post OP Kpmplikationen

  • Hallo liebe Kodierer!

    Folgendes Problem: nach OP eines Kolon Ca kommt es zu einer Nahtinsuffizien mit Peritonitis, intraabdominellen Abszess. Nach einer Revisions-OP zusätzlich zu einer Darmfistel. Unser Suchsystem bietet mir bei der Verschlüsselung der Komplikationen Codes aus dem "K"-Kapitel an K91.8 für die Anastomoseninsuffiziens, K65.9 für die Peritonitis und K63.2 für dei Darmfistel. Meiner Ansicht nach müssen doch hier Codes aus dem "T"-Kapitel zur Anwendung kommen. T81.4 für post-OPinfekt und T88.8 für die Anastomoseninsuffizienz scheinen mir in der Beschreibung nicht exakt genug. Für die Darmfistel finde ich gar keinen Code im "T"-Kapitel.
    Hat jemand helfende Vorschläge?

    Gruß V.Rudolph
    Bad Honnef:angry:

    • Offizieller Beitrag

    Vorschlag:


    nach OP eines Kolon Ca kommt es zu einer Nahtinsuffizienz

    T81.3

    mit Peritonitis,

    K65.0

    intraabdominellen Abszess (im Kode K65.0 enthalten)


    Nach einer Revisions-OP zusätzlich zu einer Darmfistel.
    T81.8


    Bei Keimnachweis (z.B. E. coli) kann dieses auch kodiert werden (B95,- B96,-)


    Gruß

    E. Rembs

  • :3 Vielen Dank für die Tipps. Trotzdem möchte ich noch mal rückfragen. Die T 81.3 habe ich bisher nur für die Wundruptur - oder auch Platzbauch - verwandt. Das habe ich so der Codebeschreibung entnommen. Unser Diacos Suchprogramm gibt mir für die Anastomoseninsuffizienz die T88.8.

    Gruß V.Rudolph

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen Herr Rudolph,

    Zitat


    Original von V-Rudolph:
    ... Meiner Ansicht nach müssen doch hier Codes aus dem "T"-Kapitel zur Anwendung kommen.

    Nein, weil:

    1919a Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen und medizinischer
    Behandlung
    Die Kategorien T80-T88 Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen und medizinischer Behandlung, anderenorts nicht klassifiziert in Kapitel XIX der ICD-10-SGB-V stehen zur Kodierung bestimmter Komplikationen zur Verfügung, die in Zusammenhang mit Operationen und anderen Eingriffen auftreten, zum Beispiel Infektionen von Operationswunden, mechanische Komplikationen von Implantaten, Schock usw.
    Diese Kategorien sind nur dann zu verwenden, wenn kein spezifischer Kode aus einem anderen Kapitel der ICD-10-SGB-V zur Verfügung steht.
    Kodes für die spezifische Verschlüsselung von Komplikationen nach medizinischen Maßnahmen finden sich in den folgenden Kategorien:
    ...
    K91.- Krankheiten des Verdauungssystem nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert

    ...

    Für die Anastomoseninsuffizienz ist es die K91.8 (nicht T...).

    Gruß

    D. D. Selter

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von Selter:
    Die Kategorien T80-T88 ...
    Diese Kategorien sind nur dann zu verwenden, wenn kein spezifischer Kode aus einem anderen Kapitel der ICD-10-SGB-V zur Verfügung steht.
    K91.- Krankheiten des Verdauungssystem nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert

    Für die Anastomoseninsuffizienz ist es die K91.8 (nicht T...).

    Gruß

    D. D. Selter


    Hallo,

    K91.8 ist natürlich möglich, aber nach meinem Verständnis ist K91.8 kein spezifischer Kode für das Krankheitsbild einer Anastomoseninsuffizienz auf dem Boden einer Nahtinsuffizienz.
    K91.8 beinhaltet z.B. auch die postoperative Darmatonie

    T81.3 erscheint mir nach med. Gesichtspunkten sinnvoller.

    Ob K91.8 dem Wortlaut nach spezifischer ist als T81.3 ist m.E. interpretationsfähig.


    Frage an Herrn Selter:
    Wie kodieren Sie einen postoperativen intraabdominellen Abszess?
    T81.4 oder K91.8?


    Gruß

    E. Rembs

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von Rembs:
    K91.8 ist natürlich möglich, aber nach meinem Verständnis ist K91.8 kein spezifischer Kode für das Krankheitsbild einer Anastomoseninsuffizienz auf dem Boden einer Nahtinsuffizienz.
    K91.8 beinhaltet z.B. auch die postoperative Darmatonie

    T81.3 erscheint mir nach med. Gesichtspunkten sinnvoller.

    Ob K91.8 dem Wortlaut nach spezifischer ist als T81.3 ist m.E. interpretationsfähig.

    Guten Tag Herr Rembs,

    die DKR verweisen auf die spezifischen Kodes in den Kapiteln, d.h. aber nicht, dass dort auch jede Komplikation 1:1 zu finden ist. Auch in diesem Fall ist die Anastomoseninsuffizienz mit anderen Komplikationen unter K91.8 subsumiert (spezifisch ist hier die Zuordnung der Komplikation zum Verdauungstrakt, nicht zur Anastomoseninsuffizienz).
    T81.3 ist noch unspezifischer, da ohne jegliche Organzuordnung und auch eher bei oberflächlichen Wunddehiszenzen gebraucht (siehe Inklusiva), nicht bei angesprochener Anastomoseninsuffizienz. Laut DKR ist die K91.8 zu kodieren, auch wenn vom Verständnis her kein wirklich spezifischer Kode resultiert. Das macht einen nicht wirklich glücklich, ich weis ....

    Zitat

    Original von Rembs:
    Wie kodieren Sie einen postoperativen intraabdominellen Abszess?
    T81.4 oder K91.8?

    T81.4 (siehe Inklusiva und keine Zuordnung zu einem anderen Kode aus anderem Kapitel, auch nicht K91.8)

    Gruß


    --
    D. D. Selter