Änderungen DRG-OPS-ICD 2012

Liebes Forum,

mich beschäftigt mal wieder das Thema CCL, und ich verstehe nicht, warum sich nicht mehr Menschen für die CCL-Matrix interessieren, die es ja nur auf den Begleit-CDs der Definitionshandbücher geben soll. Wie kann ich ohne CCL-Matrix zum Beispiel wissen, ob die Hypokaliämie 2012 tatsächlich fast irrelevant (da CCL = 1) geworden ist oder ob sie in manchen Bereichen (nämlich abhängig nicht nur von der Partition, sondern auch von der Hauptdiagnose) weiter erlösrelevant ist?

Wer macht mich schlauer? Wer verrät mir eine Quelle für die aktuelle CCL-Matrix (nicht nur die gängige ND-Liste mit CCL bei Partition)?

Danke und viele Grüße
Graf Jo

Schönen guten Tag "Graf Jo",

es ist für mich völlig irrelevant, ob und wo eine Diagnose in der CCL Matrix steht. Ist sie beim Patienten vorhanden und dokumentiert und erfüllt die Voraussetzungen der Kodierrichtlinien wird sie verschlüsselt, sonst nicht. Wenn im Einzelfall mal mehrere ICD für die gleiche Diagnose in Frage kommen, kann man das Ergebnis auch beim Kodieren sehen (die Kasse wird dann jedoch sowieso die Gegenprüfung machen).

Ich wünsche noch einen schönen Tag,

Hallo,

schließe mich da Herrn Schaffert an. Einzig interessant sind die CCL Matrix Änderungen.

Viele Grüße

Hallo Herr Schaffert, hallo Papiertiger 2,

einzeln kann ich Ihre Argumentation verstehen, zusammen aber ist es doch nicht logisch. Wenn ich der Meinung bin, daß nur die sachgerechte Erfassung von Nebendiagnosen für mich von Belang ist (Schaffert), dann muß mich auch die neueste Änderung der CCL-Werte (Papiertiger 2) nicht interessieren. Ich würde sagen: Korrekt codieren ist natürlich zu fordern, aber ich möchte auch wissen, welche Nebendiagnosen nicht vergessen werden sollen (denn ich will ja gezielt schulen), und dafür ist die CCL-Punkte-Liste ein grober Anhalt, während die CCL-Matrix wirklich Auskunft gibt, welche Nebendiagnose in welcher Konstellation (vor allem Hauptdiagnose) wirksam wird.

Beste Grüße
Graf Jo

Hallo zusammen,

trotzdem gilt auch meiner Ansicht nach Hr. Schafferts Maxime. Denn nach den Regularien dürfen und sollen solche Diagnosen verschlüsselt werden, die einen Aufwand verursacht haben (Aufwand größer Null). Das heißt es sollte so geschult werden, dass alle Maßnahmen, die einer bestimmten Erkrankung zugrunde liegen im Rahmen von ICD und OPS im Behandlungsfall auch dokumentiert und verschlüsselt werden.

Moin,

genau wie Herr Bauer sagt.

Viel wichtiger ist es doch, dass die Sachen, die gemacht werden auch ordentlich dokumentiert werden; will heißen so, dass auch ein Dritter den Fall nachvollziehen kann.

Viele Grüße

Liebes Forum, nach der Diskussion über den Wert der CCL-Matrix will ich kurz illustrieren, wo ich den Nutzen sehe.

Bei mir entstand die Frage, ob es sich in der Inneren Medizin wirklich nicht mehr lohnt, die Hypokaliämie zu codieren. Der CCL-Wert für die Hypokaliämie kann durchaus noch 2 sein, wenn es sich um eine DRG der operativen Partition handelt. Zumindest häufige DRGs der Kardiologie (F24, F52, F56 für Koronarinterventionen, F12, F17 für Schrittmacher) fallen in diese Partition.

Der CCL-Wert in einer konkreten Konstellation aus Nebendiagnose, Hauptdiagnose etc. richtet sich nach der "CCL-Matrix", die sich nur auf der Begleit-CD der Definitionshandbücher findet, deren Daten wiederum mir inzwischen freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden. Ich habe die Hypokaliämie für die Kardiologie nachgeschlagen. Ergebnis: (a) In jedem Falle ist der CCL-Wert durch die Hauptdiagnose unbeeinträchtigt, denn nur andere E87-Diagnosen führen zur Abwertung. (b) Für die Koronarinterventionen findet sich Matrix-Spalte 15 beispielsweise für die DRG F52 und F56 oder Spalte 17 für DRG F24; für die Schrittmacher Spalte 17 (DRG F12, F17). (c) Für die Hypokaliämie findet sich Matrix-Zeile 114 ohne Einschränkung durch Geschlecht oder Entlaßart. (d) In der Matrix ergibt sich aus Zeile 114 und Spalte 15 oder 17 in jedem Falle ein CCL-Wert von 2.

Ergebnis der akribischen Übung: Es lohnt sich weiterhin, in der Kardiologie die Hypokaliämie als Nebendiagnose zu codieren, da sie mit CCL=2 bewertet ist. Also nehme ich den Hinweis auf die Hypokaliämie in meine Schulungen in der Kardiologie auf.

Beste Grüße Graf Jo

Moin, Graf Jo,

wie auch die Vorredner bestehe ich nochmals darauf, dass es nicht die Frage sein kann, was sich lohnt. Es geht darum, die Wirklichkeit des Patienten abzubilden. Es existieren zahlriehce Codes, deren Verschlüsselung im Sinne einer Erlösrelevanz entbehrlich wären. Das ist aber völlig unbeachtlich. Einzig verbindlich ist, dass relevante Zustände auch abgebildet werden.

Gruß

merguet

Hallo Herr Selter, hallo Herr Merguet, natürlich kommt das sachgerechte Codieren zuerst, da gibt es keine zwei Meinungen. -- Ich will das Thema Hypokaliämie jetzt hier gerne ruhen lassen. Ich habe mich von einer gewissen Begeisterung hinwegtragen lassen, die CCL-Matrix einmal anzuwenden. Bitte dafür um Nachsicht Graf Jo