Wider das politische Getöse einiger Krankenkassen

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag

    3 June 2010
    BMJ 2010;340:c2912
    Conflicts of Interest
    WHO and the pandemic flu \"conspiracies\"
    Deborah Cohen, features editor, BMJ, Philip Carter, journalist, The Bureau of Investigative Journalism, London


    Key scientists advising the World Health Organization on planning for an influenza pandemic had done paid work for pharmaceutical firms that stood to gain from the guidance they were preparing. These conflicts of interest have never been publicly disclosed by WHO, and WHO has dismissed inquiries into its handling of the A/H1N1 pandemic as \"conspiracy theories.\"

    “On the basis of available evidence, and these expert assessments of the evidence, the scientific criteria for an influenza pandemic have been met...The world is now at the start of the 2009 influenza pandemic.\"
    http://www.bmj.com/cgi/content/full/340/jun03_4/c2912


    Die deutschen Steuerzahler hat die Angst vor der Grippe rund
    eine Mrd. Euro gekostet,
    schätzt der Münchner Epidemiologe Ulrich Keil. Unter anderem bestellte die deutsche Regierung 50 Mio. Dosen des Schweinegrippen-Impfstoffs, von denen nur ein Bruchteil genutzt wurde.
    http://www.welt.de/channels-exter…ippe-Panik.html


    Und wo ist jetzt die Reaktion von unseren Qualitätsjournalisten?


    Gruß

    E Rembs

  • Hallo,

    also doch 70 % der Prüfung gehen in Richtung prim. u. sek. Fehlbelegung.
    Vielleicht sollte man die Patienten selbst hierzu befragen, ob Sie nach einer Appendix-OP mit Bauchdrainage nach Hause hätten gehen können.
    Hatte ich auch schon gehäuft als Anfrage.
    Anscheinend meinen die Kassen dass die Pat. aus lifestyle Gründen knapp über die uGvd liegen bzw. stationär bleiben. Bei solchen vorsichtig ausgedrückt unterbelichteten Anfragen erscheinen 300 Eur eher nicht als Aufwandspauschale sondern als Schmerzensgeld.
    Trotzdem wird bei den Medien meist von einem Abrechnungsfehler innerhalb der DRG Kodierung gesprochen, die Masse der Anfragen geht jedoch auf die stat. Notwendigkeit aus bzw. Verweildauer.

    Ich kann mir die fehlende Verbreitung der Gegendarstellung ganz einfach erklären, es handelt sich hierbei um Sensationsjournalismus, kein Mensch will hören dass die Krankenhäuser am Tropf hängen und mehr Geld brauchen und sich somit die Kassenbeiträge erhöhen würden.
    Da ist es einfacher einen Artikel zu verkaufen in dem steht dass die Krankenhäuser zuviel abzocken und dadurch die Beiträge steigen.
    Die Krankenhäuser sind hierzu das perfekte Opfer.
    Diese Masche funktioniert ja nicht nur im Gesundheitssystem so, sondern auch in jedem anderen Themenbereich erfolgreich.

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal

  • Guten Morgen,

    die Medien haben Ihr Ziel schon erreicht, wenn ich heute Früh im Bus die Diskussion zu dem Sparprogramm der Bundesregierung höre:
    Fast wörtlich:... man sollte doch die Korruption in den Krankenhäusern endlich
    bekämpfen, da kann man Milliarden sparen und nicht noch bei denen sparen, die schon so nichts haben......
    Also ist doch schon der stete Tropfen wirksam und er tropft weiter.

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Hallo zusammen,

    Zitat


    Original von Mikka:
    Also ist doch schon der stete Tropfen wirksam und er tropft weiter.

    .... und deshalb wird es endlich mal Zeit, das Ganze öffentlichkeitswirksam richtig zu stellen. Natürlich sollten wir uns nicht auf XXXX-Zeitungs-Niveau herablassen, da gehe ich völlig d\'accord mit der breiten Meinung hier. Nur sollte es doch möglich sein in dem ein oder anderen (\"seriösen\") Nachrichtenmagazin mal ein oder zwei Seiten für eine Klarstellung zu bekommen, oder ???
    Ich habe es satt der Buhmann zu sein für den Quatsch der da Oben verzapft wird. Aber es ist wie im richtigen Leben. Gerüchte..., oder ... was in der Zeitung steht! Tolle Gesellschaft !!!
    Wir bemühen uns jeden Tag für unsere Krankenhäuser trotzdem wir Tag für Tag mit solchen zum Teil total realitätsfernen Anfragen/ Gutachten usw. unnötig bombardiert werden. Damit sollte langsam Schluß sein und die 300,- € MDK-Pauschale sollte verdoppelt werden!!!

    Viele Grüße und allen einen schönen Arbeitstag

    Sebastian

  • Hallo -

    auch ich würde gerne den \"Köhler machen\" und wegen Mißachtung meines Amtes zurücktreten - nur - mir zahlt keiner einen Ehrensold und ein Büro/Sekretariat. Wie gesagt: \"Diese Kritik entbehrt jeder Rechtfertigung. Sie lässt den notwendigen Respekt für mein Amt vermissen.\"

    Herzlichst.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • Schönen guten Tag allerseits,

    Zitat


    Original von Sebastian:
    Damit sollte langsam Schluß sein und die 300,- € MDK-Pauschale sollte verdoppelt werden!!!


    Ich glaube nicht, dass dies etwas bringen würde (abgesehen von noch mehr Getöse)

    Mein Vorschlag:

    • Der Prüfungsanlass ist substantiiert zu begründen, d. h. die einzelnen angezweifelten Diagnosen/Prozeduren bzw. die Anzahl der angezweifelten Behandlungstage sind zu benennen und der Grund für den Zweifel an der Diagnose/Prozedur bzw. der Vewerweildauer anzugeben (z. B. statistische Auffälligkeit)
    • Der von der Krankenkasse angesetzte Streitwert ist zu benennen
    • Dieser muss 5% der Rechnung mindestens jedoch 300 € überschreiten
    • Der Prüfumfang wird in der Regel auf z. B. 5% der Fälle eines Krankenhauses begrenzt mit Ausnahmeregelung bei auffällig hohen Prüfergebnissen zu Gunsten der Krankenkasse.
    • Die Gutachten haben substantiiert und einzelfallbezogen den jeweiligen Grund für die Ablehnung der Kodierung/Verweildauer zu benennen. Die Beweispflicht hinsichtlich der Kodierung und der VWD-Kürzung im Bereich der unteren GVD liegt beim MDK, hinsichtlich der OGVD oder der Verlegung dagegen beim Krankenhaus. Insbesondere im Hinblick auf die Kodierung ist die einfache Angabe einer ggf. möglichen alternativen Kodierung nicht ausreichend. Es muss nachgewiesen werden, dass die Kodierung des Krankenhauses falsch ist und der medizinischen Sachlage oder den Abrechnungsregeln widerspricht.
    • Bei Dissens werden einzurichtende neutrale! Schlichtungsstellen angerufen. Deren Spruch ist zunächst bindend, kann jedoch von beiden Seiten beklagt werden.

    Dies würde einerseits dem Bedürfnis der Krankenhäuser nach Qualität und Sinnhaftigkeit bei der Begutachtung entgegenkommen, während gleichzeitig die Krankenkassen die Möglichkeit haben, bei allen Krankenhäusern stichprobenhaft und bei den \"schwarzen Schafen\" auch verstärkt zu prüfen. Durch einrichten einer Schlichtungsstelle könnten endlose Widerspruchsschleifen sowie Sozialgerichtsverfahren vermieden und damit das gesamte Verfahren beschleunigt werden.

    Dann wäre meines Erachtens auch auf die Aufwandspauschale nicht mehr erforderlich.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Moin,

    Zitat


    Original von Sebastian:
    Wir bemühen uns jeden Tag für unsere Krankenhäuser trotzdem wir Tag für Tag mit solchen zum Teil total realitätsfernen Anfragen/ Gutachten usw. unnötig bombardiert werden.

    Bitte Hand auf´s Herz: wie grpß ist der TEil der wirklich realitätsfernen Gutachten?
    EIne nicht unerheblich Menge passieren unsere Schreibtische und wir haben nichts dagegen vorzubringen.

    Unter den Umstrittenen sind Interpretationsspeilräume und Dicke Hunde, über die wir uns alle gerne ärgern.
    Die Diskussion muss dennoch sachlich zu Ende gebracht werden.

    Zitat


    Original von Sebastian:
    Damit sollte langsam Schluß sein und die 300,- € MDK-Pauschale sollte verdoppelt werden!!!

    Nein! Denn nur diese hat uns die Diskussion eingebracht. Sie ist politisch wirkungslos, da sie die angestrebte und explizit erklärte Senkung der Pürfquote auch in der neuen Höhe nicht erreicht hat. Die Prüfquote ist nicht wegen der 300 Ocken nicht weiter gestiegen, sonder weil die Kapazitäten der Prüfenden erschöpft sind.

    Nur wegen der als Strafzoll empfundenen 300 € ist die Kassenseite so offensiv in den Medien, da das Ziel des \"Getöses\" nicht die Diskreditierung der KH war, sondern die Schaffung einer Glichbehandlung.
    Als Scherben sind aber leider eine Rufschädigung der KH und eine Schärfe in der Auseinandersetzung von KTR und KH übrig geblieben. Und nicht zuletzt der Unsinn der so gen. \"Waffengleichheit\", die nun sogar im BSG (!) berücksichtigt worden ist, obwohl Rechnungskorrekturen und Prüfungen nichts Umittelbares miteinander gemein haben.

    Bedauerlich und der Sachdiskussion abträglich.

    Daher: Keine Erhöhung der Aufwandspauschale, kein Getöse seitens der KH.


    Gruß

    merguet

  • Hallo,

    Ich bin dafür: Herr Schaffert for BMG!! ;)

    Ein schöner Vorschlag, nur wie wollen Sie die 5% Prüfquote denn bestimmen? Festlegen anhand der Vorjahresdaten? Für alle KKn gemeinsam oder 5% pro KK?

    Ansonsten gefallen mir die beiden letzten Punkte am besten. Insbesondere die substantiierte Begründung. Dann würde dieses Kindergartenverhalten endlich aufhören (auf beiden Seiten, einige KH Stellungnahmen sind wohl auch eher amüsant als begründet).

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    stellv. Leitung Medizincontrolling
    Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)
    MDA

  • Zitat


    Original von Mikka:
    die Medien haben Ihr Ziel schon erreicht, wenn ich heute Früh im Bus die Diskussion zu dem Sparprogramm der Bundesregierung höre:
    Fast wörtlich:... man sollte doch die Korruption in den Krankenhäusern endlich
    bekämpfen, da kann man Milliarden sparen und nicht noch bei denen sparen, die schon so nichts haben......
    Also ist doch schon der stete Tropfen wirksam und er tropft weiter.


    Guten morgen,

    da ist es natürlich kontraproduktiv, zu lesen (heute: Welt Kompakt):

    Großrazzia in Berlin: Klinikchefs wegen Betrug verhaftet.
    ...
    Die Staatsanwaltschaft spricht von einem \"... banden- und gewerbsmäßigen ärztlichen Abrechnungsbetrug\"


    Also nicht ganz so weit her geholt diese Meinung, oder gar Zufall?

    [c=green]MfG
    Codemaker[/c]

  • Guten Tag,

    \"Schwarze Schafe\" gibt es wohl immer und überall.
    Man sollte sich aber vor einer Verrallgemeinerung hüten, auf der einen, wie auf
    der anderen Seite!
    In diesem Fall ist das aufeinander treffen wohl auch eher ein Zufall und nach
    deutschem Recht bleibt die Unschuldsvermutung bis zur rechtmäßigen Verurteilung
    unangetastet. Auch der Journalismus tut seinen Beitrag leisten.
    Aber: Genau D A S wissen wir auch nur zu gut!

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich möchte darum bitten, dass dieser Thread nicht jetzt zum Sammelbecken aller medialen Anschuldigungen gegenüber Ärzten, Krankenhäusern oder ggf. Krankenkassen erklärt wird. Danke!