Wider das politische Getöse einiger Krankenkassen

  • Moin,

    in einem ähnlichen Zusammenhang sehe ich hier auch die Erbesenzählerei bei der Komplexbehandlung...

    Gruß

    merguet

  • Schönen guten Tag allerseits,

    ich habe ganz aktuell ein Schreiben einer Krankenkasse zur Untermauerung einer meiner Thesen erhalten:

    Zitat

    In den unten aufgeführten Fällen wurde bereits ein Gutachten des Medizinischen Dienstes erstellt. Wir möchten Sie darüber informieren, dass wir die Fälle zur erneuten Beurteilung und Anforderung eines Zweit-Gutachtens an den Medizinischen Dienst weitergeleitet haben

    Man darf drei Mal raten, zu wessen Gunsten die Erstgutachten waren...

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Schönen guten Tag Bern

    Zitat

    Original von bern:
    oha, vor dem ersten Senat? ich wette eine Kiste Bier, dass das LSG-Urteil gekippt wird.

    ...leider gewonnen!

    Siehe http://mydrg.de.dedi694.your-server.de/apboard/thread.php?id=10761

    und

    http://juris.bundessozialgericht.de/cgi-bin/rechts…m=2009&nr=11015

    Auch wenn es dann eigentlich nichts zu feiern gibt, wo leeren wir den Kasten? :i_drink:


    Ich wünsche dennoch einen schönen Tag,

  • Hallo Herr Schaffert.

    Zitat

    Auch wenn es dann eigentlich nichts zu feiern gibt, wo leeren wir den Kasten? :i_drink:


    ich habe manchmal sooo ungern recht...

    aber ich melde mich, wenn ich in der Gegend bin. Oder kommen Sie demnächst mal ins Ruhrgebiet?

    mfg

    Bern

    ehemaliger Versicherungsvertreter

  • Hallo Herr Schaffert,

    Ihr Engagement in Ehren, aber der Text taugt eigentlich nur zur Selbstbefriedigung in geschlossenen Räumen mit Vollblut-Controllern nach dem 2. Bier.
    Wissen Sie, wieviel Gestein in guten Minen bewegt werden muss, um ans Gold zu kommen? Für 100g Gold so ein bis zwei Tonnen. Analog Ihrer Logik dürfen Sie jetzt den Mineros vorwerfen, sie hätten das Gestein ganz umsonst weggeräumt.
    Und der Goldabbau dürfte nur wieder aufgenommen werden, wenn man das Gold einfach mit der Schubkarre abfahren kann.
    Der Rest der Argumentation ist von ähnlicher Güte. Bis Sie damit einen politischen Entscheidungsträger überzeugen, müssen Sie mit dem schon ne Menge Bier getrunken haben. Oder der ist Landrat bei Ihnen. Dann geht das natürlich schneller...

    Viel Glück beim nächsten Versuch

    Croc.

  • Hallo Crocket,

    es ist schön zu sehen, wie offen einige Menschen mit den Meinungen anderer umgehen, selbst wenn sie den Eigenen entgegenstehen. Die Sachlichkeit Ihres Posts ist kaum zu überbieten ...

    Vielleicht sollten Sie auch noch einen neuen Versuch wagen ...

    Gruß
    S. Seyer

  • Hallo Crocket,

    als alter ehemaliger Bergmann stimme ich Ihnen nur teilweise zu.
    Können Sie sich überhaupt vorstellen, wieviel \"taubes\" Gestein bei den Krankenhäusern abgefahren wird und trotz aller Mühe kein Gold, auch nur Ansatzweise, zu sehen ist ? Jede Grube würde wegen Unrentabilität sofort geschlossen, aber die Krankenhäuser sollen weiter schürfen!
    Aber das ist eben Sinn und Zweck solcher Lobbyarbeit der Kassen.
    Ansonsten sehe ich Ihren unqualifizierten Beitrag weit neben der Sache!

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Schönen guten Tag allerseits,

    Die Krankenhäuser oder gar die MDK-Prüfungen mit Goldgruben zu vergleichen finde ich lustig und ist and Ironie (oder ist es vielleicht schon Zynismus) kaum zu überbieten.

    Mag sein, dass meine Argumentation nicht besonders tiefschürfend (wieder so ein Begriff aus dem Bergbau) ist, deshalb nenne ich sie ja auch nur Thesen. Die Krankenkassen verbreiten Ihre - ich sag es jetzt mal deutlich - falschen Zahlen und falschen Schlüsse als Tatsachen getarnt sicherlich nicht zur Selbstbefriedigung untereinander in Hinterzimmern beim Bier, sondern durch gezielte Lobby und Pressearbeit und verkaufen so ihren Abraum als Gold.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo Forum,

    ohne irgendwelche Gemüter weiter erhitzen zu wollen, muss ich als KK Mitarbeitern gestehen, das ich den sog. \"Thesen\" äußerst wenig abgewinnen kann.

    Als äußerst sensibel halte ich die Aussage das die KK falsche Zahlen und Schlüsse verbreiten, denn dieser Schuß kann sehr leicht nach \"hinten\" also in die eigene Richtung losgehen. Zudem ist eine solche Aussage nicht gerade förderlich für den in den \"Thesen\" angesprochenen vertragspartnerschaftlichen Umgang miteinander.

    mit freundlichen Grüßen
    Einsparungsprinz

  • Hallo -

    schon die Begrifflichkeit der Kassen ist doch Humbug. Bei einer Überschreitung der OGVD ist doch die Rechung nicht falsch oder gar zu hoch. Es wurde ja eine Leistung erbracht und es sind Kosten aufgelaufen.

    Hier sollte man eher von medizinisch nicht notwendigen Leistungen reden (wenn überhaupt). Da aber bei einer Überschreitung der OGVD die Kosten erfahrungsgemäß ohnehin meist die Erlöse übersteigen ist die Kassenpolemik doppelt fadenscheinig. Wo liegt also das Interesse des Krankenhauses?

    Die gewählten Vergleiche mit dem Bergbau zeigen wunderbar, wie weit Abrechungsprüfer und -logiker vom medizinischen Alltag entfernt sind. Die scheinbare Transparenz von DRG, ICD und welchen Codes auch immer sorgen auch immer mehr für eine mechanistische Sicht auf eine Tätigkeit an und in biologischen Systemen. Hier hilft wahrscheinlich doch nur eine mehrwöchige Zwangshospitation an der \"Front\".

    Schönen Tag.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • Lieber Einsparungsprinz,

    wir beide kommen hier ja eigentlich immer ganz gut miteinander aus und es geht mir auch nicht darum, Fronten aufzubauen. Aber ich finde, Ihre Aussage dreht die Verantwortlichkeit ein wenig um: Zunächst einmal sind die Krankenkassen mit Ihren \"Zahlen\" und der Aussage der \"falschen\" Krankenhausrechnungen auf den Markt gegangen und zwar auf einen öffentlichen Markt bis hin zu Fernsehmagazinen. Das finde ich eher unsensibel. Und es tut mir leid, ich habe bisher die dabei genannten Zahlen in ihrer Größenordnung noch nie nachvollziehen können. Ich und nahezu alle anderen Kollegen, die ich dazu gesprochen habe, haben eine \"Erfolgsquote\" der Krankenkassen bei MDK-Prüfungen von weit unter 50% - gerade in Hessen, wo ich tätig bin. Und auch die Rückzahlungen an die Krankenkassen konnte ich in der Höhe bisher so nicht nahvollziehen.

    Wenn Sie andere Ergebnisse haben, können wir uns gerne einmal partnerschaftlich zusammen setzen, und nachsehen wo die Unterschiede sind.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,