hepatische Enzephalopathie

  • Hallo zusammen,

    Meine Frage lautet: Ist eine Kodierung k70.3 mit K72.7-! möglich oder darf man eine hepatische enzephalopatie nur in Kombination mit einem alkohl. Leberversagen kodieren?
    Sollte es nur in Kombination mit einem alkohol. Leberversagen möglich sein dann stellt sich für mich die nächste Frage: Wie kodiere ich dann eine alkoholische Leberzirrhose mit beginnender hepatischer Enzephalopthie?

    Ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen

    Danke im voraus

    Tweety

  • Hallo,

    es handelt sich hier wohl weniger um ein Kodier- als vielmehr ein Verständnisproblem: eine hepatische Enzephalopathie definiert gewissermaßen ein Leberversagen, insofern ist die Angabe von K70.3 zusammen mit einem Kode aus K72.7-! inhaltlich unsinnig.

    Eine \"beginnende\" Enzephalopathie (was immer das sein mag) kann hingegen gar nicht kodiert werden (siehe DKR D001a, \"Sich anbahnende oder drohende Krankheit\"): entweder liegt eine Enzephalopathie von mindestens Grad 1 vor oder eben nicht.

    Mit freundlichen Grüßen

    Markus Hollerbach

  • Hallo Herr Hollerbach,

    das wäre ja schön, wenn der MDK auch so einfach die Abgrenzung des Leberversagens akzeptieren würde, da ist ja jede dekompensierte Zirrhose schon ein Versagen, aber das Thema hatten wir an anderer Stelle schon mal.

    Mfg

    Uwe Neiser


  • Hallo zusammen,

    ich muss mich noch einmal diesem Thema annnehmen. Ich bin ganz ehrlich ich versteh es nicht.
    In der Literatur findet man unter Komplikationen einer Leberzirrhose die hepatische Enzephalopathie. Wenn ich es kodieren möchte kann ich es nur im Zusammenhang mit einem Leberversagen? (Dieser Ansicht ist auch der MDK: Ohne leberversagen entwickelt sich keine Enzephalopathie. )
    Daraus schließe ich also, dass soblad eine Enzephalopathie vorliegt auch ein Leberversagen vorliegt. Ist das so korrekt?
    Vielleicht kann es mir jemand noch einmal erklären und Licht in die Dunkelheit bringen.

    Danke
    Tweety
    Danke

  • Guten Morgen Tweety,

    die Diagnose einer hepatischen Enzephalopathie kann nur aus dem Vorliegen einer Lebererkrankung und einer Hirnleistungsstörung gestellt werden. Dabei handelt es sich zumeist um Leberzirrhosen, bei denen häufig ausgeprägte Umgehungskreisläufe um die Leber (portosystemische Kollateralen) vorhanden sind. In seltenen Fällen können auch eine chronische Hepatitis mit portalem Hochdruck und Lebermetastasen die Ursache der hepatischen Enzephalopathie sein.

    Sie schrieben: \".....soblad eine Enzephalopathie vorliegt auch ein Leberversagen vorliegt. Ist das so korrekt?\"

    Andere Ursachen für eine Enzephalopathie: Bakterien, Viren, metabolische oder mitochondrische Funktionsstörung, Gehirntumor oder erhöhter intrakraniellerl Druck, Belastung durch Giftstoffe (einschließlich Lösungsmittel, Drogen, Spiritus, Farben, industrielle Chemikalien und bestimmte Metalle), Strahlung, Trauma, schlechte Nahrung oder Mangel an Sauerstoff oder Blutfluß zum Gehirn.

    Die hepatische Enzephalopathie bedingt aber eine Lebererkrankung (s.o.).

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe