- Offizieller Beitrag
Sehr geehrte Foren-Teilnehmer,
in meiner Praxis - also aus der Sicht eines Externen (Medizincontrollers, Revisors, wie auch immer Sie dies bezeichnen wollen) - kommt es länderübergreifend (ca. 190 Krankenhäuser), auch (oder gerade ? ) in spezialisierten Kliniken, nach meiner Erfahrung zunehmend vor, dass in den Patientenakten dokumentierte Leistungen gar nicht kodiert wurden und somit auch keinen Eingang in die Abrechnung finden. Ehrlich gesagt, bin ich überrascht über die Häufigkeit, da meist hälftig eine Zufallsstichprobe zusammen mit einer gezielten Suche (üblicherweise ca. 10% der Gesamtfälle) derartige Ergebnisse liefern, z.B. \"vergessene\" OP-Kodierungen, obwohl ein operativer Eingriff am Herzen durchgeführt wurde, also eher augenfällige und damit grobe Unterkodierung (die Gründe dafür interesssieren mich zunächst nicht). Solcherlei herausgegriffene Fälle machen bisweilen minderabgerechnete 5-stellige Euro-Beträge je Fall aus... In der aktuellen Literatur/Begleitforschung finde ich dazu keine Untersuchungen, wie auch, da diese Fälle nur einer (repräsentativen) ex-post-Aktenprüfung zugänglich sein dürften.
Meine Frage hierzu: Hat sich schon jemand mal der Mühe unterzogen, derartige Fälle zu identifizieren ? Hat sich schon mal jemand mit den NICHT berechneten Leistungen auseinandergesetzt ? Kann man automatisiert fälschlicherweise NICHT kodierte Leistungen identifizieren? Das ist schwierig, ich weiß, aber wenn man sich in einem ersten Schritt mit den augenfälligen Unterkodierungen beschäftigt, könnte man auch eine Untersuchung zur Unterkodierung starten...
Dies nur als Gedanke und Anregung zur Diskussion.
Viele Grüße
sendet
B. Sommerhäuser