Vorschläge wie das Gesundheitssystem finanziell entlastet werden kann

  • Hallo zusammen,

    TIP: Heute Abend, 22.15 Uhr im ZDF: Polittalk mit Maybrit Illner: \"Röslers Gesundheitsreform - Kassen gerettet, Patient pleite?\"

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    vielleicht zur Vorbereitung:

    Videostream: UNTER DEN LINDEN Spezial vom 22.09.2010
    \"Gesunde Reform für ein krankes System - Wer zahlt drauf bei Röslers Plänen?\"
    Michael Hirz und Christoph Minhoff diskutieren mit dem Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) über seine Pläne zur Reform des Gesundheitswesens.


    http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/326585#


    Gruß

    E Rembs

  • Zitat


    Original von Lunge:
    Hallo zusammen,

    TIP: Heute Abend, 22.15 Uhr im ZDF: Polittalk mit Maybrit Illner: \"Röslers Gesundheitsreform - Kassen gerettet, Patient pleite?\"

    Hallo - mein Tipp für heute Abend - Bierchen o.ä. und möglicherweise eine der ersten und letzten lauen Herbstabende genießen oder glaubt wirklich jemand an neue überraschende Argumente und Fakten beim \" Polittalk mit Maybrit Illner \" und - Überraschung:

    Philipp Rösler (FDP, Bundesgesundheitsminister), Manuela Schwesig (SPD, stellv. SPD-Bundesvorsitzende, Gesundheitsministerin Mecklenburg-Vorpommern), Jürgen Graalmann (stellv. Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes), Stefan Etgeton (Verbraucherzentrale Bundesverband, Leiter des Fachbereichs Gesundheit und Ernährung), Elisabeth Niejahr (Wirtschaftsjournalistin \"Die Zeit\"), Dr. Wolfgang Blank (Hausarzt in Bayern - Im Publikum) ?

    Nix für ungut.

    Herzlichst.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • Wäre sicherlich einige Lacher wert, wenn Friedmann und Sarrazin eingeladen wären...

    Sich diesem Spam nicht verbieten konnte,

    B. Gohr

    Das Problem am Gesundheitssystem ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang ist moralisch wünschenswert, orthopädisch aber eine Katastrophe.

  • Guten Abend,

    nochmal zu Alko und Co:
    bei der ganzenDatensammelwut wird man ja wissen, wieviel Kosten auf Alkoholkrankheit und Intoxikationen fallen. Das wird dann auf die Alkoholpreise umgelegt. Da ist das Bier, der Schnaps, der Wein ein paar ct oder vielleicht auch Euro teurer,aber erhebliche Einsparungen finden statt, vielleicht können die KK-Beiträge sogar gesenkt werden, wenn man das ganze auf Zigaretten und Zucker ausweitet (bin selbst zwar Nichtraucher, aber Schokoladiker). Warum auch nicht noch Risikoverhalten wie Motorradfahren oder andere Risikobehaftete Sportarten (hier wäre eine Pflicht-Unfallversicherung analog zur BG sinnvoll). Sinkende Beiträge ermöglichen es dem \"Normal-User\", etwas mehr für sein kleines Laster auszugeben, da er mehr Netto in der Tasche hat, die Arbeitgeber freut es, dass die Lohnnebenkosten sinden, und die die ständig über die Stränge schlagen und das System auslutschen, ja die müssen halt dafür zahlen.

    OKIDOCI 8)

  • Hallo OKIDOCI!
    Entweder Sie haben zuviel *hier generischen Kabarettisten einfügen* gehört/gesehen, oder Sie meinen das tatsächlich ernst.
    Bei allem gebotenen Respekt, aber aus der Zeit sollten wir, denke ich, raus sein.

    Zitat


    und die die ständig über die Stränge schlagen und das System auslutschen, ja die müssen halt dafür zahlen.


    YMMD. Tut mir leid, aber mit dem Satz haben Sie sich gerade komplett disqualifiziert.

    B. Gohr

    Das Problem am Gesundheitssystem ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang ist moralisch wünschenswert, orthopädisch aber eine Katastrophe.

  • Hallo Herr Gohr,
    das zwischen den Sternchen verstehe ich nicht, und YMMD ebenfalls nicht.
    Jedenfalls habe ich mich vielleicht etwas pointiert ausgedrückt.
    Es geht letztendlich um Risikozuschläge, wie es sie auch in der privaten Versicherung gibt. Diejenigen, die ein Risiko eingehen, bezahlen einen Zuschlag, die anderen nicht. Und wer viele Risiken produziert, zahlt auch mehr Zuschlag. Ich bin absolut für Solidarität, aber die muss in beide Richtungen gehen, alle zahlen für einen, aber der Eine ist auch verpflichtet dafür zu sorgen, dass die Anderen nicht unnötigerweise zahlen.
    Als ich gestern gaaanz langsam auf der B500 (Schwarzwaldhochstraße) unterwegs war, mit meinem kleinen Auto, habe ich wieder die perfekte Anschauung bekommen. Hordenweise Motorradfahrer, viele von ihnen offensichtlich im Schönwetterrausch, das Hirn zu Hause gelassen habend. Es erstaunte mich heute, dass ich in der Zeitung von einem Toten las. NUR! einem Toten. So wie die durch die Kurven gebrettert sind, rücksichtslos überholt haben trotz kaum-Sicht und Gegenverkehr, ist es ein Wunder, dass es nur einen Toten und einige glimpflich ausgegangene Unfälle gab. Mehrmals musste ich fast in den Straßengraben ausweichen, weil sie in den Kurven auf meiner Seite daher kamen!
    Wer aber zahlt dann für NAW. RTH, Krankenhäuser usw.? Bei denen, und bei ihren Opfern? Die Solidargemeinschaft. Sind Sie der Meinung, dass sich die Motorradler den anderen Mitgliedern der Solidargemeinschaft gegenüber solidarisch verhalten haben?
    Es ist wieder die alte Frage von Privatisierung der Gewinne (in dem Fall Lustgewinn) und Sozialisierung der Verluste (Folgekosten).
    Und wie geht so etwas, eine Risikobeteiligung, am Besten? Ich denke mir eine Pflichtversicherung - ähnlich der KFZ-Haftpflicht - die dann bei gesundheitlichen Schäden zahlt, bzw. auf die dann von der Krankenkasse zurückgegriffen wird. Die Beiträge lassen sich - wie in meinem deutlich kürzeren Erstbeitrag beschrieben - aus den entsprechend ja sicher vorhandenen Zahlen errechnen. Und damit es innerhalb der Gruppe der Beitragszahler gerecht zugeht, kann man ein Rabattsystem bei Schadenfreiheit einführen, so wie es auch in der KFZ-Haftpflicht vorhanden ist.
    Ein solches System würde zu mehr Gerechtigkeit führen, aber auch uns Ärzte entlasten, denn die Forderung, dass z.B. Eltern den im Krankenhaus ausgeschlafenen Suff ihres Nachwuchses selbst zahlen sollen, da bin ich skeptisch. Da müssen wir als Ärzte uns zum Richter aufschwingen und uns zu Verschuldensfragen äußern. Das sollten wir vermeiden.

    Andere Dinge wie Abgabenauf Süßigkeiten, Alkohol, Nikotin etc. sollten dann auch in eine solche \"Risikokasse\" fließen, die dann analog der BG praktisch die Kosten für die Gesundheitsstörungen übernimmt. Da kriegt keiner hinterher eine Rechnung präsentiert, sondern er zahlt vorher in die Kasse ein - über eine Sonderversicherung oder über einen Preisaufschlag.
    Als Nebeneffekt würde wahrscheinlich auch noch Gesundheits- und Risiko bewusstes Verhalten gefördert.


    Was man da nun alles einbeziehen will, darüber kann man sicher streiten, auch über Toleranz-Grenzwerte. Aber auch da gibt es ja genug Vorbilder in der privaten Versicherungswirtschaft, die man sich zumindest mal ansehen kann.
    Herr Kollege, ich sehe in solchen Überlegungen wirklich nichts unmoralisches oder disqualifizierendes.

    freundlichst aus Mittelbaden grüßt

    OKIDOCI 8)

  • Hallo,

    noch ne Versicherung oder Behörde wäre sicher zuviel des Guten.

    Mir als Nicht Arzt konnte z.B. noch niemand plausibel die Existenzberechtigung einer KV erläutern. Aber egal, ist hier ja nicht Thema.

    Wäre nicht vielleicht ein Zuschlag von x Euro auf bestimmte Genussmittel und die direkte Abführung dieser Summe an die KKn nicht zielführender?

    Nur so als Gedankenspiel:

    Alkoholika, 250 ml, <6 Vol.% = 0,25 Euro
    250 ml > 6,1 Vol.% < 16 Vol. % = 0,50 Euro
    250 ml > 16,1 Vol.% < 21 Vol. % = 1,00 Euro
    250 ml >21,1 Vol.% < 30 Vol.% = 1,5 Euro
    250 ml >30,1 Vol.% < 35 Vol. % = 2,0 Euro
    250 ml > 35,1 Vol.% pauschal 2,75 Euro

    Beispielrechnung:

    2007: 5,7 Liter Schnaps pro Person in D. Der Einfachheit halber rechnen wir mit 6 Litern pro Schnapsnase, und einem Alkoholgehalt von über 35,1 Vol.% (ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das so korrekt ist, oder ob z.B. Schnaps auch unter 35 Vol.% Alkohol haben kann)

    24 x 80.000.000 x 2,75 = 5.280.000.000 € (ich bin mal großzügig und runde die Summe ab; bisserl geht ja eh verloren)

    5 Milliarden im Jahr mehr, alleine durch die Verteuerung der hochprozentigen Alkoholika.

    Da muss man über DAS HIER doch nicht weiter diskutieren.

    Wer halt wenig oder gar kein Alkohol trinkt bemerkt das wahrscheinlich überhaupt nicht, wird (kann) durch sinkende KK Beiträge entlastet werden. Und wer sich täglich einen auf die Lampe gießt, zahlt halt vorher schon dafür ein, bzw. wird durch seine Trinkkumpanen mitfinanziert.

    ABER:

    Des Deutschen Suff ist sein Heiligtum.

    DAS Geschrei würde ich mir nicht anhören wollen :t_teufelboese:

    UND: Wehe wenn der Staat seine Finger ausstreckt!

    Viele Grüße

    P.S: okidoci: YMMD = You Made My Day

    stellv. Leitung Medizincontrolling
    Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)
    MDA

  • Hallo papiertieger,

    das mit der Zusatzkasse dachte ich mir deshalb, weil natürlich wieder der Kampf darüber entbrennen wird, wer denn nun welchen Anteil Ihrer 5 Milliarden kriegen wird. Außerdem wäre man langfristig in der Lage, die tatsächen Kosten zu ermitteln und anzusetzen. Ich sehe nämlich die Sache ja nicht als Strafzuschlag, sondern als Ausgleich für die verursachten Mehrkosten.

    schwül und heiß in Baden...

    OKIDOCI 8)

  • Guten Morgen,
    keine schlechte Idee unserer Nachbarn, jedoch nicht ganz neu. Wir praktizieren es seit Jahren von Wiederholungstätern, die rein zur Ausnüchterung zum zweiten Mal im KH landen die Kosten der Behandlung zurückzufordern. Beim ersten Mal gibts ein Schreiben, in dem diese Maßnahme angedroht wird. :i_drink:

    Viele Grüße

    Michael Bauer :)
    Krankenkassenbetriebswirt