unterschiedliche Vergütung - Versorgung Humeruskopffraktur

  • Hallo liebe Forummitstreiter,

    kurz zum Fall:
    Hummeruskopfraktur (3 Teile) mit Beteiligung des Tuberculum majus S42.21 +S41.81 , S42.24 - Versorgung durch winkelstabile Plattenosteosynthese

    Meine Frage dazu:
    Warum wird der Fall mit dem OPS 5-794.k1 (Versorgung Mehrfragmentfraktur) in die schlechter vergütete DRG I13D getriggert, als mit dem OPS 5-793.k1 (Versorgung einfache Fraktur)? Hier triggert es mir sofort in die DRG I13C. Unlogisch für mich.
    Liegt vielleicht ein Grouperfehler vor oder ein komplett falscher OPS-Code?
    Vielen Dank!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    nein, kein Fehler. Bekannte Problematik, schon vor 2010. Bei einer einfachen Fraktur gibt es mehr. Ist bereits im letzten Vorschlagverfahren dem InEK als Auffälligkeit gemeldet worden. Hat aber nichts geändert.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo Marie10 und Herr Selter,

    wie mir ein Unfallchirurg erklärte, wird normalerweise fachgerecht nur bei einer Mehrfragmentfraktur eine offene Reposition mit winkelstabiler Platte gemacht. Bei einer einfachen subkapitalen Fraktur staucht sich der Schaft in den Kopf ein und man muss nur eine geschlossene Reposition mit Nagel machen. Eine einfache Fraktur offen mit Platte zu reponieren würde unfachmännische Arbeit verraten. Vielleicht ist deshalb - für besondere Ausnahmefälle, die vielleicht aufgrund anderer erschwerender Umstände entstehen - dieser Gruppierungsunterschied absichtlich geschaffen worden?

    Mit freundlichen Grüßen

    E. Kosche aus dem winterlich sonnigen Brandenburg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    wohl kaum. Das InEK ordnet die Relativgewichte nach den Kalkulationsgrundlagen zu, nicht als erzieherische Maßnahme zur besseren Kodierung oder Steuerung therapeutischer Indikationen. Ohne jetzt die Vorstellung des UCH zur sachgerechten Versorgung in jedem Einzelfall bewerten zu wollen, betrifft die DRG-Zuordnungsproblematik nicht nur den Humerus, sondern auch die Tibia.

  • Hallo Frau Kosche

    Zitat


    Original von ElisabethKosche:
    wie mir ein Unfallchirurg erklärte, wird normalerweise fachgerecht nur bei einer Mehrfragmentfraktur eine offene Reposition mit winkelstabiler Platte gemacht. Bei einer einfachen subkapitalen Fraktur staucht sich der Schaft in den Kopf ein und man muss nur eine geschlossene Reposition mit Nagel machen. Eine einfache Fraktur offen mit Platte zu reponieren würde unfachmännische Arbeit verraten.
    E. Kosche aus dem winterlich sonnigen Brandenburg


    da lehnt sich aber Ihr Unfallchirurg aber ganz ganz weit aus dem Fenster, nicht dass er sich danach selbst behandeln muss.

    Andererseits liefert er ja auch schon eine Begründung. Der Nagel als Implantat ist deutlich teurer als die Platte. Ein weiterer Gedankenansatz war, dass einfache Frakturen typischerweise Lehrassistenzen sind. Überlegungsansätze gibt es viele.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • Guten Morgen,

    ich habe auch eine Frage zur operativen Versorgung einer Humerusfraktur. Wie wird die geschlossene Reposition einer proximalen Mehrfragment-Humerusfraktur mit Nagel korrekt kodiert? Muss hier der Kode für die einfache Fraktur oder der für die offene Reposition verwendet werden (geschlossen UND Mehrfragment finde ich leider nicht) ...

    Vielen Dank!!!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    bei der geschlossenen Reposition wird nicht diesbezüglich unterschieden. Daher ist dieser Kode unabhängig von der Frakturart anzugeben.