• Hallo!

    Ich habe folgendes Problem:
    Bei einer Patientin mit Osteomyelofibrose erfolgt in 1-2 monatlichem Abstand die Aufnahme wegen Anämie begründet durch die Osteomyelofibrose.

    Die D47.1 (Osteomyelofibrose)hat ein RG von 0,920 und die D61.9 (Anämie nicht regenerativ) von 0,745.
    Da die Anämie durch die Osteomyelofibrose bedingt ist, würde ich die D47.1 und die 8-800.2 als Hauptdiagnose und Procedur und die D61.9 als Nebendiagnose verschlüsseln.
    Leider bin ich mir dabei nicht so sicher. Weil die Anämie rezidivierend ist, könnte man, wie bei Neubildungen, auch die Anämie als Hauptdiagnose nehmen.

    Wie seht Ihr diesen Fall?

    Aus dem verschneiten Gronau!

    Meeßen.:kangoo:

    Mit freundlichen Grüßen,


    Meeßen
    :kangoo:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Vorbemerkung:
    Definition Osteomyelofibrose (Prof. M. Freund, Rostock)
    Progrediente Fibrose und Osteosklerose des Knochenmarks mit extramedullärer Hämatopoese besonders in Milz und Leber
    Anämie mit Ausschwemmung von Erythroblasten, im weiteren Verlauf Bi- oder Panzytopenie


    Vorschlag 1

    D61.9 als Hauptdiagnose
    D47.1 als Nebendiagnose

    Nur das Symptom wird bei bekannter zugrundeliegender Erkrankung behandelt


    Vorschlag 2

    Kodierung der Anämie mit D63.0

    (siehe Vorbemerkung: Definition....)


    D63.0* Anämie bei Neubildungen ( C00-D48+ )

    Als Hauptdiagnose nicht zugelassen, d.f.

    D47.1 als Kreuzdiagnose (Hauptdiagnose)
    D63.0 als Sterndiagnose (Nebendiagnose)

    Ggfs. als Nebendiagnose noch die Thrombopenie


    Ich tendiere zu Vorschlag 2!
    ...und damit offen zur Diskussion!


    Gruß

    E. Rembs
    Bochum

  • Hallo Herr Rembs!

    Die Variante mit D63.0 als Sterndiagnose finde ich gut. Damit hätte man das Problem mit der Behandlung bei bekannter Erkrankung umgangen. Ob dies aber so ganz "im Sinne des Erfinders" ist bin ich mir aber nicht sicher.

    Auch ich würde mich über eine Diskussion freuen.

    Gruß

    Meeßen :kangoo:

    Mit freundlichen Grüßen,


    Meeßen
    :kangoo:

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag Herr Meeßen,

    Sie hatten den Thread versehentlich 3x eingestellt.
    Ich habe mir erlaubt, die beiden ohne Stellungnahmen zu löschen.

    Mit freundlichen Grüßen aus dem ebenfalls endlich beschneiten Murnau
    --
    D. D. Selter

  • Hallo,
    2003 liegt nun schon etwas zurück. Darum möchte ich zu diesem Thema noch einmal etwas fragen. Kann man wirklich die Anämie und Thrombozytopenie extra zur D 47.1 codieren? Im letzten Jahr meinte eine KK, dass diese Symptome das Krankheitsbild ausmachen und nicht extra codierbar sind. Haben wir da evtl. zu schnell aufgegeben?
    Der mir vorliegende Fall hat Erythrozyten - und Thrombozytenkonzentrate bekommen. Wird wirklich die D63.0 codiert oder muss evtl. ein anderer Anämiecode genommen werden. Wahrscheinlich wird man durch den D-Code irritiert, bei einem C-Code wäre es klarer.
    Mit Codierung würde der Erlös ca 4000 Euro höher sein.
    Danke im Voraus

    Viele Grüße
    M. Kunze

  • Liebe Gemeinde,

    ich habe einen ähnlich gelagerten Fall.
    Pat. hat eine bekannte Osteomyelofibrose und kommt nun wegen einer rez. Anämie.
    Hier ist es nun so, dass die Pat. EK\'s erhalten hat und somit natürlich die Zugrundeliegende Erkrankung wie auch das Symptom damit behandelt wurden.

    Ich wollte somit dem hier diskutierten Vorschlag folgen und die Osteomyelofibrose (D75.8) als HD und die Anämie (D63.0) als ND kodieren. Dieses wird logischerweise von unseren System jedoch nicht akzeptiert, da die D63.0 nur bei Diagnosen kodiert werden darf, die in die Kategrorie C00-D48 fallen.

    Hat jemand noch einen anderen Vorschlag, wie man diesen Fall korrekt abbildet??

    Viele Grüße aus dem sonnigen Oldenburg
    A. Feuß