Multimodale Schmerztherapie bei Postthorakotomiesyndrom

  • Hallo allerseits,

    die Auswahl der Hauptdiagnose bei Postthorakotomiesyndrom wurde bereits hier diskutiert. Leider hilft mir das in folgendem Fall nicht recht weiter:

    Ende 2008 wurde ein Patient mit erheblichen chronischen Schmerzen der rechten Thoraxseite zur Durchführung einer multimodalen Schmerztherapie stationär aufgenommen. Die Schmerzen waren im Anschluss an eine Thorakoskopie (Spontanpneu) vor ca. einem halben Jahr erstmals aufgetreten. Die Schmerztherapie erbrachte innerhalb von 14 Tagen einen gewissen Erfolg, zugleich trat jedoch auch eine deutliche depressive Verstimmung zu Tage, so dass eine medikamentöse Therapie eingeleitet wurde. Als Hauptdiagnose wurde durch die Schmerztherapeutin M79.18 \"Myalgie: Sonstige\" angegeben, was in Kombination mit der Therapie in die DRG I42Z führt.

    Ein MDK-Gutachten kommt nun zu dem Schluss, die Hauptdiagnose sei falsch, korrekt wäre die R07.3 \"Thoraxschmerz\", da eine eindeutige Zuordnung der Schmerzen zur Brustwandmuskulatur nicht gegeben sei. Als DRG wird damit F74Z \"Thoraxschmerz\" erreicht - mit einer Überschreitung der oberen GVD um 4 Tage (die Verweildauer wird vom Gutachter allerdings nicht beanstandet).

    Diese DRG-Zuordnung ist offenkundig \"falsch\" in dem Sinne, dass die spezifische Leistung der multimodalen Schmerztherapie nicht berücksichtigt wird. An der Verwendung von R07.3 kann ich aber im Hinblick auf DKR 1806 nichts wirklich aussetzen. Schuld an der Problematik ist, dass Schmerzen im Bereich der (vorderen) Thoraxwand durch die ICD-10 explizit dem Kapitel XVIII zugeordnet sind, während sich die chronischen Schmerzzustände der Extremitäten und des Rückens im Kapitel XIII befinden.

    Irgendwelche Vorschläge...?

    Mit freundlichen Gründen

    Markus Hollerbach