Wider das politische Getöse einiger Krankenkassen

  • Hallo MiChu,

    für die Blinden unter uns, die den Bericht nicht selber finden: Gibt es den online?

    Danke, J.Helling

  • Guten Morgen,

    anbei der Bericht

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    heute in den news:


    “40 Prozent aller geprüften Krankenhausrechnungen sind fehlerhaft“, sagte der Sprecher des Kassen-Spitzenverbands Florian Lanz der dpa.

    http://www.merkur-online.de/nachrichten/po…men-610118.html


    O.g. Aussage wurde von ganz vielen Zeitungen als Tatsachenbehauptung übernommen.


    zum Vergleich:


    …“dass allenfalls 0,5 Prozent aller abgerechneten Fälle zuungunsten der Kostenträger falsch sind.\"


    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=65646


    Kommentar:

    Desinformation ?, Unkenntnis ?


    Gruß

    Eberhard Rembs

  • Hallo,

    Zitat


    Original von ERembs:
    ...Desinformation ?, Unkenntnis ?

    Oder auch \"nur\" selektive Wahrnehmung nach dem Motto \"Was passt zu meiner vorgefassten Meinung\"?

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo Forum,

    dazu steuere ich gerne einmal selbst gewonnene Echtdaten meiner Krankenkasse aus dem Jahr 2009 bei:

    Anteil begutachteter Fälle an den Gesamtfällen: 11 %
    davon abgeschlossene Begutachtung: 45,6 %
    davon Rechnungskorrektur zugunsten der BKK: 18 %

    Natürlich auch hier selektive Stichprobe, aber zumindest mal handfeste Zahlen

    Viele Grüße

    Michael Bauer :)
    Krankenkassenbetriebswirt

  • Tag,

    Entspräche dann weniger als 1% der Gesamtfälle.

    Bleibt die Frage, wieviele diese Fälle Streichungen von Liegedauern beinhalten, die erst durch eine retrospektive Fallanalyse dargestellt wurden und durchaus nicht unumstritten sein dürften, aber nicht mit einer \"falschen Abrechnung\" verwechselt werden dürfen, sondern allenfalls eine ex post festgestellte ungerechtfertige Abrechnung darstellen.
    Hinzu kommt auch, dass durch die Systemlogik hier nur solche Fälle bewertet werden, bei denen die Verweildauerakrobatik auch in Euro und Cent Änderungen ergibt.

    Gruß

    merguet

  • Hallo Forum,
    @ Hr. Dietz: wir beteiligen uns nicht am politischen Getöse. Hoffentlich können Sie das auch über Ihren Chef sagen!
    merguet: erst mal abwarten! schließlich ist noch nicht mal die Hälfte der Fälle abgeschlossen. Und ja, das war jetzt wieder ein typisches Beispiel dafür, wie man sich auf der Krankenhausseite die Zahlen schönrechnen kann.

    Viele Grüße

    Michael Bauer :)
    Krankenkassenbetriebswirt

  • Hallo Herr Bauer,

    Zitat

    das war jetzt wieder ein typisches Beispiel dafür, wie man sich auf der Krankenhausseite die Zahlen schönrechnen kann.

    18 Prozent Korrekturfälle von 11 Prozent begutachteter Fälle ergibt einen Anteil von unter 2 Prozent \"Fehlabrechnungen\" bezogen auf die Gesamtfallzahl. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass der Anteil von Rechnungskorrekturen zugunsten Ihrer Kasse bei den noch nicht geprüften Fällen 80 Prozent beträgt, kommen Sie im Endeffekt auch nur auf einen Gesamtanteil von unter 6 Prozent. Und das jetzt ganz ohne Spekulationen über den Anteil vermeintlicher Fehlbelegungen an den \"falschen Abrechnungen\" bzw. über die Frage, wie viele von diesen Fällen am Ende der Diskussion mit den Häusern tatsächlich zu ihren Gunsten korrigiert werden.

    Wer rechnet sich hier also Zahlen schön??

    Mit freundlichen Grüßen

    Markus Hollerbach