HNO-Operationen ambulant?

  • Wertes Forum,
    ich habe bei folgendem Fall die Frage der primären Fehlbelegung auf dem Tisch:
    27jähriger Patient mit OP zur Septumleistenentfernung und inferiorer Conchotomie. Es wird postoperativ eine beidseitige vordere Tamponade eingelegt. Bei der Entfernung der Tamponade am 2. postop. Tag kommt es zur (leichten) Nachblutung, Pat. bleibt eine weitere Nacht stationär.

    Werden solche Fälle im Rest des Landes ambulant erbracht, da lt. AOP-Vertrag Kat. 2 oder stationär?

    Danke für kurzes Feedback.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    haben Sie ICD und OPS? Bei uns werden tatsächlich nur noch sehr wenige Pat. bei dieser Art von OP stationär behandelt. Mit einer Auswahl von OPS aus 5-214 und 5-215.1 finde ich im ganzen Jahr 2010 nur drei Fälle.

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Hallo Herr Horndasch,

    bei uns werden diese OP\'s grundsätzlich stationär durchgeführt. Meistens drei Tage, ab und zu nur zwei. Natürlich gibt es ab und zu MDK-Prüfungen die aber in der Regel zu unseren Gunsten ausgehen!!

    Zitat


    [
    OPS aus 5-214 und 5-215.1 .

    Viele Grüße aus Westfalen

    Sebastian

  • Hallo Herr Horndasch,

    mit liegenden Tamponaden wird bei uns kein Pat. entlassen.
    Sofern deren Einbringen (OP-Bericht) und Entfernung (Kurven-Doku) ordentlich dokumentiert sind, haben wir auch (noch?) keine Probleme mit der Begründung der stat. Notwendigkeit.

    Gruß,
    fimuc

  • Guten Tag,
    danke für die Hinweise. Mal schauen, was die Rechnungsprüfer dazu meinen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Zitat


    Original von E_Horndasch:
    Mal schauen, was die Rechnungsprüfer dazu meinen.

    Wo Sie so direkt fragen, will ich auch antworten. Die stationären Fälle haben meistens mehrere OPS, selten nur Conchotomie oder nur OP am Septum, also komplexere Fälle. Die durchschnittliche VWD habe ich nicht auf die Schnelle, sollte aber gefühlt zwischen 2 und 3 Belegungstagen liegen.
    Von diesen stationären Fällen werden bei uns ca. 2,5% geprüft, wegen VWD, Hauptdiagnose oder kosmetischem Potential (selten). In einer abgeschlossenen Prüfung hat der MDK festgestellt, dass die Behandlung auch ambulant hätte laufen können. Dieser Fall ist noch nicht abgeschlossen.

    Edit: Rechtschreibung korrigiert

  • Hallo miteinander,


    Zitat

    mit liegenden Tamponaden wird bei uns kein Pat. entlassen.

    - bei uns nach Wunsch des MDK zumindest bei den vorderen Tamponaden schon immer wieder gestrichen.

    Schönes WE

    Uwe Neiser


  • Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    nach einigen Jahren scheinbarer Ruhe muss ich diese Diskussion aus aktuellem Anlass wieder aktivieren.

    Bislang war es ungeschriebener Konsens mit dem regionalen MDK, das HNO - Behandlungsfälle (Septumplastik, Nasenmuschelhypertrophie etc.), die zwar grundsätzlich im AOP - Katalog gelistet sind, von der bei uns üblichen Verweildauer von drei bis fünf Tagen auf 1 BT gekürzt wurden (so der Verlauf komplikationslos war).

    Aktuell weicht der MDK zunehmend von diesem bislang praktizierten Verhalten ab und verneint die stationäre Notwendigkeit. Dieses irritiert insofern, als das bislang die kurzstationäre Versorgung trotz AOP - Leistung als notwendig, angemessen und vertretbar bewertet wurde.

    Die HNO - Operateure sehen bereits die kurzstationäre Versorgung als kaum vertretbar.

    Kennt jemand zitierfähige Quellen, die eine zumindest kurzstationäre Behandlung rechtfertigen lassen?

    Viele Grüße

    Die Biene

  • Hallo,
    Sie brauchen keine Quelle sondern eine medizinische Begründung, warum in diesem (geprüften) Fall keine AOP möglich war. Und diese Begründung sollten Ihnen Ihre HNO-Ärzte liefern.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch