Urosepsis bei Paraplegie

  • Hallo Zusammen,

    auch wenn das Thema hier schon lange zurückliegt, mache ich hier mal mit ähnlichen Sachverhalt weiter.

    Patient kommt mit einem Harnwegsinfekt und Pyelonephritis. Es werden Blutkulturen abgenommen, der Befund ist positiv, Staph. epidermis, Sepsiszeichen lagen keine vor. Ebenfalls liegen Urikulte vor, Nachweis von drei Keimen.

    Als Nebendiagnose wurde die A49.0 (Staphylokokkeninfektion nicht näher bezeichneter Lokalisation) kodiert.

    Vom MDK wurde die Nebendiagnose gestrichen mit dem Hinweis, dass ja ein Harnwegsinfekt vorgelegen habe und damit die Lokalisation ja bezeichnet sei.

    Wie sehen Sie das? Ich würde dem MDK recht geben, bin mir aber nicht ganz sicher.

    Schöne Grüße

    Hypki

  • Hallo,

    wenn auch im Urikult Staph.Epi nachgewiesen wurde, dann würde ich die A49.- dazu nehmen.

    Wenn nicht, würde ich eher von einer Verunreinigung ausgehen.

    Viele Grüße

    stellv. Leitung Medizincontrolling
    Fachwirt Gesundheits- und Sozialwesen (IHK)
    MDA

  • Hallo papiertiger_2,

    ein beachtenswerter Aspekt. Allerding wird nach meinem Eindruck bei Staph. epidermidis zu schnell eine Verunreinigung konstatiert.

    In der Argumentation des MDK erfolgt dieser Einwand aber offenbar nicht. Und nach DKR ist dies, wie oben dargestellt, mit A49.- zu kodieren (sofern nicht eine Sepsis oder ein SIRS vorliegt). Übrigens bedarf es formal dazu nicht einmal eines Aufwandsnachweises, wobei ein Aufwand schon durch die mikrobiologische Untersuchung gegeben ist.

    Viele Grüße

    M2

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Hypki,

    "Vom MDK wurde die Nebendiagnose gestrichen mit dem Hinweis, dass ja ein Harnwegsinfekt vorgelegen habe und damit die Lokalisation ja bezeichnet sei."

    Das bedeutet nach MDK-Sprech also, dass Staphylokokkus epidermidis im Blut sozusagen dasgleiche ist, wie Staphylokokkus epidermidis im Urin? Das ist doch Unsinn. Ich sehe das wie M2.

    Beste Grüße von hier!

    B. Sommerhäuser