Sehr geehrtes Forum,
in unserem Perinatalzentrum kommt es hin und wieder zu Rückverlegungen. Bsp: Entbindung mit Geburtsgewicht 540g, HD P07.01. Das Neugeborene wird in eine kinderchirurgische Klinik (extern) verlegt, da im speziellen Fall die OP nicht in unserem Klinikum durchgeführt werden kann. Glücklicherweise nimmt das Neugeborene währenddessen zu und wiegt bei der Rückverlegung 2550 g. Es stellt sich die Frage, welche Hauptdiagnose bei der Rückverlegung (außerhalb der Peri- und Neonatalperiode) zu kodieren ist, in den Kodierrichtlinien finde ich hierfür keine eindeutige Klärung.
Das Neugeborene wird ja weiterhin wegen der zahlreichen Folgen seines niedrigen Geburtsgewichts behandelt, und das ICD-Kapitel XVI inkludiert ausdrücklich \"Zustände, die ihren Ursprung in der Perinatalperiode haben, auch wenn Tod oder Krankheit erst später eintreten\". Demnach bliebe ein Code aus P07.- auch bei der Rückübernahme HD, es resultiert ab einem Gewicht ab 2500 g die (abrechenbare) Fehler-DRG 963Z.
Der Kodierleitfaden der GKIND schreibt jedoch (Version 2010, S. 178): \"Während Erkrankungen von Neonaten in der Regel mit P- und Q-Diagnosen beschrieben werden sollen, können diese Diagnosen aber auch zur Kodierung der Erkrankungen jenseits des Neonatalalters verwendet werden. Allerdings dürfen P-Diagnosen dann nicht die Hauptdiagnose sein...\" Demnach würde, da das Kind noch ganz viele Probleme hat, gemäß der Regel für konkurrierende HD z.B. eine primäre pulmonale Hypertonie, bds. Leistenhernie, akute resp. Insuffizienz usw. zur Hauptdiagnose.
Für die Aussage der GKIND habe ich noch keine Begründung in DKR oder ICD gefunden. Mich würde interessieren, wie andere Perinatalzentren in diesen Fällen verfahren.
Vielen Dank!