ambulante OP, dann internistisch stationär

  • Einen guten Tag allerseits,

    heute haben wir einen Pat. aufgenommen, der eine ambulante OP bei den Chirurgen hatte (Carpaltunnelsyndrom). Der Hausarzt bat darum, \"die Internisten sollten ihn sich doch bitte auch mal ansehen wegen der dicken Beine\". Der Pat. hat jetzt eine dekompensierte Rechtsherzinsuffizienz mit Ödemen bis in Kniehöhe sowie ein ausgeprägtes postthrombotisches Syndrom mit erysipel-artiger Superinfektion der Haut. Wir haben ihn daraufhin aufgenommen.
    Was ist die Hauptdiagnose: CTS mit OP, oder Herzinsuffizienz. Die OP - ist sie dann auch stationär abzurechnen oder ambulant?

    Besten Dank für die wie stets qualifizierten Antworten!

    OKIDOCI 8)

  • Guten Tag okidoci,

    wenn der Patient am gleichen Tag (AOP-Tag = stat. Aufnahmetag) aufgenommen wurde und Ihre Mediziner stufen die Erkrankung als OP-Komplikation ein, dann fassen Sie alles unter einem stationären Behandlungsfall (incl. OP) zusammen. HD ist meiner Meinung nach CTS. So sieht es m. M. nach \"verwaltungs- und abrechnungstechnisch\" aus, die med. Zusammenhänge können nur die Ärzte be- oder entkräften.

    MfG di-stei

  • Vielen Dank!
    Die herzinsuff. hat der pat. schon mitgebracht, der hausarzt hat ja den entsprechenden Wunsch im Vorfeld geäußert.
    Also HD Aufnahme I50.09? Prozedur CTS-OP.?

    viele Grüße

    OKIDOCI 8)

  • Hallo,

    HD I50.00/1 (9 gibt es nicht), ND CTS, OP führt zu \"Fehler\"-DRG 902Z (abrechenbar)

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Da die stationäre Aufnahme am AOP-Tag war, muss der gesamte Fall als stationär abgerechnet werden. Un meines erachtens ist die HD CTS + OP und ND I50.. . Besser wär es dorch gewesen, wenn die internistische stationäre Aufnahme einen Tag nach der AOP gewesen wäre.

    MfG Jano\'s

  • Guten Morgen!

    Jetzt kann ich mir es doch nicht mehr verkneifen:
    Ihre Chirurgen stellt das nicht unbedingt in ein \"gutes Licht\". Zugegeben ohne die Details des Falles zu kennen: Man sollte eigentlich schon - nicht nur durch die Anästhesisten und/oder bei deren Beteiligung/Vollnarkose) eine Abklärung der OP-Fähigkeit präoperativ (und nicht hinterher, weil Patient eh schon da...) erwarten. Ein CTS ist ja nun nicht gerade ein Notfall oder anderweitig dringlich...
    Insofern wäre ich hier mit einer evtl. Argumentation dem Kostenträger gegenüber ohnehin vorsichtig.

    Der AOP-Vertrag sagt: (§ 7 Abs. 3) „Wird ein Patient am selben Tag in unmittelbarem Zusammenhang mit dem ambulanten Eingriff eines Krankenhauses stationär aufgenommen, erfolgt die Vergütung nach Maßgabe der BPflV bzw. des Krankenhausentgeltgesetzes.“ sprich: die AOP geht in den stationären Fall, dann wird die zur AOP führende Diagnose auch HD. (Vgl. MDK-Kodierempfehlung 2)

    Ob dieser unmittelbare Zusammenhang hier besteht, ist sicher zweifelhaft. Hat die OP die Herzinsuffizienz (negativ) beeinflusst? Hätten sie den Patienten auch ohne die AOP aufgenommen? Diese Fragen mögen zur Festlegung der HD helfen.

    Viele Grüße (und nichts für ungut),
    J.Helling

  • hallo JanH,

    kommt mit der op-fähigkeit auch darauf an, ob Sie gute anesthesisten haben.

    Ich habe schon vor 25 jahren meinen freund Klaus ( FA Anesthesie ) gefragt, wie er die op-fähigkeit prüfe.
    Wörtliche antwort: \" Ich lasse die Chirurgen operieren \"

    mfg ETgkv

  • Hallo,

    empfehlenswert ist eine IDA (Interdisziplinäre Aufnahme): \"Internisten sollen ... ansehen\", dekompensierte Herzinsuffizienz usw. -> \"daraufhin aufgenommen.\"
    Pat. wurde nicht wg. CTS stationär aufgenommen, dies bleibt ND. Organisationsfehler!

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.