Hauptdiagnose? Hypertensive Krise oder akute Belastungsreaktion?

  • Einen schönen guten Tag,

    versehentlich hatte ich diesen Beitrag bereits unter der falschen Rubrik eingestellt, daher hier noch einmal mein Anliegen:

    Ich habe folgendes Problem: Ein Patient wird notfallmäßig eingewiesen mit einem RR von 190/85 und Schwindel seit Tagen bei psychischer Belastung durch familiäre Situation (3 Sterbefälle in der Familie)

    lt.UKG: Hypertensive Cardiomyopathie mit Relaxationsstörungen, LZ-RR ergibt eine RR-Spitze tagsüber von 231 mmHg und nachts von 185 mmHg. Torem wurde aufgesättigt nach dem LZ-RR. Die vom Pflegepersonal gemessenen RR-Werte lagen über den gesamten Zeitraum zw. 110/60 und 150/80.

    Der Neurologe schreibt:\"Nach Todesfällen in der Familie immer mehr Beklommenheit und Angst mit praethorakalem Druck > hypertensive Krise. Diagnose: Panikattacken (reaktiv mit Anpassungsstörungen) akut bei Bedarf 1/4 Tbl. Bromazanil, fest ansetzen Opipramol 50mg z.N.

    Nun hätten wir gern die F41.0 als Ursache der hypertensiven Entgleisung. Der MDK natürlich die I11.91. Wie sehen Sie den Fall?

    Vielen Dank

  • Hallo HF,

    Diagnostiziert wurde eine hypertensive Kardiomyopathie mit Relaxationsstörungen. Dieses Krankheitsbild tritt nicht schon innerhalb weniger Tage bei akuter Belastung auf, sondern wird durch einen dauerhaft zu hohen Blutdruck hervorgerufen.

    Die Panikattacken sind wohl relativ neu aufgetreten.

    Somit würde ich als ursächlich Bluthochdruck sehen -> HD I1191.

    Desweiteren vermute ich auch, dass der Hauptressourcenverbrauch ebenfalls auf Seiten der I1191 liegt.

    Bin gespannt über weitere Meinungen.

    GLG

  • Hallo,
    Relaxationsstörungen sind ein Frühzeichen einer diastolischen Herzinsuffizienz.
    Also dann I11.00 und gemäss ICD und DKR dann I50.19 (wenn es genauer geht, dann natürlich genauer) als Hauptdiagnose, wenn es denn eine HD aus diesem Formenkreis und nicht aus psychiatrischen Ecke sein soll.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch