• Hallo Forum,

    wir sind bei der Kodierung eines Falles auf ein Definitionsproblem gestoßen, dass sich hoffentlich durch die hier vertretenen Fachmeinungen lösen läßt.

    Der OPS 5-500.1 bezeichnet dem Katalog nach eine \"Leberdrainage\". Ist dieser Code als Drainage analog einer T-Drainage / Gallengangsdrainage zu verstehen oder kann er auch als Drainage am Leberbett nach atypischer Leberresektion bei Nachblutung gesehen werden?

    Wir haben bei uns schon intern verscheidene Meinungen und es geht in diesem Fall um ein paar 1.000 €

    Vielen Dank im Voraus für die kommenden Hinweise.

    Ben

  • hallo und guten tag !

    wir werten die drainage z.b. eines leberabscesses mit 5-500.1----
    eine drainage = t-drain im gallengang codieren wir nicht extra, weil in der revision des gallenganges als zielleistung enthalten

    Grüße im Kampf gegen das Böse
    Dr.Wacket

  • Hallo Dr. Wacket,

    vielen Dank für die Rückmeldung. Ich fürchte, mein Beispiel \"T-Drain\" nicht gut gewählt und hat Sie in die Irre geführt.

    Meine Frage zielt auf die Kodierung einer Drainage nach Leberteilresektion; lt MDK ist diese als Wunddrainage nicht zusätzlich zu kodieren. Natürlich würde ich gern widersprechen, bin mir nur nicht sicher ob und wie ich hier noch dagegenhalten kann.

    Da ich leider keinem operierenden Fach angehöre, bitte ich erneut um Meinungen zu diesem Problem

    nochmals vielen Dank

    ben-ch

  • Hallo Forum,
    ich versuche mal eben die Anfrage von ben-ch zu konkretisieren - ich kenne den Fall:

    Auszug aus dem OP-Bericht:
    Nach sorgfältiger Desinfektion und sterilem Abdecken in Rückenlage Entfernen des Klammernahtmaterials, Spülen der Wunde, Eröffnen der Subcutis und der Fasciennaht. Bei der Inspektion des Abdomens zeigen sich vier in situ liegende Bauchtücher, diese werden nach reichlicher Spülung vorsichtig entfernt, es zeigen sich nur noch punktuelle Blutungen, welche mit dem Argonbeamer versorgt werden. Bei der weiteren Inspektion sind die Veränderungen im Bereich der Leber weiter gegeben, so dass aus der Vorderkante des 6er Segmentes ein ca. 1 x 1,5 cm großes Segment excidiert wird, dieses Segment trägt eben diese tumoröse Läsionen und wird zur weiteren histopathologischen Untersuchung abgegeben.
    Anschließend Naht der Excisionsstelle nach Koagulation. Im weiteren Spülung des Leberbettes, die weiter bestehenden petechialen Blutungen werden mittels Argonbeamer abschließend verödet. Anschließend Neuplatzierung der Drainage in das Leberbett nach erneuter reichlicher Spülung, eine erneute Tamponade ist nicht von Nöten...

    Die Frage ist:
    Kann die zusätzliche Drainage über den Kode 5-500.1 dargestellt werden, die Begründung (nicht von mir!!!) lautet:
    Wo excidiert wird, wird auch inzidiert.
    Ich meine, der Kode könnte z.B. bei einer Abzessspaltung Verwendung finden, in dem o.a. Fall erscheint er mir nicht korrekt kodiert.
    Gruß,
    B. Schrader

  • Hallo Herr Schrader,

    Zitat


    Original von GOMER:
    ...Ich meine, der Kode könnte z.B. bei einer Abzessspaltung Verwendung finden, in dem o.a. Fall erscheint er mir nicht korrekt kodiert.

    Sehe ich genauso.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo Forum,

    ich habe hier folgende OP:


    Diagnose: Akute gangränöse Cholezystitis mit Perforation und Abszedierung in die Leber

    Auszug: ...Die Gallenblase wird nun erst über den linken Mittelbauch geborgen, dann hier Faszienverschluss, Abdecken der Inzision mit einer okteniseptgetränkten Kompresse. Wiedereinbringen der Kamera und nochmals ausgiebige Spülung des Leberbettes. Im Verlauf Bluttrockenheit. Einlage einer Penrosedrainage, die im rechten Unterbauch herausgeleitet wird. Nochmalige Kontrolle der Peritonealnaht im linken Mittelbauch, hier keine Blutungen, die Naht ist intakt. Dann Entfernen der Trokare unter Sicht, Faszienverschluss umbilikal, Subkutannähte, Hautnähte, Pflasterverbände.


    Ich bin nicht der Stammkodierer, weiß daher nicht, ob ich die Abszessdrainage zusätzlich kodieren muss :(

    Gruß,

    B. Schrader

  • Hallo Herr Schrader,

    die Penrosedrainage ( ist eine weiche Lamellendrainage) kann nicht zusätzlich kodiert werden, die Drainage liegt OP-Gebiet, aber nicht in der Leber und gehört zum OP-Procedere bei diesem Befund.

    Viele Grüße
    LT

  • Hallo,

    vielen Dank - hätte "4 Scheine mehr gebracht" ;(


    Gruß,

    B. Schrader