• Liebes Forum,
    ich hab mich gerade verrannt.... Und komm nicht weiter. :sterne:
    Denkfehler? Hier meine Bitte um Hilfe:

    Unser Patient hat neben vielen anderen Erkrankungen eine Pneumonie durch Pseudomonas (J15.1). Resistenz gegen.... oder .... ist zutreffend, also U80.6! wäre zu kodieren.
    Gleichzeitig liegt eine Infektion durch Staphylokokken vor. Diese haben wir mit A49.0 kodiert. Es bestehen entsprechende Multiresistenzen. Ein Kode aus U80.-! kommt m. E. (weil nicht Staph. aureus) nicht in Frage. Also U81! Außerdem entsprechen die Resistenzen dem Hinweis zu U81!
    Unser \"neues\" System gibt einen Fehler heraus --> U80.6! soll entfernt werden. Unser \"altes\" System zeigt nicht mal eine Warnung. U81 neben U80.- wäre demnach okay.
    Wo steht geschrieben, welche U- Kodes bei Resistenzen nebeneinander angegeben werden dürfen? Und macht das überhaupt Sinn? Aber U80.-! steckt doch nicht in U81! drin.... :augenroll:

    Ein Problem mit der Kodierung hatte ich noch: ?(
    Es lag auch eine ZVK- Infektion vor. Der Doc meinte also T85.78 und Y84.9! und dazu die o. g. A49.0. Wäre das okay?

    Vielen Dank für Ihre Geduld und für eine Antwort. Oder Meinung. Oder Hinweis. Oder Link.

    Herzliche Gewittergrüße
    medcont

  • Die ZVK Infektion würde ich eher mit T82.7 kodieren.
    (in Kombination mit dem Keim, der dort beim Abstrich gefunden wurde)

    Die Sache mit den Keimen ist etwas verwirrend beschrieben:
    Ist es ein \"normaler\" Pseudomonas? Dann gibt man ihn eher mit B96.5 an.
    Ist es ein resistenter? Dann gibt es den U80.6 .

    Warum also noch zusätzlich einen \"unbestimmten\" (U81) multiresistenten Keim kodieren - das schließt sich damit aus.

    Und außerdem enthält die J15.1 schon den Pseudomonas, also muss (darf) man ihn nicht mehr extra an diesen Code anhängen.

    Ich würde einen Keim nach dem anderen aufzählen und den U81 weglassen - der ist so ähnlich wie das verpönte \".y\" -.nicht näher bezeichnet.....

    Wochenendgrüße
    Kuelwalda

    :sonne:

  • Hallo Kuelwalda,
    vielen Dank für ihre Antwort.

    Da der Pat. eine Pneumonie durch Pseudomonas hat, haben wir J15.1 kodiert, wie oben beschrieben, selbstverständlich kommt hier kein B- Kode hinzu. Es lagen hier die entsprechenden Resistenzen vor --> U80.6.
    Da die Blutkultur positiv war (Staphylokokken) haben wir A49.0 (Staphylokokkeninfektion) kodiert. Hier lagen Multiresistenzen vor. Also eine andere Ausgangslage als beim Pseudomonas. :augenroll:

    Ich wollte so genau wie möglich die Sachlage (für §301) beschreiben, eben mit den Residzenzen, weil der Pat. massig über der oGVWD gelegen hat. Und so bin ich wieder bei meiner Frage, wo steht geschrieben, dass Kodes aus U80.-! nicht zu kombinieren seien mit dem Kode U81!
    Und der Wortlaut zu U80 und zu U81 sagt doch, dass es hier diverse Unterschiede gibt..... :d_gutefrage:

    Allen Mitstreitern einen schönen Wochenbeginn
    medcont

  • Hallo medcont,
    betrachten Sie den Warnhinweis Ihres Prüfprogrammes als das was es ist. Ein Warnhinweise. Sie haben m.E. korrekt gehnadelt und Ihre Kodierung überprüft.
    Und im ICD ist die Kodierung nicht auf einen Keim beschränkt.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Noch ein Hinweis: U81 macht vermutlich nur bei gramnegativen Erregern Sinn, evtl. noch bei einem richtig fiesen Vanco-resistenten Enterokokken, aber nicht bei Staphylokokken - so resistent sind die nicht (was die Kriterien für den Code U81 angeht).

    Wenn Sie einen MRSA und einen multiresistenten Pseudomonas haben, dann nehmen Sie doch die U80.0 für den S. aureus und die U80.6 für den Pseudomonas. Und den OPS 8-987 nicht vergessen...

    Prof. Dr. Tim Pietzcker, MBA
    Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
    Technische Hochschule Ulm

  • Hallo Herr Pietzcker,

    so hört man sich wieder - ich war ja mit Prof. Straube und Prof. Pfister an der Erfindung der Resistenzcodes beteiligt, indem ich die so lange traktiert habe und ihnen den Sinn erklärt, bis sie die Codes erfunden hatten. Da sprachen die auch oft von Ihnen.

    Zur Ausgangsfrage:

    Wenn man einen Code mit einem anderen Ausrufezeichen-Code verknüpft, dann ist es hinterher EIN Code.

    Der andere Erreger wird mit einem anderen Ausrufezeichen-Code zu einem anderen Code verknüpft.

    Zum Schluß hat jeder Erreger seinen zusammengesetzen EINEN Code - die Resistenz ist zum Teil des ganzen Codes geworden.

    Das sollte jedes EDV-Programm auseinanderhalten können.


    Bei zwei OPs an zwei Tagen geben Sie ja auch einen Zusatzcode für minimalinvasives Vorgehen o.ä. jedes mal an, ohne daß hier über Doubletten geschimpft werden darf.

    Mit freundlichen Grüßen

    Björn Mehlhorn