Gallengangs-Ca und intrahepatische Cholestase

  • Liebes DRG-Forum,

    mir stellte sich heute folgende Frage.

    Pat hat ein seit 2007 bekanntes Gallengangs-Ca und Z.n. Op...

    Nun kommt der Pat mit Ikterus...und intrahepatischer Cholestase.

    Es wird vermutet, das es sich hierbei um ein Ca- Rezidiv handelt. Therapie mit Drainagen, selbstexpandierenden Stents...

    Nun meine Frage: Was ist die HD ??

    Wenn doch Tumormassen zur Komprimierung führen ist für mich das Ca die HD und die intrahepatische Cholestase die ND. Denn die Cholestase ist doch die Folge des Rezidivs. Bei einem stenosierenden Bronchial-Ca ist für mich ja auch das Ca und nicht die Verlegung des Bronchus... die HD.

    Meine Kollegin meint, die Cholestase wäre die HD, wegen akut vor chronisch.

    Wer kann mir helfen ??
    Danke im voraus !
    Martha

  • Guten Abend Martha,

    hmmmm, ich bin nicht einverstanden. Falls ich mich auf Glatteis bewege, vertraue ich auf die wachen Augen im Forum:

    :a_augenruppel:

    1. ist ein Ca-Rezidiv denn definitiv bewiesen? Ansonsten wäre für mich nämlich das Symptom, also die Cholestase HD

    2. wenn das Bronchial-Ca nicht mit Chemo behandelt wird, sondern man sich nur um das Symptom, nämlich die Verlegung des Bronchus kümmert, ist dies HD und nicht das Ca.

    ODER???

    Liebe Grüße
    Nika :)

  • Guten Morgen Martha,
    ich schliese mich Nika an. Lt. DKR: \"... mit einem Symptom vorstellt und die zugrunde liegende Krankheit zum Zeitpunkt der Aufnahme bekannt ist, jedoch nur das Symptom behandelt wird, ist das Symptom als HD und die zugrunde liegende Krankheit als ND zu kodieren.\"
    HD: Cholestase und evtl. das Carcinom als ND, aber nur wenn Sie sich sicher sind (eine \"kodierte Vermutung\" erklären Sie mal dem MDK...).

    Gruß C.Busch

    Schönen Gruß
    C.Busch

  • Liebes Forum,

    danke für die Antworten, aber ich verstehe das etwas anders...

    in den MDK Empfehlungen steht:

    - wenn ein Pat mit Ösophasus Ca zur Bougierung einer Stenose kommt, ist die HD das Ca

    - wenn ein Pat mit einer Blutung( Tumorarrosionsblutung) eines z.B. Pharynx-Ca\'s kommt und nur die Blutung behandelt wird, dann ist das Ca die HD...

    Ich gebe zu über den V.a Rezidiv kann man sicherlich streiten, ob man da das Ca kodieren darf, aber wenn ich das als Verdachtsdiagnose interpretiere und dann entsprechend therapiere, also den Stent einsetze und damit das vermeintl Ca \"wegdrücke\", dann müsste es doch wieder gehen ??? Aber mir geht es hier wirklich um die richtige HD, denn die Bewertung beider Diagnosen geht in die selbe DRG mit dem identischen Erlös, von daher wird\'s auch keine Anfrage geben...

    Was meint das Forum ??

    Danke vielmals !
    Martha

  • Hallo Forum!

    Bei dem Beispiel \"Anastomosenstenose des Ösophagus 4 Monate nach OP eines Kardiakarzinoms\" sind sich MDK und FoKA einig, dass die Ösophagusstenose HD ist, aber nur, wenn die Behandlung des Karzinoms abgeschlossen ist. ND ist in diesem Fall die Z85.0 (Bösartige Neubildung der Verdauungsorgane in der Eigenanamnese).

    Die FoKA bemerkt dazu noch:
    \"Jedoch ist 4 Monate nach einer Operation eines Kardiacarcinoms mit Sicherheit die Behandlung noch nicht abgeschlossen (Nachsorge, Re-Staging, ...). Daher erscheint dieses Beispiel sehr konstruiert und praxisfern. Im Regelfall ist das Magencarcinom die Hauptdiagnose, da die Behandlung noch nicht abgeschlossen. \"

    Anderes Beispiel:
    \"wenn ein Pat mit einer Blutung( Tumorarrosionsblutung) eines z.B. Pharynx-Ca\'s kommt und nur die Blutung behandelt wird, dann ist das Ca die HD...\" (siehe vorheriger Beitrag von Martha).

    Was ist denn dann aber mit dem Patient, der mit Krampfanfällen bei Gehirntumor aufgenommen wird und nur die Anfälle behandelt werden(Beispiel aus den DKR)? Dann steht in den DKR, dass die Krampfanfälle HD sind und der Gehirntumor ND.

    Ich bin etwas durcheinander.....

    Noch ein Beispiel zu \"Tumor/Metastase HD oder ND\" eines MDK Gutachtens:
    Pat. wird stationär aufgenommen bei Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Bekanntes Prostata-Ca mit Knochenmetastsen.
    Bei der Labordiagnostik fällt ein erhöhter Calciumwert auf. Weitere Diagnostik ergab Osteolysen.
    Der Patient erhielt Pamidronatinfusionen (Therapie bei osteolytischen Knochenmetastasen).

    Was ist HD bei
    Hypercalcämie durch Osteolyse durch Knochenmetastasen eines Prostatacarcinoms?

    Der MDK favorisiert .........die Hypercalcämie!

    Seht Ihr Forumsteilnehmer das auch so?

    Viele Grüße

    mekia

  • Hallo Martha,

    meines wissens nach, sind nur die DKR verbindlich. MDK und FOKA Empfehlung mögen hier und da hilfreich sein, aber massgebend sind die DKR.

    ich persönlich würde behaupten, man darf keine Logik suchen, weil das System nicht logisch ist. Hier ist etwas erlaubt undi beim nächsten Beispiel ist es wieder ganz anders...so wie Sie es ja auch beschreiben.

    zur letzten Frage: wenn die Knochenmetastasen behandelt wurden, sind diese HD

    Liebe Grüße
    Nika :)