Blutungsschock als HD

  • Wir hatten kürzlich die MDK- prüfung folgenden Falles:
    Ein Mann mit bekannter alkoholischer Leberzirrhose kommt kaltschweißig, blass und instabil zu stationären Aufnahme. Laborchmisch hat der Patient eine schwere Anämie; RR 90/60; Puls 70; Gerinnung völlig entgleist; kein nachweisliches Trauma
    im AufnahmeCT- freies Blut im Bauchraum
    Notlaparoskopie zeigt eine Bltung aus einem aneurysmatisch veränderten Gefäß des Caput medusae. --> Umstechung; Mehrfachtransfusionen; tagelange Intensivtherapie
    Abrechnung durch uns Blutungsschock als HD
    wird aber vom MDK wegen Puls (Schockindex) abgelehnt
    MDK fordert Hämoperitoneum K66.1
    Bis jetzt konnten wir uns noch nicht einigen.
    Hat jemand einen besseren Vorschlag

    Vielen Dank im Voraus
    Gruß Zabi

  • Moin Zabi,

    na da bin ich ja mal gespannt auf den Ausgang. Bei der vermutlichen Kardiomyopathie kann der Patient seine Freuquenz gar nicht adäquat steigern. Ob man allerdigns den Schock nur auf den Schockindex aufbauen kann, sei dahin gestellt. Was schreibt denn der Notarzt?
    Vielleicht ist die I72.8 ein Kompromiss (F59A) zwischen der G19B und der T01A?

    Gruß

    merguet

  • Hallo -

    der Schockindex wird heute eigentlich als obsolet angesehen. Das hat sich sogar schon bis zu Wikipedia rumgesprochen.

    Herzlichst.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • Hallo,
    um das Fass voll zu machen. Hatte der Pat. bei bekannter Leberzirrhose und (beginnendem Umgehungskreislauf) einen Betablocker?
    Der Vorschlag von merguet ist doch gar nicht so schlecht.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo -

    damit das Fass ggf. überläuft:

    Heart rate during haemorrhagic shock
    J. Jacobsen N. H. Secher
    Department of Anaesthesia, Rigshospitalet, University of Copenhagen, Copenhagen, Denmark
    Correspondence to Department of Anaesthesia, Herlev Hospital, Herlev Ringvej 75, DK-2930 Herlev, Denmark.
    Copyright 1992 Scandinavian Society of Clinical Physiology

    KEYWORDS
    bleeding • bradycardia • tachycardia • mean arterial pressure

    ABSTRACT
    Summary. In a prospective study, heart rate and mean arterial pressure were related to estimated blood loss in 34 consecutive patients aged 23–92 years during resuscitation from haemorrhagic shock. Eighteen patients with a blood loss of less than 31 (1.9 [0.9-3.0] 1) (median and range), corresponding to 34 (16–46) % of estimated blood volume, had a heart rate of 83 (60–160) beats min-1 and a mean arterial pressure of 62 (35–73) mmHg. In 16 patients with a blood loss of more than 3 1 (4.0 [3.3–5.0] 1) corresponding to 89 (35–100) % of the estimated blood volume, heart rate was 120 (110–160) beats min-1 (P<0.05) and mean arterial pressure 52 (0–70) mmHg (P< 0.05). Six patients died due to severe bleeding (3.1 [2.5-5.0] 1) with a heart rate of 129 (110–160) beats min-1 and a mean arterial pressure of 40 (0.70) mmHg. It is concluded that reversible hypovolemic shock is associated with a relatively low heart rate (approximately 80 beats min-1) and that tachycardia (approximately 120 beats min-1) is associated with profound bleeding. Hypovolemic shock with tachycardia may represent a transition to an irreversible stage.


    Recieved 5 December 1991, Accepted 27 March 1992

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • hallo Zabi,

    auch wenn Ihr patient eine hypovol. schock bei aufnahme hatte, kann dieser nicht HD sein.
    Um es zu vereinfachen: hätte ihr pat aus einem magen-ulcus geblutet, dann wäre K25.0 HD und R57.1 ND.
    Für magen-varizen gilt für Ihren patienten HD K70.3+, ND I98.21*, R57.1.

    Ihre HD ist leicht in worte zu fassen: \" Blutung in den bauchraum aus einem Caput medusae ( varizen-blutung )\", aber schwer zu codieren.
    HD = Caput medusae = I86.8?
    Irgendwie sucht man dann noch nach \" Blutung aus ...\"oder sowas wie K92.2 / R58
    Nicht so richtig überzeugend.

    mfg ETgkv