Pflegekomplexmaßnahmen-Scores (PKMS-...)

  • Hallo zusammen,

    eine Infobroschüre einer Firma bzgl. PKMS hat mein Verständnis A4 vs. A3 nun ein wenig verunsichert.

    Bislang dachte ich, dass wenn bei einem Patienten in mindestens einem der 4-5 Gründe ein wesentlich höherer Bedarf als bei der PPR A3 besteht, dieser als A4 einzustufen sei...

    In der Infobroschüre wird auf mögliche Auswertungsfunktionen hingewiesen, die mich zweifeln lässt: \"Sind alle dokumentierten PKMS-Fälle mindestens der PPR-Stufe A3 zugeordnet?\"

    Meinem Verständnis nach liegt bei einem PKMS-dokumentierten Fall (egal, ob der Score >=43 erreicht wird) für jeden Tag die Stufe A 4 vor.

    Bin ich auf dem Holzweg oder wurde hier eine Broschüre mit der heißen Nadel gestrickt?

    Es grüßt
    Atax

  • Moin Atax,

    die \"Hinweise zur Fallkostenkalkulation (Datenjahr 2009)\" des InEKs geben die Lösung:

    [...]
    \"Die erweiterte PPR-Systematik ist von den Kalkulationskrankenhäusern ab dem
    Datenjahr 2010 verbindlich umzusetzen.\"
    [...]
    \"Voraussetzung für die Anwendung der ergänzten Pflegestufe A4 sind die tägliche Einstufung des Patienten in die Pflegestufe A3 gem. PPR und mindestens 6 dokumentierte Aufwandspunkte im Rahmen des Pflegekomplexmaßnahmen-Scores (PKMS).\"
    [...]

    Das verstehe ich dann so:
    PKMS / Tag > 5 = A4
    PKMS / Tag < 6 = A3

    Viele Grüße
    Jannis

  • Liebes Forum,
    gibt es inzwischen Erfahrungen mit einer EDV - lösung? Gibt es ein empfehlenswertes Programm, z.B ein erweitertes Pflegeplanungsprogramm? Wir füllen die Zettel des Pflegerates aus. Das ist, wie erwartet, sehr aufwendig, und auch die Schnellüberprüfung auf z.B. Übertragungsfehler ist bei langen Fällen nahezu unmöglich. leider wird bei uns auch noch die Pflegeplanung parallel geführt, was vom Pflegerat zwar nicht beabsichtigt war, aber aufgrund des Fehlens eines Programmes jetzt nun mal so ist.
    Viele Grüße aus dem Süden,

  • Liebes Forum,

    mit Erstaunen habe ich heute diesen Artikel in Heilberufe zur Kenntnis genommen.

    Wie es scheint, haben die Autoren gute Kontakte zum INEK, denn sie wissen mehr als die große DRG-Gemeinde:

    [comic]Professionelle Erfassung und Dokumentation hochaufwändiger Pflege Mit Wirkung zum 1.1.2010 traten die pflegerelevanten OPS 2010 – die Weiterentwicklung der G-DRG um ein Instrument zur Ermittlung von hohem Pflegeaufwand – in Kraft. Der ermittelte OPS-Code führt zu einem höheren Entgelt für die Krankenhäuser :a_augenruppel: . Zudem wurde eine neue Aufwandsstufe geschaffen :d_gutefrage: . Damit ist es weltweit erstmals dem Deutschen Pflegerat gelungen, Pflege als Ertragsposition im Rahmen der DRG zu deklarieren. [/comic]

    Sehr traurig, dass die engagierten und dokumentationswilligen Pflegekräfte derart falsch infomiert werden.

    Viele Grüße
    AnMa

  • Hallo zusammen,
    ich staune mit.Liest man das Fazit und schaut auf den Verfasser wird allerdings klarer worum es geht: Um das Formular zur Erfassung des PKMS eines Unternehmens.Was die Sache nicht besser macht.

    FG
    Karla

  • Guten Morgen Herrmännchen,
    ich bin nur sehr selten hier im Forum und aber heute gerade wegen Ihrer Frage hier auf der Suche nach Antworten.
    Wir betreiben ebenfalls eine neurologische Frühreha Phase B und erbringen zur Zeit den Nachweis für die Prüfung des OPS 8-552ff durch den MDK, da fast alle Pat. bei uns diesen OPS-Kode erreichen. Allerdings sind wir noch eine besondere Einrichtung und rechnen noch nicht nach DRG ab.
    Mich würde interessieren wie Sie die Dokumentation umgestellt haben auf den OPS bzw. ob Sie den OPS 9-20ff schon dokumentieren.
    Eine andere Frage stellt sich mir noch zum dem Bereich der Kalkulation der Personalkosten: Kalkulieren Sie dann anhand der Minutenwerte A4 als Basis für die Pflegsatzverhandlung und wird dies bei IHnen von den Kostenträgern anerkannt?
    Vielleicht zu viele Fragen ... aber ich finde da noch keine richtig Lösung.
    Freu mich auf ein paar Tipps aus Nordhessen oder anderswoher 8)
    B. Glorius

    Bettina Glorius
    Medizin-Controlling/ Assistenz Kaufmännische Leitung
    NRW Neurologisches Reha-Zentrum Wiesbaden GmbH

  • Guten Morgen,

    interessant war in diesem Zusammenhang auch die Präsentation von Fr. Wittrich, DPR, auf dem Herbstsymposium der DGfM. Die Folien sind veröffentlicht: http://www.medizincontroller.de/info/2010_Wittrich.pdf

    Zu Erstaunen im Plenum hat insbesondere die Folie 25 geführt. Auf Nachfrage wurde mitgeteilt, dass \"derzeit\" den Krankenhäusern nicht empfohlen wird, viel Geld und Zeit in Schulungen und/oder EDV zu investieren.

    Später hat Herr Dr. Heimig klargestellt, dass einen eindeutigen Auftrag des Gesetzgebers gibt und dass dementsprechend PKMS in 2012 definitiv erlöswirksam wird. So habe ich es zumindest verstanden.

    Viele Grüße!

    Dr. Peter Leonhardt
    Neurologe
    Arzt für Med. Informatik
    Med. Controlling


    I'd rather have a full bottle in front of me than a full frontal lobotomy

  • Hallo Forum,

    trotz langem Suchen im Forum, ist mir leider immer noch nicht ganz klar, welche Grundvoraussetzung erfüllt sein muss, damit ich den PKMS Code anwenden kann.
    Brauche ich die Punkte
    Körperpflege vollständigeÜbern.
    Ernährung nahezu vollständige Unterstützung
    Ausscheidung Versorg. bei unkontrollierter Blasen- o. Darmentleerung
    Bewegung u Mobilität Häufiges Körperlagern o Mobilisation

    alle komplett
    und dann zusätzlich
    einen der Leistungsbereiche/Pflegemaßnahme ( Pflegeinterventionen)

    Wäre nett, eine Antwort zu erhalten,
    habe den PKMS so verstanden, bin aber zwischenzeitlich verunsichert.

    Danke schon mal im voraus und einen schönen Feierabend

  • Hallo Dorie,
    zusätzlich zu der in der PPR A3 beschriebenen vollständigen Übernahme in den von ihnen genannten Bereichen muss ein im PKMS ausgewiesener Grund vorliegen. Zu diesem Grund wiederum muss dann eine entsprechend ausgewiesene Maßnahme durchgeführt und natürlich vollständig dokumentiert werden.

    FG Karla