Hallo Forum,
nach Lektüre der Eckpunkte des BMGS bin ich doch verwundert, wie wenig an Gehalt dieses Papier präsentiert.
Die Zweiklassen-Medizin bleibt unberührt (es ist nur von der GKV die Rede) und manche Positionen sind nicht nachvollziehbar (das Krankenhaus als Jobmaschine ist völlig illusorisch, die Unterfinanzierung des DRG wird zur Jobvernichtung in großem Stil führen).
Auch die Erweiterung der freien Arztwahl verkennt die Wirklichkeit im Krankenhaus...selbst wenn Fachärzte ambulante Eingriffe und Maßnahmen vornehmen wollen, werden Sie in der Regel durch ihre eigenen Chefärzte ausgebremst, die dieser Ermächtigung zustimmen MÜSSEN (Chefverträge enthalten diesen Passus), völlig unabhängig, ob die KV eine Ermächtigung erteilen würde oder nicht.
Die Überlegung, diese Untersuchung von Ärzten im Krankenhaus durchführen zu lassen, weil diese ohnehin ein Festgehalt bezögen, wird ohne finanzielle Unterfütterung der Maßnahmen nicht wirklich attraktiv sein. Und was will ein Krankenhaus als Gesundheitszentrum denn niedergelassenen Ärzten bieten ? Die sind 1) besser administrativ organisiert 2) haben schon Investitionen in ihre eigene Praxis gesteckt und 3) arbeiten wesentlich ökonomischer als Kranbkenhäuser (sind aus Kostengründen dazu gezwungen) 4) gibt es kaum noch niederlassungswillige Fachärzte, angesicht der ungewissen Perspektive
Die "Verbesserung" der Arzneimittelversorgung ist im Arzneimittelverordnungsreport 2002 nachlesbar...Rationierung umschreibt die Vorschläge schon besser.
Mein Fazit: weniger Geld bedingt weniger an Leistung in der GKV, die Abwanderung in das Privatwesen wird die Zweiklassenmedizin noch fester zementieren
Grüße aus Hanau
Poschmann