Liebe Kollegen, liebes Forum,
ich beschäftige mich gerade mit einem Gutachten des MDK. Dabei geht es um folgenden Sachverhalt:
Wir nahmen einen Patienten im Notfall aufgrund eines entgleisten Blutdrucks bei bekanntem Hypertonus stationär auf. Die RR-Langzeitmessung zeigte stark schwankende Werte, vor allem auch eher hypotone Phasen.
Laborchemisch fiel eine normochrome, normozytäre Anämie mit einem Hb-Wert von 10,5 g/dl auf. Bei Z.n. Coecum-Ca zeigte sich in der Coloskopie keine Blutungsquelle. Eine polypoide Struktur wurde biopsiert, die Histologie ergab keine Rezidivneubildung. Differentialdiagnostisch kommt bei bekannter diabetischer Nephropathie auch eine renale Anämie in Frage.
Der MDK streicht nun die von uns kodierte ND C18.9, mit der Begründung, dass es sich im vorliegenden Fall um eine Nachuntersuchung nach abgeschlossener Primärbehandlung des Kolon-Ca., daher sei die ND Z85.0 Bösartige Neubildung der Verdauungsorgane in der Eigenanamnese zu Kodieren (welche nicht Erlösrelevant ist). Der MDK beruft sich auf die DKR 0209 (2009).
Es ergab sich der V. a. einen Rezidivtumor, der sich in der Histologie nicht bestätigte. Ich würde gerne widersprechen.
Was meint Ihr?
Viele Grüße und besten Dank im voraus.
Chris