Guten Tag !
Ich möchte zur Problematik Thoraxschmerz / Angina pectoris nochmal einige Punkte zur Diskussion stellen (als Einleitung geeignet: http://p15110835.pureserver.info/apboard/thread…d=819&start=1#0 ).
Die Kollegen der Uni Münster haben ja einen hilfreichen Leitfaden zusammengestellt ( http://drg.uni-muenster.de/de/kodierung/k…achtinfarkt.pdf ), der m. E. jedoch noch Diskussionsstoff bietet.
Wann ein Infakt HD ist und wann nicht dürfte unstrittig sein. Das ist auch nicht mein Punkt.
Viel mehr Probleme bereiten (mir) Patienten, die mit der Verdachtsdiagnose „instabile Angina pectoris“ auf der Intensivstation aufgenommen werden und entsprechend den Leitlinien der Fachgesellschaften wie ein akutes Koronarsyndrom behandelt werden (Monitorüberwachung, Heparin/Nitro i.v., Kontrolle von Herzenzymen, EKG).
Nach sicherem Ausschluß eines Infarktes (i.d.R. nach 24 Stunden) bekommen die Patienten ein Belastungs-EKG. Dann ist zu entscheiden, ob der Patient invasiv mittels Herzkatheter untersucht werden muß/sollte oder nicht.
Die ohne Herzkatheteruntersuchung werde ich also klinisch einstufen müssen.
Bei einem Teil wird „extrakardialer Thoraxschmerz“ im Arztbrief stehen. Ist dies dann definitiv und immer die HD und die I20.0 ND oder kann ich auch bei diesen Patienten die I20.0 zur HD machen, auch wenn ich den extrakardialen Charakter eigentlich klar dokumentiert habe ?
Prinzipell will mir diese Unterscheidung nicht so richtig ins Hirn: DRGs sind Abrechnungsdiagnosen, die dem Resourcenverbrauch und damit den Kosten entsprechen sollen. Bei all diesen Patienten (ohne Herzkatheter versteht sich) ist der Resourcenverbrauch aber gleich, unabhängig, ob der Thoraxschmerz nun extrakardial oder kardial ist.
Meinungen ?
J Haack
aus dem frühlingshaften Taunus