Erfassung von Veränderung der Psych-PV und der Behandlungsart

  • Hallo esframa,
    nur als hinweis.
    Sollten diese Angaben jemals entgeltrelevant werden (ND), dann wird eine rein anamnestische Angabe der Diagnose durch den Patienten nicht für eine spezifische Kodierung ausreichen.
    Die Thematik kennen wir in der Somatik mit den verschiedenen demenzformen zur Genüge.
    Oder ging es Ihnen rein um die medizinische und nicht um die kodiertechnische Abbildung?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,

    herzlichen Dank für die Anmerkung. Ich halte mich da einfach an die Kodierrichtlinien und daher kodiere ich die Somatik auch anhand von Medikamenten. Ob das mal entgeltrelevant wird, wird sich zeigen, nur kann ich mich nicht nur daran halten, was Geld bringt. Das muss ich mir eh schon von den Ärzten anhören, weil es immer nur darum geht, was Geld bringt. Fakt ist, das die Nebendiagnosen kodiert werden, wenn dementsprechende Medikamente gegeben werden.

    Herzliche Grüsse

    esframa

  • Hallo,
    nicht das wir uns falsch verstehen.
    Natürlich sollen Sie das kodieren, was gemacht wurde, bzw. was einen Aufwand verursacht hat. Ich möchte nur auf das Problem der Rechnungsprüfung verweisen und auf die DKR D001a nach der der behandelnde Arzt für die Bestätigung von Diagnosen , die verzeichnet sind, aber denen sich kein unterstützender Nachweis in der krankengeschichte findet verantwotlich ist.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hi zusammen!

    Zitat

    Original von Casper: Wenn z.B. ein Patient akute Fremdgefährdung aufweist diese aber nach einen Gespräch was keine 25 Minuten dauert wieder geklärt werden kann.

    Meiner Meinung nach kann man eine Psych-PV-Eingrupierung oder eine Behandlungsbereich-/Merkmals-Einschätzung nicht ex post durchführen. Rückblickend sieht es natürlich so aus, als ob nichts war, weil nichts passiert ist. Dennoch mußte der Patient, der suizidal war und nach 25 Minuten erklärte, er sei nicht mehr suizidal, lange sehr intensiv beobachtet und betreut werden.

    Zitat

    Original von esframa: ... daher kodiere ich die Somatik auch anhand von Medikamenten. ... dass die Nebendiagnosen kodiert werden, wenn dementsprechende Medikamente gegeben werden.

    Zitat

    Original von E_Horndasch: kodieren, was gemacht wurde, bzw. was einen Aufwand verursacht hat.

    Nach meiner Kenntnis verursacht die Fortführung einer bereits \"draußen\" verordneten Medikation keinen Aufwand. Um einen Aufwand zu haben, müßte etwa ein internistisches Konsil erfolgen o.ä.

    Gruß, TicTac

    There is a theory which states that if ever anyone discovers exactly what the universe is for and why
    it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable.
    There is another theory which states that this has already happened. ~Douglas Adams

  • Guten Morgen!
    Ich denke , die ganze Eingruppierung der Psych-PV usw. wird sich bestimmt eh noch ändern!
    Bei uns in der Klinik gibt es eine Frühbesprechung an der ich teilnehme; habe eine Liste aller Patienten , und vorallem der Neuaufnahmen!
    Die Ärzte geben mir die Einstufung an , die volle Verantwortung liegt bei Ihnen!!!
    Weiß nicht ob Euch die Auskunft weiter hilft!?
    Gruß
    Curley-Sue

    Viele Grüße
    Curley-Sue
    :/:/:/

  • Zitat


    Original von TicTac:
    Hi zusammen!

    Nach meiner Kenntnis verursacht die Fortführung einer bereits \"draußen\" verordneten Medikation keinen Aufwand. Um einen Aufwand zu haben, müßte etwa ein internistisches Konsil erfolgen o.ä.

    Gruß, TicTac


    Guten Morgen TicTac,

    eine Fortführung der Medikation von \"draußen\" ist aber bereits ein Aufwand. Es sei denn, der Patient nimmt seine eigenen Medikamente. Dies ist aber genaugenommen nicht richtig, obwohl es im Einzlfall immer wieder mal vorkommt.

    Gruß C.Busch

    Schönen Gruß
    C.Busch

  • Schönen guten Tag TicTac

    Zitat


    Original von TicTac:
    Nach meiner Kenntnis verursacht die Fortführung einer bereits \"draußen\" verordneten Medikation keinen Aufwand. Um einen Aufwand zu haben, müßte etwa ein internistisches Konsil erfolgen o.ä.

    Während der stationären Behandlung hat das Krankenhaus den Patienten mit den notwendigen Medikamenten aus der Krankenhausapotheke zu versorgen. Dies ist eine therapeutische Maßnahme im Sinne der Nebendiagnosedefinition der Kodierrichtlinien und in der Somatik auch unstrittig. Daher ist die Nebendiagnose kodierfähig, sobald der Patient Medikamente des Krankenhauses erhält - egal wie viel sie kosten, wie lange und ob es sich um eine Fortführung der externen Medikation handelt.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    schauen Sie sich mal das Beispiel 3 unter der DKR PD003a an. Dort wird genau dies beschrieben:
    \"Eine bekannte koronare Herzkrankheit wird medikamentös weiterbehandelt. (...) Die Nebendiagnosen erfüllen die obige Definition (Ressourcenverbrauch) und sind deshalb zu dokumentieren.\"

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo,

    ich habe noch mal eine Frage zur Eingruppierung, wenn man wirklich von keiner Deckungsgleichheit der Psych-PV und der Komplexkodes ausgeht, dann würde ich gerne wissen wie es in ihren Krankenhäusern geregelt wird?
    Das Problem sehe ich in den nicht klar formulierten Eingruppierungshinweisen der Selbstverwaltungspartner. Wann, Wie und nach welchen Kriterien werden bei ihnen Eingruppierungen erstellt?
    Auch das Thema 9-62 (Psychotherapeutische Komplexbehandlung bei psychischen und psychosomatischen Störungen und Verhaltensstörungen bei Erwachsenen) sehe ich als ungelöst. Wenn ich einen Patienten in die 1 Regelbehandlung einstufe und er bekommt mindestens 3 Therapieeinheiten vom Arzt und Psychologen, wird er dann automatisch in den 9-62 Komplexkode fallen oder muss die Psych-PV Einstufung 5 Psychotherapie vorher erfolgt sein? Automatisch müsste ja dann auch für diese Woche alle Therapien von der Pflege und den Spezialtherapeuten in den Komplexkode 9-62 rein fallen.
    Wenn das der Fall wäre könnte man ja nicht mehr von der Deckungsgleichheit des DIMDI ausgehen da

    1 Regelbehandlung = Komplexkode 9-60 oder Komplexkode 9-62 ?

    Auch der Umkehrschluss ist meiner Meinung eine Frage wert. Wenn ich also Regelbehandlung einstufe und eines der Merkmale für den Intensivkomplexkode besteht müsste ich dann die Psych-PV in einen 2 ändern?

    Hoffe ich sehe das nicht falsch und freue mich über Antworten.

    Danke Casper

  • Hallo Herr Casper!

    Im 2010er OPS-Katalog konnte man bis auf zwei selten vorkommende Ausnahmen die Psych-OPS-Behandlungsbereiche aus den Psych-PV-Eingruppierungen ableiten. Das ist nach der aktuellen Überarbeitung des OPS-Katalogs leider nicht mehr möglich.

    Wir verbinden deshalb die erforderliche tägliche Kontrolle der Psych-PV-Eingruppierungen mit der täglichen Kontrolle der OPS-Behandlungsbereiche. Dies müssen wir leider den Kollegen auf den Station zusätzlich aufbürden. Unser Workflow enthält ein Formular, auf dem man diese Arbeit relativ leicht und schnell erledigen kann.

    Bisher konnte der Psychotherapie-Komplexkode vergeben werden, wenn Ärzte und Psychologen mindestens einen Anteil von einem Fünftel an den von allen zusammen geleisteten Therapieeinheiten hatten. Jetzt muß die Indikation dazu explizit gestellt werden, siehe in den Mindestanforderungen. Und es muß erfüllt sein, daß Ärzte und Psychologen zusammengezählt mindestens drei Therapieeinheiten erbracht haben.

    Die Indikation muß gut dokumentiert werden. Bei uns erfolgt dies auf dem \"Grünen Bogen\", der als eine Art Patientenstammblatt das gesamte Therapiekonzept enthält.

    Die haben bei der Überarbeitung wirklich kaum einen Stein auf dem anderen gelassen. LOL

    Viele Grüße aus dem völlig verschneiten Norden,
    TicTac

    There is a theory which states that if ever anyone discovers exactly what the universe is for and why
    it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable.
    There is another theory which states that this has already happened. ~Douglas Adams

  • Hallo,

    kurze Verständnisfrage: ergibt sich die vielerorts gepflegte tägliche Einstufung nach der PsychPV aus praktischen Überlegungen (damit es nicht vergessen wird) oder ist das tatsächlich irgendwo vorgeschrieben?
    Laut OPS müsste die PsychPV-Einstufung nur bei Aufnahme und bei Änderung erfolgen.

    Beste Grüße - NV