multifaktorielle Anämie > welche HD?

  • (Liebe Admins,
    ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Frage noch nie gestellt wurde, finde sie aber nicht über die Suche. Bitte ggf. verlinken und diesen Post wieder schließen.)

    Liebe Gemeinde!

    Welche Hauptdiagnose kodiere ich, wenn der Patient wegen einer multifaktoriellen Anämie aufgenommen wird?
    :d_gutefrage:
    Er hat EKs bekommen. Es sind 3 mögliche Ursachen bekannt (renal, chron. Blutung, Monoklonale Gammopathie).
    Sollte man hier bei der Entscheidung zwischen D638*, D500 und D630* den konkreten aktuellen Aufwand für die 3 Ursachen mit betrachten?

    Auch bei den MDK-Kodierempfehlungen findet sich (scheinbar) nichts dazu.

    Vielen Dank schon mal.
    Artur Speck

  • Hallo,

    auch bei mehreren möglichen Ursachen gibt es eventuell eine Ursache, die am wahrscheinlichsten in Frage kommt. Das wäre die HD.

    Gruß
    Ordu

  • Vielen Dank Ordu!
    Alle drei Ursachen sind gesichert, nur der Grad ihres Beitrages zur Anämie ist eben nicht definitiv bestimmbar. Ich werde es wohl am aktuellen Aufwand für die Ursachen festmachen, welche Anämieform HD wird. Die anderen sind dann NDs.

    Artur Speck

  • Hallo

    D50.0- Eisenmangel nach Blutverlust -

    D63.0- Anämie bei Neubildung- bei D47.2 - die monoklonale Gammopathie ist eigentlich eine Ausschlussdiagnose- also ein \"Plasmozytom\" ohne Symptome außer den Ketten im Blut- daher kaum als Ursache einer Anämie anzugeben?

    D63.8- bei sonstigen Krankheiten- renale Anämie- Hauptmechanismus ist Blutbildungsmangel durch Erythropoetinmangel - aber begleitende Blutverluste durch Dialyse etc. führen zum Eisenmangel, was die renale Anämie verstärkt

    Die renale Anämie ist dann zu diagnostizieren, wenn andere Ursachen ausgeschlossen sind.
    Haben Sie einen Dialysepatienten, können Sie die chron. Blutverluste zuordnen- wobei?

    Wie behandeln sie außer der EK-Gabe?

    Mfg

    Uwe Neiser


  • Danke Herr Neiser,
    ich lese Ihre Antwort leider erst heute (die E-Mail-Benachrichtigung funktioniert nicht?!).

    Der Fall liegt nun schon etwas zurück. Es wurde nur mit EK-Gabe therapiert, sonst nichts in Bezug auf die Anämie. Die chron. Blutung wurde einer Strahlenzystitis zugeordnet; keine Dialyse.
    Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir die Renale Anämie zur HD gemacht, da sie unseren Ärzten - kodierbedingt zu einer Festlegung gezwungen - als Hauptursache plausibel schien.

    Schönen Abend noch
    Artur Speck

  • Hallo Herr Speck,

    befriedigt so rein medizinisch nicht wirklich, besonders da ja bei Zystitis/chronischer Blutverlust eher die Eisenmangelanämie resultieren würde.
    Na egal.

    MFg

    Uwe Neiser


  • Hallo und einen guten Morgen,

    ich nehme das hier noch mal auf, denn mein Problem liegt ähnlich:

    Pat. wird eingewiesen bei transfusionspflichtiger Anämie.

    Die Ursachen für die Anämie sind multifaktoriell (met. Prostatakarzinom, chron. Niereninsuff. , Vitamin B 12-Mangel, Mikrohämaturie, so laut Arztbrief)

    Der Patient bekommt ein EK transfundiert und wird nach einem Tag entlassen.

    Weitere Diagnostik wurde weder in Voraufenthalten (hier im Haus) noch im derzeitigen Aufenthalt betrieben...

    Ich kann mich ergo nicht festlegen, wo die Ursache der Anämie liegt.(Die Internisten konnten es auch nicht spezifizieren)

    Kodiert wurde dementsprechend die D64.8 als Hauptdiagnose...alles andere wäre ja nur Verdacht gewesen.

    Nun wünscht der MDK eine Festlegung, C61/D63.0 oder N183/D63.8 (ich darf mich entscheiden...)

    Wie ich es auch drehe und wende...mir bleibt doch nur die Anämie als Solches...oder?

    Vielen Dank und liebe Grüße, Ivonne

  • Guten Morgen,

    m.E. ist hier Anämie die HD im Sinne der DKR 002 und da Sie keine Ursache festlegen können, ist Ihre Kodierung korrekt.

    Erstaunlicherweise besteht der MDK sogar auf D64.* in solchen Situationen - nur eben wenn Anämie eine Nebendiagnose ist. Was könnte der Grund sein? :)

    Gruß
    GenS

  • hallo Snow!

    Eine multifaktorielle anämie kennen die ICDs nicht. Ich für die kodierung auch nicht.
    Einfache/ primäre und sekundäre anämien werden D64.9 zugeordnet.
    Für D64.8 müssten Sie im gegensatz zu D64.9 eine genaue bezeichnung haben.

    Bei sekundären anämien ist natürlich noch D63.-* zu berücksichtigen.
    Sie haben den Vit B12-Mangel nicht behandelt?
    welches stadium der niereninsuff lag vor?
    Die hämaturie passt zum prostataCa. Da kann ich den mdk schon verstehen mit C61/ D63.0*.
    Da die vordiagnostig in Ihrem haus geleistet wurde, ist multifaktoriell dürftig.

    mfg ET.gkv

  • @ ET.gkv:

    Das haben sie falsch verstanden...oder ich ungünstig ausgedrückt.

    In unserem Haus gibt es außer diesem Aufenthalt, keine weiteren Fälle des Patienten, von daher gibt es (es liegen auch keine auswärtigen Befunde bei) auch keine Vordiagnostik, die mich hier weiterbringen würde...

    Ich habe in der Tat nichts, außer der Anämie.

    Vitamin B12-Mangel wurde substituiert, als ND anerkannt,

    Niereninsuffizienz N18.3, als ND anerkannt,

    C61, als ND anerkannt,

    eine Hämaturie lag nicht vor, ist anamnestisch im Arztbrief erwähnt (??)

    Einmal editiert, zuletzt von Snow (21. Februar 2012 um 10:25)