Beatmungsdauer bei mehreren Beatmungsintervallen

  • Lieber Herr Vogel-Sührig,

    wenn der Patient wirklich mehrere Tage ohne irgendeine Beatmung war, kann man sicher nicht mehr von Weaning sprechen. Dass der Patient noch tracheotomiert war, tut dabei nichts zur Sache. Auch eine intermittierende \"Bebeutelung\" zur Absaugung (welche ja meist nur wenige Sekunden dauert), rechtfertigt sicher nicht die Aussage, der Patient befände sich noch im weaning, würde also noch beatmet werden.

    Soweit ich weiss, ist eine Kommission aus Intensivmedizinern und Kassenveertretern gerade dabei, Kriterien dafür zu erarbeiten, was noch als Weaning gilt, und was nicht mehr. Dabei geht es allerdings um eine Grenze, welche bei mehrfach täglicher intermittierender Beatmung liegt (z.B. 3 x 45 min CPAP+DU über Maske). Eine nach Tagen wieder begonnene Beatmung gilt also auch nach einer Einigung in dieser Komission sicher als neuer Beatmungszyklus, und ein belassenes Tracheostoma wird auch in Zukunft nicht als Beatmung gewertet werden.

    Stefan Stern

    Dr. Stefan Stern :sterne:
    Klinik für Anästhesiologie
    Klinikum der Universität München

  • Hallo Herr Vogel-Sührig & Forum,

    wir haben bei uns pragmatischerweise die 24h-Grenze bzw. das Verlassen der Intensivstation als Grenze für den vorangehenden Beatmungszyklus gewählt. D.h. erneute Beatmung nach einer Pause von >24h wird als neuer Zyklus gezählt, die Zeit dazwischen addieren wir nicht zu den Beatmungsstunden.

    Wäre sehr an dem Konsens der genannten Kommission interessiert (sofern einer gefunden wird). Könnten Sie, Herr Stern, uns hierzu im Forum auf dem Laufenden halten?

    Viele Grüße