Wider das politische Getöse einiger Krankenkassen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    http://www.aerztezeitung.de/news/article/6…zen-kassen.html
    Die Bremer Krankenhausgesellschaft verteidigt die umstrittene Abrechnungspraxis in den Kliniken.

    Soso: \"Umstrittene Abrechnungspraxis\".....

  • Liebes Forum,

    was mich am meisten ärgert ist der immer unverhohlenere Betrugsvorwurf. Wenn es Betrugstatbestände gibt, warum bringen die Kassen diese nicht zur Anzeige?
    Aus meiner Sicht ist diese Pressekampagne die letzte Bestätigung dafür, das von Kassenseite an einer sachlichen Diskussion beim Thema Einzelfallprüfung gar kein Interesse besteht. Lasst uns mehr Einzelfallprüfungen vor die Sozialgerichte tragen!
    Dann wird sich schnell zeigen, wer hier das (DRG-) System ständig zur eigenen Vorteilsnahme beugt und wieviel von diesen Betrugsvorwürfen übrig bleibt.
    Wir haben in den letzten Jahren etliche Sozialgerichtsverfahren geführt und kein Einziges verloren!

    Viele Grüße

    J. Frings
    Medizincontrolling
    Bethlehem-Krankenhaus Stolberg

  • Moin,

    Der Betrugsvorwurf ist ärgerlich. Problematisch ist etwas anderes: Die Kassen ärgern sich, aus meiner Sicht nicht ganz zu unrecht, über die Aufwandspauschale. Wer diese damals in letzter Sekunde von 100 auf 300 Euro gehoben hat, ist mir unklar.

    Der erste Wahnsinn ist entstanden, als das BSG die Frist einer Rechnungskorrektur auf 6 Wochen verkürzt hat. Damit gehen die meisten Kassen pragmatisch und sinnvoll um (Bagatellgrenze) andere zwingen uns durch harte Haltung serienweise vor Gericht.
    Das Argument war \"Waffengleichheit\", was aber in diesem Zusammenhang völlig unsinnig ist, da durch die neue Rechnung ja eine erneute Prüfung möglich ist.

    Der drohende 2. Wahnsinn wird die von den Kassen betriebene Aufwandspauschale für KH, wenn die Kodierung nicht korrekt ist.
    Die Kassen fordern nämlich nicht eine Abschaffung der Pauschale, sondern eine umgekehrte Sanktion.
    Wenn sich das durchsetzt, wird die Zahl der Prüfungen in unermessliche Höhen steigen.
    Es wird dann um jede Kodierung ein grenzenloses Gezerre geben. Die Verweildauer wird dann in allen Fällen angeschossen und das ganze System unterhält sich nur noch selbst.

    Das einsitge politische Ziel, die Zahl der Prüfungen einzuschränken, wird nicht erreicht.

    Gruß

    merguet

  • Hallo Kollegen,

    unser \"oberster Dienstherr\" hat sich der Sache angenommen:
    http://www.versicherungsjournal.de/markt-und-poli…ngen-108045.php

    als Antwort auf kleine Anfrage der Fraktion \"der Linken\".

    Mit vielen Grüßen

    Dr. med. Jürgen Linz
    Weiterbildungsassistent Orthopädie/Unfallchirurgie
    Facharzt für Chirurgie (BLÄK), Sportmedizin (BLÄK)
    Diplom-Krankenhausbetriebswirt (VKD), Qualitätsmanagement (BLÄK)

  • Zitat


    Original von merguet:
    Die Kassen fordern nämlich nicht eine Abschaffung der Pauschale, sondern eine umgekehrte Sanktion.
    Wenn sich das durchsetzt, wird die Zahl der Prüfungen in unermessliche Höhen steigen.

    Hallo merguet,

    meinen Sie? Ich glaube, dass dadurch die Aufwandspauschale (halt nur auf Umwegen) ad absurdum gestellt wird und damit hinfällig. Eine bilaterale AP dürfte selbst das Ministerium nicht wollen.

    VG c_c

  • Hallo,
    eigentlich sollten wir im MedControl Tätigen auch dafür sein. Je höher die AWP desto besser. Sichert schliesslich unsere Arbeitsplätze, wenn wir uns um jede Abrechnung und um jede Diagnose streiten müssen. Um die Patienten können sich ja dann die anderen kümmern. (Niedriglohngruppen? Gastärzte ? sonstiges Fachpersonal? )
    In diesem Sinne: Gute Nacht.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch