ist eine beckenringstruktur.
    Die klassifikation der beckenringfrakturen (nach Pennal und Tile, auch AO) ordnet die transforaminale fraktur bei Typ C ein.

    und

    Hallo Herr Trump,
    das sind klare Argumente, die Zuordnung der Sacrumfraktur zum Beckenring ist wegweisend.

    Ich sehe das genau so. Sie beschreiben m. E. eine vordere und hintere Beckenringfraktur. Daher wäre m. M. nach der Kode 5-790.0d korrekt.

    MfG findus