Liebe Klinikvertreter,
unsere Klinikkunden treten bereits mit der Frage an uns heran, ob es empfehlenswert sei, zum Ende des Jahres den um die BQS-Daten ergänzten Qualitätsbericht (PDF) abzugeben.
Dafür hätte ich gerne mal so eine Art Meinungsbild. Wie werden Sie das handhaben? Gibt es schon Tendenzen oder liegt das noch in allzu weiter Ferne?
Würde mich über Antworten zu diesem Thema sehr freuen. Danke schon mal und herzliche Grüße
S. Sauerwein
Hallo Frau Sauerwein,
kann man machen, muss es aber nicht...
Meine persönliche Meinung dazu:
- Wenn man davon ausgeht, dass die pdf-Version gelesen wird, sollte man sie um diese Daten vervollständigen. Zumal sich der Aufwand ja doch in Grenzen hält und man bei einer \"Neuabgabe\" auch evtl. vorhandene Fehler im Bericht korrigieren kann.
- Berichte ohne die BQS-Ergebnisse sind zumindest einmal \"verdächtig\". Der geneigte Laie könnte sich fragen, warum es Berichte mit und ohne diesen Teil gibt.
- Für \"Anbieter\" der Berichte besteht dann natürlich der Aufwand, auch alle neuen/aktuellen Versionen einzupflegen.
- Ich habe allerdings deutliche Zweifel daran, inwieweit die pdf-Berichte überhaupt gelesen werden (und dann noch bis zum Teil C...). M.E. greift der so informationswillige \"Leser\" dann eher auf die KH-Such- und Vergleichmaschinen im Internet zu, als dass er sich durch die PDF-Berichte wühlen würde...
Sie sehen, ich habe dazu auch noch kein Ergebnis meiner Meinungsbildung, freue mich aber ebenfalls auf die Diskussion.
Viele Grüße, J.Helling
Guten Morgen zusammen,
grundsätzlich fände ich es richtig und wichtig, dass BQS-Daten ergänzt werden, sofern sie nicht rechtzeitig vorliegen. Die Idee hinter dem Qualitätsbericht würde ansonsten noch weiter verwässert, als das ohnehin schon der Fall ist.
Letzteres ist das allerdings so ein Punkt. Der Vergleich von Krankenhäusern hinsichtlich ihrer Qualität ist gerade für Laien unglaublich schwierig vorzunehmen. Da helfen i. d. R. auch die BQS-Daten nicht viel weiter, da es letztendlich einzelne Parameter sind, die ausgesuchte Gebiete betreffen. Die wenigen Kundigen, die sich bis zum Teil C vorkämpfen, sollten allerdings auch die Möglichkeit bekommen hier auf möglichst vollständige Informationen zurückgreifen zu können.
Fazit: Praktisch macht es kaum einen Unterschied, da sich zu wenige für diese Information interessieren dürften. Für die Weiterentwicklung und Etablierung des Qualitätsberichtes allerdings fände ich es wichtig alle geforderten Informationen unterzubringen.
Viele Grüße
S. Seyer
Guten Morgen,
Ich halte es zunächst einmal für eine Zumutung, das das Ganze überhaupt in zwei Schritten zu erledigen ist. Wenn die Pflicht der KH zur Veröffentlichung zu einem Stichtag besteht ist mir völlig unverständlich, warum der bqs / lqs eine längere Frist eingeräumt wird.
Das Nachpflegen der Daten im QB halte ich für erforderlich, allerdings ist die Konsequenz, daß auch erneut Kosten anfallen, zumindest dann, wenn man das Werk von einer Agentur layouten lässt.
Zur Wahrnehmung, Wir haben von 360 Patienten, die sich im April in einem unserer Häuser aufgehalen haben ein Stimmungsbild erfasst.
Ca 250 von Ihnen hätten Angaben machen können, davon wollten aber nur ca. 80 überhaupt 4 Fragen zu der Thematik QB beantworten.
Ergebnis: Etwa die Hälfte wußte, daß es QBe gibt.
16 hatten schon mal einen angesehen nur 12 fanden die Info nützlich.
2 (!) Patienten hatten unseren QB geleen, Einer hatte sich das KH gezielt danach ausgesucht. :i_respekt:
Dies deckt sich mit älteren Untersuchungen. Vgl. Müller, Dirk, Ärzteblatt 103, 2006: A-444 oder Geraedts, Max (2005): Qualitätsberichte deutscher Krankenhäuser und Qualitätsvergleich von Einrichtungen des Gesundheitswesens aus Versichertensicht\"
Insbesondere die Ergebnisse der BQS-Daten sind m.E. für den Laien nicht zu interpretieren. Den Vertrauenbereich muß man schon unter den Fachleuten erläutern.
EIn Fehler im Vertrauenbereich eines Indikator bei der lqs nrw, der über 3 Jahre in den Berichten auftauchte (Übertragungsfehler bei einem Indikator: Fallzahl mehrere hundert, Ergebnis außerhalb des angegebenen Vertrauensbereiches) konnte ich der lqs über eine Woche nicht klarmachen.
Wie soll irgendein Patienten das verstehen?
Gruß
merguet
Guten Morgen,
man verzeihe mir meine eindimensionale Sichtweise, aber ich sehe im QB nur ein weiteres Instrument für die Kostenträger, sich Einblick in die internen Abläufe und Daten der Krankenhäuser zu verschaffen. Den PDF-Teil halte ich für komplett verzichtbar.
Im Übrigen halte ich es mit Jack Nicholson (\"Chinatown\"): \"Nichts tun, was man nicht tun muss!\"
Sonnige Grüße
RT
Schönen guten Morgen zusammen,
wenn ich Ihre Antworten richtig interpretiere, steht und fällt es mit der Antwort auf die Frage der Wichtigkeit der Qualitätsberichte an sich.
Halte ich den Bericht von Grunde auf in der Patientenkommunikation für vergleichsweise \"irrelevant\", werde ich kaum noch ein zweites Mal Zeit und/oder Geld investieren. Halte ich es aber für eine sinnvolle Einrichtung, scheint auch die Überarbeitung sinnvoll.
Hier ist ja schon mal ein guter Ansatz, den ich meinen Kunden in dieser Form auch mit auf den Weg geben würde.
Allerdings glaube ich auch, dass das erwähnte Unverständnis beim Patienten, warum manche Kliniken den Teil haben und manche nicht, ein ziemlich schlagendes Argument sein wird.
Herzliche Grüße
Hallo,
gerade stieß ich auf den Flyer des G-BA „Qualitätsberichte der Krankenhäuser in Deutschland“ mit Kurzinformationen für Patienten..., der ja die Nutzung der Q-Berichte erhöhen soll. Hierin sind diverse Portale der Kostenträger etc. mit web-Adressen aufgeführt.
Interessehalber startete ich eine Recherche unter den diversen Portalen, um festzustellen, wie hoch der Anteil ist, der Zugriff auf die inzwischen aktualisierten Qualitätsberichte bietet. Seit Dezember 2009 liegen ja die Ergebnisse der externen Qualitätssicherung durch die BQS vor.
„Überraschendes“ Ergebnis (Stand: 5.2.2010): 2 von 12 Quellen bieten die aktuelle pdf-Version des Qualitätsberichts an, der Rest - wenn überhaupt - nur die erste.
So viel zum Thema Qualität.
