Clinically isolated syndrome

  • Hallo,

    ich glaube mit:
    ICD G35.-
    Die ersten Symptome einer Multiplen Sklerose (MS) [Encephalomyelitis disseminata (ED)] treten meist zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr im Rahmen eines Schubes auf.
    Während sich die Schübe bei Erkrankungsbeginn meist völlig zurückbilden, bleiben im späteren Krankheitsverlauf nach Schüben vermehrt neurologische Defizite zurück. Zu Beginn der Erkrankung werden Seh- und Sensibilitätsstörungen häufig beobachtet.

    Nicht selten beginnt die Erkrankung zunächst mit einem isolierten Symptom, wofür sich der englische Begriff des Clinically isolated Syndrome (CIS) eingebürgert hat.

    Ich wünsche ein sonniges Wochenende.

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe

  • Guten Tag, ich bitte um Hilfestellung ?(

    Wir erhalten gehäuft Anfragen niedergelassener Nervenärzte bezüglich einer verbindlichen ICD10-Verschlüsselung des klinisch isolierten Syndroms (clinically isolated syndrome) als MS-Vorstufe.

    Eine eindeutige Kodierung würde Nachfragen der Versicherungsträger bei Verordnung MS-spezifischer Medikamente vorbeugen, so dass nicht der falsche Eindruck entstünde, man rezeptiere außerhalb der Zulassung.

    Nun findet man allerdings diverse Alternativen: G37.8 bzw. G04.8 bzw. G04.9... Sind Ihnen hierzu aktuelle Empfehlungen bekannt?

    Vielen Dank für Ratschläge, Eure Ruby

  • Hallo werte Gemeinde,

    ich möchte das Thema nochmals hervorholen:

    Gibt es wertige Begründungen zur Kodierung des CIS mit

    • G04.8/G04.9
    • G37.8

    Vielen Dank!

    Medman2

  • Hallo,
    wenn von einem CIS / KIS gesprochen wird wurde damit die Einordnung in eine demyelinisierende Krankheit des ZNS vorgenommen. In der Leitlinie zur MS wird das KIS als Anfangsstadium der klinischen Erkrankung (der MS) beschrieben.
    Freundliche Grüße

  • Hallo Margherita,

    die Bedeutung ist mir bekannt. Es geht um die Frage, ob dies mit G04.8/G04.9 bzw. mit G37.8 zu kodieren ist.

    Rein von der Definition ist das CIS kein Anfangsstadium der MS, sondern eben noch keine MS.


    Viele Grüße

    Medman2

    Einmal editiert, zuletzt von medman2 (26. Juli 2016 um 20:42)

  • Hallo Medman 2,

    wenn die Bedeutung bekannt ist, dann liegt doch die Zuordnung zu einem Code aus G35-37 nahe, die mit "demyelinisierende Krankheiten des Zentralnervensystems" überschrieben sind. Dadurch erfolgt die Einordnung in die DRG B76.
    Sie können die Leitlinie zur MS gerne auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Neurologie nachlesen wenn Sie die Korrektheit meiner Wiedergabe anzweifeln.
    Freundliche Grüße

  • Hallo Margerita,

    vielen Dank für Ihr Insistieren auf der Leitlinie MS der Deutschen Gesellschaf für Nuerologie. Hier findet sich auf Seite 3 in der Tat folgende Ausführung:

    "Man unterscheidet unterschiedliche Stadien und Verläufe:

    • das klinisch isolierte Syndrom (KIS) ,
    • die schubförmige („relapsing-remitting", RRMS),
    • die sekundär progrediente (SPMS) und
    • die primär progrediente (PPMS) Verlaufsform"

    Demzufolge wäre das KIS ein Stadium/eine Verlausform der MS. Damit müsste es auch mit einem MS-Kode kodiert werden (G35.-, z.B. G35.0).

    Unter Hinweis auf die McDonald-Kriterien wird aber neurologischerseits die Gleichsetzung des KIS alleine mit MS heftig zurückgewiesen. So ist auch in weiteren Veröffentlichungen immer wieder die Rede davon, dass ein KIS in eine MS übergehen kann. Vielleicht kann hier ein Neurologe weiters beitragen.


    Viele Grüße

    Medman2