Helios - Leuchtendes Beispiel und Schallende Ohrfeige zugleich

  • Zitat


    Original von PeterBrenk:
    Hallo Herr Scholz,

    es täte mir leid, wenn mein "Satire-Verdacht" zu Verunsicherung geführt haben sollte. Wie Sie ja wissen führen solche Vorstöße oft zu den erstaunlichsten Diskussionen....:rotate:

    Ich muß gestehen, daß ich nur die "Thesen" gelesen habe und mir das vollständige Dokument für einen besonderen Anlaß aufheben möchte (verlängertes Wochenende etc.). Das erklärt sicherlich meine vorschnell und unfundiert geäußerte Meinung.

    Nebenbei: hier in Ludwigshafen (danke für die Grüße) läuft es auch nicht schlecht! Nur mal einige Rahmendaten: wir erreichen pro Fall einen Schnitt von 12 Diagnosen und 15 Prozeduren. Diese werden komplett von der Ärzteschaft kodiert und direkt ins System eingegeben. Die Zeit hierzu wurde ohne Schwierigkeiten freigemacht durch Verzicht auf arzttypische Zeitkiller: verlängerte Mittagspausen (>7 min), Herumschäkern mit den Schwestern, Golfspielen im Klinikpark, künstlich elongierte Visiten (>1 min/Pat.).
    Die wöchentlich stattfindenen Kodierschulungen (ab 18 Uhr) erfreuen sich regen Zulaufs und mußten aus diesem Grund bereits vom kleinen in den großen Hörsaal verlegt werden.
    Wegen der großen Zahl von Kodier-Anfragen interessierter Kollegen aus unseren Kliniken wurde eine Hotline mit einer 0190-er Nummer eingerichtet, aus deren Erlösen sich das Medizincontrolling bereits voll refinanziert.

    Guten Tag aus Waiblingen,

    vielleicht liegt es daran das Waiblingen im Schwabenland liegt und von daher die Frage wie machen wir Geld aus nix schon leichter beantwortet wird. Wir haben in unseren Krankenhaus die Erfahrung gemacht, dass (ähnlich Ludwigshafen) die Ärzte mit Vorliebe nach 18.00 Uhr zu den Seminare kommen, wir haben allerdings den Weg gewählt, dass Eintritt verlangt wird. Ausserdem wurde der Termin auf Sonntagabend verlegt. Somit ist sichergestellt, dass der Tagesablauf nicht gestört wird.
    Was mich allerdings ein bissl Kummer bereitet ist die geringe Anzahl an Diagnosen und Prozeduren die Sie in LU kodieren. Da müssen Sie noch ein bissl üben.

    Gruss Kuypers

    Zitat


    Ich hoffe, das zeigt, daß auch andernorts die DRG-Umsetzung mit großem Ernst und viel Engagement betrieben wird.


    viele Grüße
    Peter Brenk


    :dance1:

    [ Dieser Beitrag wurde von Admin am 29.08.2001 aus Lesbarkeitsgründen editiert. ]

    Kuypers Hügo, MeDoKu, Waiblingen

  • Liebe Kollegen,

    Psychiater sind (zugegebener Maßen überraschender Weise) übrigens eine sehr leicht für oekonomische Aspekte zu begeisternde Rasse der Spezies Arzt. Mir ist es zwar rätselhaft, warum dieser Gehirnbereich bei Internisten und Neurologen sich erst langsam (aber stetig!!)entwickelt, aber man kann sich darüber ja mal irgendwann habilitieren (kurz vor der Rente, weil vorher nimmet einen sonst nach einer solchen Habil niemand mehr), dann natürlich in der Psychiatrie.

    Ich finde übrigens auch die Internetveröffentlichung von helios beeindruckend, aber die Privaten überholen uns im Moment sowieso rechts.

    Liebe Grüße und denkt mal drüber nach, wann Ihr alle Eure Geschäftsführungen soweit habt, dass Ihr Eure DRG-Ergebnisse ins Internet stellen könnt. (und mal ganz ehrlich: würde einer von Euch sich freiwillig in einer Klinik operieren lassen, die 4 Fälle in der DRG "große Gefäßeingriffe ohne Herz-Lungen-Maschine" im Vorjahr hatte????)

    Transparenz ist ein selbstverstädnlicher Kundenanspruch, dem wir entsprechen müssen.
    Gruss
    Patricia
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

  • Hallo,

    ich kann Ihnen nur zustimmen, ich finde die Art von Transparenz schon lange überfällig, schon im Studium fand ich völlig unverständlich warum z.B. Komlikationsquoten bei Stndardoperationen noch nicht mal vorhanden waren, geschweige den öffentlich.

    Ich glaube aber das nicht nur Geschäftsführungen hier bremsen , sondern v.a. Chefärzte, schließlich wird die historische Allmacht jetzt mehr und mehr konterkariert.

    Natürlich bedeutet dies letztendlich Handlungsdruck auf alle Krankenhäuser und niemand, besonders nicht GF und Chefärzte läßt sich gerne zwingen...

    Aber es wird dem Patienten nützen, auch wenn die 15%- 20% der Krankenhäuser dabei auf der Strecke bleiben (und da stimme ich Ihnen besonders zu, die Privaten werden hier nicht dazu gehören)

    Und schließlich ist das Krankenhauswesen keine Beschäftigungsanstalt oder?

    Gruß


    Liebe Grüße und denkt mal drüber nach, wann Ihr alle Eure Geschäftsführungen soweit habt, dass Ihr Eure DRG-Ergebnisse ins Internet stellen könnt. (und mal ganz ehrlich: würde einer von Euch sich freiwillig in einer Klinik operieren lassen, die 4 Fälle in der DRG "große Gefäßeingriffe ohne Herz-Lungen-Maschine" im Vorjahr hatte????)

    Transparenz ist ein selbstverstädnlicher Kundenanspruch, dem wir entsprechen müssen.
    Gruss
    Patricia
    --
    Patricia Klein
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    --
    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizinisches Controlling
    Krankenhaus Reinickendorf
    ein Haus der Vivantes

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin