Pflegekomplexmaßnahmen-Scores (PKMS-...)

  • Hallo Dorie
    nein, Sie brauchen natürlich nicht alle Gründe gleichzeitig. Es reicht ein Grund und eine diesbezügliche Maßnahme. Dann werden alle Punkte aus diesem Bereich addiert.
    Sie lösen also Beispielsweise auch PKMS Punkte aus, wenn der Patient aufwendige Hilfe bei der Körperpflege benötigt, aber noch alleine Ausscheiden kann. In derartigen Fällen haben Sie eben weniger Punkte pro Tag, die addiert werden.
    Gruss Schmitz

  • Guten Tag,

    ich würde gerne mal ein Stimmungsbild einholen, wer es denn nun schon wie gut hinbekommt.
    Herr Heimig hat im Dezember auf verschiedenen Veranstaltungen erläutert, dass es nur wenige tun, dass es aber Zeit würde.
    Ich habe mit mehreren KH telefoniert, die aber auch nur leidlich improvisieren.
    Wir sind eine Klinik der Maximalversorgung und versuchen, es in Gang zu bringen. Austragen muss es das Pflegepersonal.

    Wer hat postive Erfahrungen, taugliche EDV-Unterstützung, Ratschläge ?

    Hier wird ab 2012 vermutlich eine große Umverteilungsmaschinerie in Gang kommen müssen, wenn nicht alles im LBFW versteckt bleiben soll. Letzteres ist auch schwer vorstellbar. Aber kalkulatorisch kann es dem INEK ja nur gelingen, wenn es einigermassen feste Zahlen hat.

    Danke

    PM

  • Hallo,

    ich habe jetzt mal lange abgewartet, weil das auch ein Thema ist was mir unter den Nägeln brennt. Jedoch ist seitens der Pflege kein großes Interesse zu finden.
    Zudem waren Äußerungen seitens des Pflegerates in verschiedenen Foren nicht sehr nützlich. Es entsteht bei der Pflege der Eindruck, dass der Nutzen der durchzuführenden Maßnahmen finanziell nicht abgebildet wird, lediglich ein erhöhter Doku-Aufwand entsteht. Dies sind so die Eindrücke die ich hierzu aufgenommen habe...

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal

  • Hallo,
    wir haben es Anfang letzten Jahres eingeführt und es läuft mittlerweile richtig gut. (Wir sind also eines der wenigen KH...)

    Ich habe zuerst mit der Pflegedienstleitung gesprochen, wir waren gemeinsam auf einer Infoveranstaltung, dann gab es eine gute Schulung von einer Beratungsfirma für alle Stationsleitungen, Stellvertretungen, Mentoren, Kodierer und sonstige Freiwillige.
    Wir haben eine Arbeitsgruppe gegründet, in der aus allen betroffenen Bereichen mindestens eine Pflegekraft dabei ist. Diese trifft sich regelmäßig mit der PDL und der Praxisanleiterin um aktuelle Probleme zu besprechen. Die PDL und/oder die Praxisanleiterin geht auch bei Bedarf auf Station und bespricht akute Fragen und Probleme.
    Wir benutzen den Doku-Bogen von Hinz und finden ihn recht praktisch. Die meisten Stationen sind komplett auf diese Pflegedoku umgestiegen, so dass kein PKMS-Kandidat verloren geht.
    Der Dokuaufwand hält sich in Grenzen, wenn man konsequent darauf achtet nichts doppelt zu dokumentieren. Wer die Expertenstandards der Pflege schon umgesetzt hat, hat sowieso die meiste Doku schon parat.
    Letzte Woche habe ich dann alle Stationsleitungen nochmal \"scharf\" gemacht, wie wichtig die Daten aus diesem Jahr sind.
    Bald können wir A4 im PC erfassen und alle sind ganz wild drauf.

    Ich finde, es ist hauptsächlich eine Frage der Kommunikation und Zusammenarbeit.

    Viele Grüße aus Sachsen
    D.Zierold

  • Guten Morgen


    In der Zeit der Personalknappheit auf den Stationen, der mangelnden Zeit für Dokumentationen frage ich mich wie soll ich meiner PDL Verwaltung etc. diese PKMS Geschichte schmackhaft machen ?

    Lohnt es sich finanziell diesen Mehraufwand zu betreiben ?

    Ich freue mich das es in anderen Häusern wohl schon gut läuft, so ganz fehlt mir aber der Glaube.

    Bei uns ist es schon ein Kampf mit der MRSA Dokumentation.

    Daher stelle ich mal ganz naiv die Frage: In welcher Größenordnung ( Money) reden wir überhaupt ?

    Gruß
    Sarde

  • Guten Morgen,

    auch wir haben Anfang 2010 angefangen.

    Bei uns wurden, in Zusammenarbeit mit uns, von der PDL 4 Pflegekräfte pro Station geschult. Bei den Pflegevisiten der PDL werden die PKMS-Fälle besprochen und erfasst, sodass uns auch nur weinige \"durch die Lappen\" gehen. Insgesamt haben wir aber weniger als 1% der Pat. als PKMS-Fälle.

    Die Dokumentation wird, bis jetzt, noch über einen hauseigenen Bogen erfasst (wir wollten sehen, was bei uns nicht zutrifft, sodass wir das aus den Bögen herausnehmen können).

    Die A4-Pat können wir leider noch immer nicht in unserem KIS erfassen. Wir haben die einzelnen Fälle in der Excel-Tabelle, die anfangs hier zur Verfügung gestellt wurde, eingegeben. Unser Controlling errechnet aus diesen Tabellen die Pflegeminuten für das InEK (nicht jede PKMS-Pat ist A4).

    Zusätzlich führen wir eine Exceltabelle wo die Punktzahl und die OPS-Ziffer für alle Pat noch mal erfasst wurde (Das InEK-Institut will bestimmt, genau wie bei der int. med. Komplexbehandlung die Punkte pro Fall haben).

    Über wie viel Geld, Herr/Frau Sardinier wir hier sprechen, wissen wir erst nächstes Jahr, wenn das InEK-Institut aus unseren Daten den Wert für die OPS 9-200ff errechnet hat. Zuerst steht die Arbeit, dann der Erlös.

    Viele Grüße
    LT

  • Hallo,
    ich würde sagen, wir reden auf jeden Fall über die Beträge, welche über das Pflegeprogramm verteilt wurden.
    Wie viel das allerdings bundesweit ist (oder sein soll) weiß ich jetzt nicht.
    Verteilt auf 1-2% aller Fälle (sehr unterschiedlich in den verschiednen Fachabteilungen.

    Viele Grüße aus Sachsen
    D.Zierold

  • Schönen guten Tag allerseits,

    Zitat


    Original von D.Zierold:
    wir reden auf jeden Fall über die Beträge, welche über das Pflegeprogramm verteilt wurden.

    Im Gesetzentwurf zum KHRG 2008 wurden die finanziellen Auswirkungen wie folgt beziffert:
    ...
    [table=#FFFFFF,80%,0,left]

    [tr]


    [td=#FFFFFF,,left] - [/td]
    [td=#FFFFFF,,left]Förderprogramm zur Verbesserung der Situation des Pflegepersonals[/td]
    [td=#FFFFFF,,left] 0,22 Mrd. €[/td]

    [/tr]


    [/table]
    ...

    Geht man von ingesamt Rund 18 Mio Krankenhauspatienten aus (lt Stat. Bundesamt 2009: 17.808.543) und setzt 5% davon mit hochaufwändige Pflege an, dann ergeben sich 900.000 Patienten, auf die die 220 Mio € verteilt werden, was durschnittlich knapp 245 € pro Patient ergibt.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Noch einmal schönen guten Tag,

    eine inhaltliche Ergänzung noch:

    Das Problem beim PKMS sehe ich darin, dass es keine richtigen Eingangskriterien gibt. Ich muss bei weit mehr Patienten dokumentieren, als hinterher mit relevanter Punktzahl wirklich verschlüsselbar sind.

    D. h. damit ich hinterher bei vielleicht 5% meiner Patienten einen PKMS-Kode angeben kann, muss ich bei vielleicht 15% der Patienten die Dokumentation durchführen.

    Das ist es letzlich, was aus meiner Sicht den PKMS uneffektiv macht.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Guten Morgen,
    Hallo Forum,
    nach nun mehr 5 Monaten PKMS ist die Anzahl derer die eine OPS sich verdient haben nicht mal in Prozent zu messen. Eingangskriterien und MindestBewertung sind hier für mich die zu ändernden Dinge die PKMS verbessern und kodierbarer machen würden.
    :d_gutefrage: Aber da wäre noch der Faktor Zeit für die entsprechende Dokumentation, der beim ärztlichen Dienst schon immer beanstandet wird, dieser ist hier entscheident für eine Kodierung. Da hat der Tag einfach zu weinige Stunden, veilleicht beantragen wir hier beim BMG noch mal so 8-10 Stunden für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen extra.
    Grüße

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling