Materialwechsel bei Arthrodese

  • Hallo liebe Forum,

    anbei noch ergänzend zu meinem Fall, der mir Kopfzerbrechen bereitet,

    Pat. kommt mit z.n. 2 maligen Revisionen eines Knieempyems von Nov. 2009 im anderen Krankenhaus,

    Dann Vorstellung bei uns im März mit v.a. Rezidivempyem u. Gelenkdestruktion.

    In der intraopperativ entnommen Mibi Nachweis von Staphylokokken

    11.03.2010:
    Revision des linken Kniegelenkes, totale Synovektomie, Chondroplastik mit Entknorpelung der Femurkondylen und des Tibiaplateaus, Resektion der Kreuzbänder, Jetlavage, Spülung, Interposition eines Zementspacers, Einlage Drainage.


    29.03.2010:
    Revision linkes Kniegelenk, Spacerwechsel, schichtübergreifendes Débridement Sequestrektomie tibial und femoral, Jetlavage, Entnahme einer Probe zur mikrobiologischen Untersuchung.

    09.04.2010
    Eröffnen des alten Zugangs, Präparation bis auf die Gelenkfaszie, hier Erweitern der Präparation nach medial und paramediales Eröffnen des Gelenkes. Hierbei entleert sich trüber Erguss. Die Synovia zeigt sich zottig mit Hypergranulationsgewebe überzogen. Hier wird eine Nachresektion der Gelenkinnenhaut durchgeführt. Nochmaliges Kürettieren subcutan, intraartikulär und auch der distalen Femur- und Tibiafläche. Nach Aufstellen des Kniegelenkes in Flexion kann ebenfalls der dorsale Rezessus gesäubert werden. Auch hier hypertrophe Granulationsformationen. Die Quadrizepssehne und Patellarsehne zeigen sich ebenfalls partiell nekrotisch. Hier Nachresektion avitalen Gewebes. Auf Grund des progredienten Infektverlaufes wird nun Indikation zur Stabilisierung mittels Arthrodese gestellt. Hierfür Durchführen einer Nachresektion der Gelenkflächen, insbesondere der femoralen Kondylen, um eine gute Auflagefläche zu schaffen. Durchführen eines Horizontalschnittes, sodass eine Schmetterlingsform im Bereich des distalen Femurs entsteht. Bei vermehrter Blutungstendenz wird nun die Blutsperre geschlossen. Nun Setzen zweier femoralen Pins unter Bildwandlerkontrolle, ebenfalls Setzen zweier Pins in den proximalen Tibiaanteil jeweils in Einbringtiefe und Position kontrolliert. Nun Ausrichten der Beinachse. Hierbei zeigt sich, dass bei Aufeinanderstellen der Kontaktflächen eine varische Beinachse auftritt, deshalb nochmaliges laterales Nachresezieren im Bereich des Femurs. Nochmaliges Stellen der Beinachse und Fixieren mittels Längsstangen. Durchführen einer Bildwandlerkontrolle, die varische Beinachse kann nicht komplett aufgestellt werden, jedoch wird vorerst die Stellung akzeptiert. Ausgiebige Spülung, Entnahme einer Gewebeprobe zur mikrobiologischen Untersuchung, Einlage einer PMNA-Kette, Durchführen einer Kapselnaht, anschließend nach Einlage einer Überlauf-Drainage sowie Einlage einer subcutanen Drainage nach Kapselnaht und Hautnaht in Einzelknopfrückstichtechnik erfolgt die intraoperative Gab von Tavanic 500 i. v.

    OP 19.04.2010
    Kopie im vorherigen Beitrag

    Es geht mir um die Prozedurenverschlüsselung der Arthrodese, ( 5-808.3)


    die Opperateure hätten sie gern 2 mal verschlüsselt, da bin ich unsicher.

    Fall führt bei 2 maliger Verschlüsselung von der I08 C in die I01 Z

    Ist jetzt hoffentlich nicht zu ausführlich geworden,

    Wäre nett, wenn mir jemand bei der Lösung des Rätsels helfen könnte ;-))

    L.G.


    siehe Bericht

  • Hallo Dorie,
    am 09.04.10 wurde eine Revision durchgeführt. Da bereits bei dieser OP klar war, dass ein nochmalige Revision (\"jedoch wird die Stellung vorerst akzeptiert\" mit Arthrodese folgt, und hier nicht eine definitive Arthrodese sondern eine temporäre Fixation eines Gelenks durchgeführt wurde, ist m.e. die Kodierung der Arthrodese nur für den 19.04. gerechtfertigt.
    Da weist auch die Einlage einer Kette daraufhin, da man dies bei einer endgültigen Arthrodese normalerweise nicht macht.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U