Shuntvorverlagerung bei ungenügend entwickeltem Shunt

  • Hallo PsychOPS!

    Um die Frage beantworten zu können, wären ein paar mehr Informationen (OP-Bericht) sinnvoll.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Hallo Gefäßchirurg,
    hier der OP Bericht:Vorverlagerung Basilika AV Fistel

    \"Hautlängsschnitt am rechten Oberarm im Bereich der alten cubitalen Längsnarbe ca. 15cm weiter nach kranial entlang d. Hinterrandes des M.Bizeps. Die v.cephalika wird im distalen Abschnitt bis zu ihrem Abgang aus der A. Brachialis dargestellt. Sie weist eine gute Pulsation auf und hat einen Durchmesser von 5mm. Entlang der Shuntvene erfolgt die Eröffnung des Gewebes nach kranial.
    Von der V. Basilika gehen mehrere Seitenäste ab, diese werden zur Basilika hin mit Prolenendurchstichligaturen verschlossen,durchtrennt und nach peripher mit Vicyl ligiert.
    Der Durchmesser der SDhuntvene nimmt nach zentral ab, das Gefäß hat aber in der freigelegten länge eine gute Konsistenz undweist eine kräftige Pulsation auf.Nach freilegung der Vene von ca. 15 cm länge taucht diese in die Tiefe ab, sodass hier kein weiterer Längengewinn zu erzielen ist, weshal wir die Freilegung der Vene beenden. Im lateralen Schnittrand bilden wir ein subcutanes Fach entsprechend der Länge der verlagerungsfähigen Shuntvene und schwenken die Vene nun Knickfrei und unverdreht aus der tiefen Muskelloge in die Subcutanregion herüber. Hier wird die Vene mit mehreren subcutanen Einzelkopfnähten gehalten.
    Anschließen Wundverschluß und Redoneinlage.\"

    Ich würde den Fall mit 5-397.a1 (Andere plastische Rekonstruktion von Blutgefäßen: Oberflächliche
    Venen: Schulter und Oberarm)
    und 5-389.a2 (Seitenastligatur) abbilden. Andere Vorschläge?

    optional dazu
    5-394.5 Revision einer Blutgefäßoperation: Revision eines arteriovenösen Shuntes ?

    Gruß
    PsychOPS

    Grüße PsychOPS

  • Hallo PsychOPS!

    Es handelt sich hier um einen typischen geplanten Folgeeingriff nach Anlage eines Basilicashuntes. Es liegt also keine Komplikation vor. HD ist somit die Diagnose, welche bei Anlage des Shuntes gewählt wurde.
    Ein richtig spezifischen OPS scheint es nicht zu geben, 5-399.2 Adhäsiolyse und Dekompression passt aus meiner Sicht am besten.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Hallo zusammen,

    ich muss das Thema Vorverlagerung AV-Shunt nochmal aufwärmen...

    Momentan habe ich gerade einen MDK-Fall aus 2012 bei mir liegen mit folgendem Sachverhalt:
    Pat. kommt stat. wg. gastrointestinaler Blutung, Blutung wird behandelt von der Inneren Med.,
    Gefäßchir. führt im selben Aufenthalt die eh für diesen Zeitraum geplante Vorverlagerung der Shuntvene durch.
    Wir haben kodiert bei Gefäß-OP: 5-394.5 + 5-396.x

    Der MDK möchte nun die 5-394.5 (Revision eines arterio-venösen Shuntes) streichen und durch die 5-983 (Reoperation) ersetzen mit der Begründung, dass der Eingriff geplant gewesen sei und es keine Revision des Shuntes ist.
    Diese Meinung kann ich aber irgendwie nicht nachvollziehen, denn die Shuntvene gehört ja zum Shunt und an dieser wird ja manipuliert (=freigelegt und vorverlagert).

    Gibt es dazu Meinungen/ Vorshcläge/ Argumentationsideen??

    Dickes Dankeschön im Voraus :)

  • Guten Abend,

    5-983 ist doch als einzelner Kode hoffnungslos unspezifisch und kann alles mögliche bedeuten. Wie ich schon schrieb, passt 5-399.2 meiner Meinung nach ganz gut.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Guten Tag,

    bei der Shuntvorverlagerung handelt es sich um eine Transposition eines Gefäßes.
    Die Transposition von Blutgefäßen werden mit einem OPS aus 5-396.- abgebildet.
    Exklusiv wird allerdings die Transposition von Venen genannt.
    Hierfür wäre 5-393.8 zu wählen.
    Diesen Code verwenden wir, wenn ausschließlich eine Shuntvorverlagerung durchgeführt wird, nach vorausgegangener Shuntanlage (Basilica-Shunt).

    Gruß
    J.Renkawitz

  • Guten Abend!

    Ob die Durchtrennung des subcutanen Fettgewebes eine Gefäßtransposition darstellt, wage ich doch sehr zu bezweifeln.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg