• Hallo,
    wer kann mir zum Thema Anzahl der Beatmungsstunden weiterhelfen?

    Fall: Die stationäre Aufn. der Pat. erfolgte initial im Bild einer globalen kardialen Dekompensation mit Dyspnoe NYHY IV.
    Die während des stationären Aufenthaltes der Pat. zunächst auf der ITS begonnene und nach Verlegung auf unsere Pneumologische IMC fortgeführte nichtinvasive Beatmung war bei Vorliegen einer akuten respiratorischen Insuffizienz indiziert.

    Unstrittig ist, dass bei der Patientin die Indikation für eine Masken-beatmung bestand (S3-Leitlinie zur Therapie der akuten respiratorischen Insuffizienz). Die nichtinvasive Beatmung bei der intensivmedizinisch versorgten Patientin wurde anstelle der sonst üblichen Intubation oder Tracheotomie eingesetzt. Die Länge der beatmungsfreien Intervalle hängt dabei von der respiratorischen Situation und Toleranz der Therapie ab.
    Lt. DKR 1001 h beginnt die Berechnung der Dauer der nichtinvasiven Beatmung zu dem Zeitpunkt, an dem die Maskenbeatmung einsetzt und endet nach einer Periode der Entwöhnung (im konkreten Fall von der Maskenbeatmung) nach Eintreten einer stabilen respiratorischen Situation, die nur retrospektiv festgestellt werden kann.

    Sind die beatmungsfreie Intervalle gemäß DKR 1001h mit einzubeziehen? Oder kann man in diesem Fall nur die tatsächlichen Beatmungsstunden zählen?

    Über Antworten oder Hinweise würde ich mich sehr freuen.

  • Hallo Silberblitz,

    wurde ein Pat nicht länger als 7 Tage beatmet ( inclusive Entwöhnung ) dann gilt er als entwöhnt, wenn er 24 h spontan atmet.

    wurde ein Pat länger als 7 Tage beatmet ( inclusive Entwöhnung ) dann gilt er als entwöhnt, wenn er 36 h spontan atmet.

    D.h unter 24 h bzw unter 36 h werden die Phasen ohne Beatmung zur Beatmungszeit hinzu gezählt.

    War das jetzt verständlich? :d_gutefrage:

    Liebe Grüße
    Nika :)

  • Hallo Silberblitz,

    noch ein Einwand von meiner Seite: die Beatmung auf der Intensiv ist unstrittig. Jedoch können Sie u.U. mit der nichtinvasiven Beatmung auf einer IMC Probleme bekommen. Hatten wir leider auch schon, hier galt nur der reine Intnsivaufenthalt.

    Gruß C.Busch

    Schönen Gruß
    C.Busch

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    es heißt \"intesivmedizinisch\", nicht \"auf Intensivstation\". Das haben wir schon oft diskutiert, z. B. hier:
    http://mydrg.de.dedi694.your-server.de/apboard/thread.php?id=11305&start=1&seuser=&sepost=Intensivstation#

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo Herr Dr. Selter,

    zunächst noch schnell ein \"e\" nachschieben...! ;)

    Danke für Ihren Hinweis, da werde ich bei Gelegenheit darauf zurückgreifen und mein Glück versuchen.

    Gruß C.Busch

    Schönen Gruß
    C.Busch

  • Guten Abend liebes Forum,

    brauche bitte Eure Rückmeldung, ob ich die DKR richtig verstehe.


    es liegt eine
    Beatmung im ( Sinne der DKR) vor, kein Zusammenhang mit OP, keine Nachbeatmung:

    werden dann alle Beatmungsphasen einzeln gezählt?
    z.b an einem Tag
    5 Min Beatmung dann spontan,
    dann wieder 15 Min Beatmung dann wieder spontan,
    dann 1h Beatmung und wieder spontan usw...

    das wären ja dann 1.20 h

    erlösrelevant wird das Ganze erst ab 24h

    habe ich das alles richtig verstanden?

    Liebe Grüße
    Nika :)

  • Liebes Forum,

    eigentlich ist die Kodierrichtlinie 1001h inzwischen doch sehr klar formuliert. Es steht klar drin, was eine Beatmung ist, wann sie beginnt, wann sie endet und wie die Dauer zu zählen ist. Sofern es sich um eine Beatmung handelt (und das darf auf einer Intensivstation auch eine Maskenbeatmung sein, sofern es kein reines Masken-CPAP ist, diese Beatmungsform darf nur in der Weaning -Phase gezählt werden) endet die Beatmung entweder mit - der Extubation, oder - Beendigung der Beatmung nach einer Phase der Entwöhnung. Die Phase der Entwöhnung ist nach den Kodierrichtlinien dann beendet, wenn eine stabile respiratorische Situation festgestellt wurde. Auch das ist klar definiert. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die Gesamtzeit gezählt, also auch Phasen der Spontanatmung. Zu einem modernen Beatmungsregime gehören patientenindividuell auch Phasen der Spontanatmung, nicht nur in der eigentlichen Weaningphase. Das der Überwachungsaufwand in solchen Phasen eher höher ist als zu den von den MDK-Kollegene gerne angeführten \"Maschinenzeiten\", liegt für intensivmedizinisch erfahrene Kollegen wohl auf der Hand. Es sollte allerdings auch selbstverständlich sein, diesen Aufwand durch ein lückenlos geführtes, vollständiges Beatmungsprotokoll auch in diesen Spontanatmungsphasen zu dokumentieren.
    Da auch bei uns die MDK\'s zunehmend solche Netto-Maschinenzeiten und selbstgestrickte Kodierregeln zur Begründung anführen, appelliere ich an die Kodier- und Medizincontroller- Kolleginnen und Kollegen hier keine schleichende Aufweichung der Kodierrichtlinien durch die Hintertür zuzulassen.

    Mit sonnigen Wochenendgrüßen aus Stolberg

    Jörg Frings

    Medizincontroller und Anästhesist
    Bethlehem- Gesundheitszentrum Stolberg

    J. Frings
    Medizincontrolling
    Bethlehem-Krankenhaus Stolberg

  • hallo Herr Frings!

    Wenngleich etwas aus dem zusammenhang gerissen: In früheren threads wurde die meinung vertreten, jegliche unterbrechung der beatmung stelle einen weaning-versuch dar, auch wenn das nicht im protokoll so vermerkt sei.

    Mich interessiert daher Ihr satz: \"Zu einem modernen Beatmungsregime gehören patientenindividuell auch Phasen der Spontanatmung. \"

    Könnten Sie bitte ein beispiel dafür anführen. Spezielle patientengruppen? Welche kontrollen erfolgen im beatmungsfreien intervall?

    mfg ETgkv

  • Hallo ETgkv,
    ich glaube, wir brauchen hier keine Lehrstunde der Entwöhnung, es ist denke ich einfach vom MDK mal zu akzeptieren, dass ein Pat. auch mal ohne an der Maschine zu hängen als \"beatmet\" gilt, wenn er im Rahmen der Entwöhnung diese Spontanatmungsphasen hat. Sollen wir eine PeakFlow-Messung oder eine Bodyplethysmographen auf die INT stellen, damit es endlich mal geglaubt wird??

    Schönes WE!
    P. Dietz

  • hallo forum
    hallo P_Dietz,

    was hab ich denn nun wieder falsch gemacht?

    War meine frage \"Könnten Sie bitte ... \" unhöflich, zu aggressiv oder für einen \"Kassendoktor \" als forumsteilnehmer nicht devot genug?

    Oder haben Sie Herr Dietz mit kassendoktoren ( wie Sie mich in einem anderen thread mal nannten ) ein mentales problem?

    mfg ETgkv

    PS. Ich war gerne kassendoktor.

  • Hallo ETgkv,
    im Grunde jeder, der auf der Intensivstation diese Patienten behandelt hat, weiß, worum es geht. Es ist wirklich realitätsfern, die nichtinvasive Beatmung auf Netto-Maschinenstunden zu reduzieren.
    Die Suche nach \"Beweisen\" für das Vorgehen in den beatmungsfreien intervallen hat doch rein mit Abrechnung zu tun, nicht mit Medizin. Damit kann ich die Reaktion von Kollegen erklären.
    Gruß
    GenS