Niernhämatom und/oder retrop. Hämatom?

  • Guten Tag,

    in einem Bericht lese ich: Entwicklung eines retroperitonealen Hämatoms. Es zeigt sich ein 10x3cm großes Hämatom mit Verschattung über der Niere.

    Darf ich dann das Nierenhämatom und das retrop. Hämatom kodieren? Also S37.01 und S36.83? Danke für Hilfe!

  • Hallo,
    um aus diesen spärlichen Angaben etwas sinnvolles zu basteln braucht man schon etwas Phantasie. Also, ich probier\'s jetzt mal: Falls der Patient eine Nierenbiopsie hatte und es danach zu einem retroperitonealem Hämatom kam (was nicht soo selten ist), dann wäre die Nierenbiopsie als OPS, die Nieren-Grunderkrankung als HD und das retroperitoneale Hämatom als ND zu verschlüsseln. Mehr fällt mir dazu momentan nicht ein. Wünsche eine geruhsame Nacht, mfg,
    Dr. Stern

  • Guten Morgen -

    die Verschattung ist m.E. die Projektion des retroperitonealen Hämatoms. Also eher kein Nierenhämatom nur retroperitoneales Hämatom.


    Schönen Tag.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • Guten Morgen,

    entschuldigung für die kurze Beschreibung. Es war ein Fahrradsturz mit Beckenprellung und Entwicklung des retroperitonealen Hämatoms während des Aufenthaltes. Es wurde dann wie oben von mir geschrieben dargestellt. Ich kodiere dann also nur das retroperitoneale Hämatom? Kann ich mit Sicherheit sagen, daß es nur eine Spiegelung über der Niere ist und nicht die Niere selber betrifft? Danke erneut!

  • Schönen guten Tag,

    Zitat


    Original von Weißnix:
    Kann ich mit Sicherheit sagen, daß es nur eine Spiegelung über der Niere ist und nicht die Niere selber betrifft? Danke erneut!


    Die Frage ist falsch herum: Wenn Sie das Nierenhämatom (zusätzlich) kodieren wollen, dann müssen sie mit Sicherheit sagen können, dass die Niere selber betroffen ist. Dazu bräuchten Sie dann beispielsweise einen entsprechenden Sonobefund und möglicherweise wären auch im Urinlabor entsprechende (allerdings nicht beweisende) Befunde (Hämaturie o. ä) zu finden.

    Da die konventionelle Röntgendarstellung eine statische Abbildung eines dreidimensonalen Objektes auf eine zweidimensionale Fläche ist, lassen sich damit eben nicht immer eindeutig lokalisationen organbezogen zuordnen. Daher hat sich im radiologischen Sprachgebrauch die Formulierung \"in projektion auf\" eingebürgert, womit aber lediglich das optische Bild und nicht die anatomische Zuordnung bezeichnet wird.

    Für die Bewertung (ausmaß, lokalisation) eines Hämatoms ist ein Schnittbildverfahren (Ultraschall oder wenn erforderlich CT) das diagnostische Mittel der Wahl. Und bei der von Ihnen vorgestellten Fallbeschreibung sollten doch wohl aussagekräftige Ultraschallbefunde vorhanden sein, oder?

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Guten Morgen Herr Schaffert,

    leider habe ich nicht mehr Informationen. Es wurde aber zuerst auch ein CT gemacht. Da war nichts. Dann wurde bei einer Kontrollsono oben dargestellter Befund erhoben. Die weiteren Kontrollen sprechen dann von weiter zurückgehendem retro. Hämatom.