8-981.0/1 Monitoring, 6 Parameter

  • Hallo zusammen,

    erst einmal vielen Dank für die Beiträge.
    Nur bringen die mich und vielleicht ein paar andere Kollegen nicht so wirklich weiter. Wo sind den all die Neurologen die Probleme mit dem OPS 8-981.0/1 haben ??? Mich würde es sehr interessieren was Ihr für Probleme habt und wie diese von Euch gelöst werden?
    Alles in allem liegt es ja wohl nur an der Haarspalterei des MDK das die codierten & abgerechneten Leistungen bemängelt werden. Wir erbringen hervorragende Leistung auf der Stroke Unit und die KK beauftragt jemanden der so qualifiziert ist um immer eine Lücke zu finden, oder auch das Haar in der Suppe. Manchmal kommt es mir so vor wie mit einem Steuerberater, der findet auch meistens eine Lücke im Steuerwirrwarr (wenn er noch nicht den Überblick verloren hat)!!!

    Sebastian

  • Liebe Kollegen,

    auf Nachfrage wg. entsprechender MDK-Prüfungen hat uns gegenüber die Fachgesellschaft erklärt, sie könne die Prüfung der Verweildauer (!) verstehen.
    Nachdem die Dokumentation nun weitgehend wasserdicht ist, prüft der MDK, ob denn der Patient nicht auch nach 71h hätte auf die periphere Station verlegt werden können.

    Die rheumatolog. Komplexpauschale ist hier schon lange gescheitert, weil kaum ein Patient dort nach AEP-Kriterien länger als eine Woche zu liegen braucht.

    Gruß

    croc.

  • Moin,

    ich muß hier zu meinem Lieblingsthema auch noch etwas beitragen.

    Zitat


    Original von Selter:
    Bei den Komplexkodes geht es immer über die Fachgesellschaften. Ohne diese würde es diese Kodes gar nicht in diesen ausdifferenzierten Versionen geben.

    Lieder geht es noch weiter. Nach einer Auseinandersetzung mit einer großen Kasse hat diese die FG angeschrieben, um eine Stellungnahme zum Thema \"wie lange darf das nächtliche Intervall sein\" zu erhalten.
    Einer der Vorsitzenden der FG hat in seinme Antwortschreiben hier eine neu Zeitgrenze formuliert, die nirgends abgedeckt ist.

    Zusätzlich zu den ohnehin unerfüllbaren Kriterien werden also noch weitere Hürden gelegt, wenn man im Detail nachfragt. Auf Verständnis oder Praktikabilität darf hier überhaupt nicht mehr gehofft werden.

    Lieber Herr Selter, wenn Sie doch dabei sind: Warum können Komplexcodes derart formuliert werden, dass sie nicht mehr errfüllbar sind?
    Wir machen hier die Erfahrung, dass auf jede geschlossene Dokumentationslücke ein neue Feld eröffnet wird.

    Derzeit schwenkt die Diskussion auch bei uns mehrheitlich auf die Indikation zur Behanldung auf einer Stroke-Unit.

    Gruß

    merguet

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Merguet,

    was soll ich sagen... Wie schon erwähnt, ist es teilweise ein zähes Ringen um jede Formulierung. Und manchmal stellt sich dann später im echten Leben erst herraus, wo es dann harkt. Was die Frage nach dem nächtlichen Intervall betrifft, ist dies Problem auch in der AG-OPS angekommen. Ich bitte auf die Vorabversion des OPS 2010 zu warten.

  • Guten Morgen liebe Gemeinde!

    Ich hoffe, meine Frage passt hier.

    Ein Patient wurde mit Schwindelattacken stationär aufgenommen, primär nicht in die Neurologie, am 3. Tag wurde Hirninfarkt diagnostiziert, dem Patienten ging es schlechter, er wurde auf Stroke Unit im gleichen Haus verlegt und dort entsprechend behandelt. Die Dokumentation der Behandlung auf die Stroke Unit ist in Ordnung. Würden Sie in diesem Fall 8-981.* kodieren (die neurologische Komplexbehandlung wurde ja nicht vom Anfang an begonnen)? Vielen Dank im voraus.

    Gruß
    GenS

  • Hallo GenS,

    wenn die formalen Vorrauusetzungen für den OPS erfüllt sind und der Patient ein Hirninfarkt hatte würde ich dieses auch so kodieren.

    Wann ist denn das CT gemacht worden ??? Denke mal daran könnte es evtl. scheitern. Sicherlich stellt sich hier auch die Frage nach der HD weil die Komplexbehandlung ja beim Schwindel als HD nichts bringen würde! War der Schwindel von Anfang an bedingt durch den Hirninfarkt oder lagen dem andere Ursachen zugrunde ? Falls das erste der Fall sein solte bräuchte man natürlich ein CT innerhalb von 6 Stunden.

    Viele Grüße
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    das mit CT ist natürlich ein Argument. Es wird wohl nichts mit 8-981 in diesem Fall :(

    Danke!

    Gruß
    GenS

  • Hallo miteinander,

    auch hier beißen sich medizinischer hintergrund der bedingungen des komplekodes mit dem formalen beschreiben. Der sinn des CT´s liegt in einer schnellen klärung der schlaganfallgenese (differenzierung- blutung vs. verschluß- da behandlungsrelevant, und natürlich der diagnostik an sich), wenn ich also erst z.b. postoperativ einen schlaganfall habe, dann sind medizinisch diese 6h vom zeitpunkt der ersten verdachtssymptome sinnvoll und nicht von der aufnahem vor 3 oder 4 tagen. Ich hätte da Hoffung, da ja das externe CT bei Aufnahme inzwischen auch akzeptiert wird.

    Mfg

    Uwe Neiser


  • Hallo zusammen,

    der Sinn des CT\'s ist schon klar, nur bei GenS Frage war die HD und die Relevanz des 8-981.* ja nun leider nicht so eindeutig. Und wenn der Patient erst tagelang wegen einer unspezifischen (vielleicht neurologischen) Symptomatik behandelt wird und dann nach einigen Tagen dann doch einen Schlaganfall bekommt ist es doch ziemlich einfach kompliziert, oder ?

    Das mit dem akzeptierten externen CT wurde auch Zeit und war eigentlich eine Frechheit!

    Und die nächste Hürde kommt ab 2010! Die Definition beim neurologischen Untersuchungsbefund erlaubt ja jetzt nachts nur noch eine 8-stündige Pause. Und um 23:00 Uhr sollen wir die Patienten dann wecken um dieses Intervall einzuhalten oder wie soll das jetzt wieder funktionieren?
    Da kommt man sich doch schon etwas terrorisiert vor.....

    Viele Grüße
    Sebastian

  • Die neurologische Komplexbehandlung ist hier ein Dauerbrenner. Temperaturmessung nur alle 6 Stunden? Gar nicht denkbar. Sobald in 72 Stunden bei einem der 6 Monitor-Parameter nur einmal eine Lücke von mehr als 4 Stunden ist, wird die OPS mit Hinweis auf die Richtlinien der Deutschen Schlaganfallgesellschaft sofort gestrichen.
    Die Therapien müssen jeden Tag dokumentiert sein (ggf. \"nicht erforderlich\"), mit Paraffe. Gefordert werden regelmäßig Nachweise, dass die Mitarbeiter entsprechend geschult sind.
    Unsere Dokumentation ist mittlerweile nahezu perfekt.
    Und jetzt kommt der MDK mit dem Argument: Die NIH-Stroke-Scale war am 3. Tag auf 0, der Patient hätte schon vor Ablauf der 72 Stunden verlegt werden können.
    Im übrigen wurde bei uns JEDER Fall Komplexbehandlung 2008 (von dieser Kasse) geprüft - Ressourcenbindung ohne Ende!
    Vorher aber wurde der Vorschlag gemacht, man könne sich doch darauf einigen, dass nur 50 % der Komplexbehandlungen bezahlt würden, ARbeitsersparnis für alle. Auf diesen Deal haben wir uns selbstverständlich nicht eingelassen!!

    Freundliche Grüße

    S.d.R.

  • Hallo Lara,

    schön nochmal von jemandem etwas in dieser Richtung zu hören, in Ihrem Fall auch sehr interessant.
    Unser Ärzte- und Pflegepersonal dokumentiert sich schon lange zu Tode - Hallo !?! Es geht doch um eine erstklassige Versorgung und eines gutes Outcome für die Patienten bzw. Versicherten der KK, oder ?? Ich verstehe das Gebahren so einiger Kassen (gerade der TK!) überhaupt nicht. Die können doch froh sein, wenn die Patienten eine erstklassige neurologische Behandlung bekommen, und wenn es um die Anerkennung der Leistung und die Bezahlung geht wird im nachhinein gekniffen und wegen NICHTIGKEITEN der OPS-Code gestrichen. Einfach lächerlich!!! Die Patientenversorgung wird immer schlechter weil alle nur noch mit dem dokumentieren beschäftigt sind, das ewige Dilemma...

    Wir haben bisher mit allen unseren Widerspüchen in diesem Jahr Erfolg gehabt und würden auch jeden Fall vor\'s Gericht zerren, falls der MDK und/ oder die KK nicht einsichtig wäre! Die Geschichte mit der Temperaturmessung ist uns bis jetzt auch erst einmal untergekommen, alle anderen Komplexbehandlungen wurden auch mit 1-3 Temperatureintragungen pro Tag akzeptiert.

    Und das Streitig-machen der 72 Stunden nur wegen einer 0 in der NIHSS würden wir schon gar nicht akzeptieren. Unglaublich! Der Nachweis über entsprechend geschultes Personal darf nicht Gegenstand einer §275-Prüfung sein, wird das bei Ihnen so geprüft ???
    Um welche MDK\'s und um welche Kassen geht es denn hauptsächlich ? In welcher Region ist Ihr Krankenhaus ?? Wie wehren Sie sich sonst gegen die willkürliche Streichung ?

    Viele Grüße

    Sebastian