Kodierung I70.21 als HD bei Vorhandensein Diabetes mellitus - Fallbeschreibung

  • Guten Morgen liebe Forummitglieder,

    möchte Sie gern wieder einmal in einem Fall einbeziehen:

    Es wurde als HD hier I70.21 Atherosklerose der Exmitätenarterien codiert.

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    Patient wurde von externer Chirurgie in die Innere Klinik übernommen. Dort waren im Vorfeld einer geplanten angiologischen Diagnostik bei paVK-Beschwerden stark erhöhte Retentionswerte sowie eine Hyperkaliämie aufgefallen.

    Aufnahmewerte: Krea bei 164, Kalium bei 6,6, Glucose 9,2 (bekannte chronische Niereninsuffizienz)

    Sonographisch konnte eine postrenale Genese ausgeschlossen werden. Bei initial Nachweis einer Exsikkose sowie grenzwertigen Blutdrücken wurde davon ausgegangen, dass hier retrospektiv am ehesten von einer prärenalen Genese des akuten Nierenversagens auszugehen ist. Es wurde dementsprechend mit Flüssigkeitszufuhr substituiert. Hierunter Normalisierung der Elekrolyte und der Retentionsparameter. Während des Überwachungszeitraumes keine Herz-/Rhythmusstörungen. Es wurde intermittierend CPS-Pulver verabreicht.

    Jetzt weiter in der Beschreibung : der Patient berichtet über seit Jahren bestehende Claudicatio Beschwerden. Die Gehstrecke ist auf 50 m reduziert. Entsprechend der durchgeführten vaskulären Stufendiagnostik erfolgte letztendlich nach entsprechender Vorbereitung die PTA der A. tibialis anterior bds.

    Ein Diabetes mellitus Typ 2 ist bekannt. Der HbA1c bei Aufnahme 7,2 von ambulant besteht ein intensiviertes Insulinschema mit Analoginsulin und NPH-Insulin zur Nacht. Während des stationären Aufenthaltes zeigten sich wiederholt frühmorgendlich zu niedrige BZ-Werte. Es wurde die abendliche Insulindosis reduziert und ersetzten Basalinsulin durch Analog-Langzeitinsulin. Hierunter gute BZ-Einstellung. Diabetesberatung.

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    Der MDK entscheidet sich für HD E11.50 und dieser Entscheidung würde ich zustimmen nach DKR 0402h - liege ich da falsch? ?(


    Erbitte Feedback Ihrerseits. Danke im Voraus. Freue mich wieder auf Ihre Antworten.

    Ihre Heidi

  • Hallo Heidi,
    also nach Ihrer Beschreibung kam der Patient wegen der Niere in die Innere Abteilung des Krankenhauses. Oder sollte die pAVK wegen der Niere bei Ihnen konservativ mittels PTA statt eines Gefäßeingriffes behandelt werden? Geht für mich nicht so ganz aus der Beschreibung hervor.

    Oder habe ich das was überlesen?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo,

    die HD E11.50 ist mit einer peripheren diabetischen Angipathie assoziiert (I79.2). Dafür würde z.B. sprechen, wenn angiographisch eine diffuse Gefäßsklerose nachweisbar ist mit "Verdämmern" der Gefäße in der Peripherie. Falls dies nicht der Fall ist, müsste I70.21 in Verbindung mit E11.90 oder, falls nicht doch eine als diabetisch einzuschätzende Niereninsuffizienz vorliegt, die E11.20 kodiert werden. Allerdings wird wahrscheinlich am Ende das Gleiche dabei heraus kommen.

    Gruß und schönes WE

    A. Brucksch

  • Ja, vielen lieben Dank für Ihre Rückantworten zur Spezifizierung des Falles:

    Die Aufnahme aus der Chirurgischen Klinik erfolgte aufgrund der
    Nierenproblematik.

    Die Anfrage zur Extremitätenarterienuntersuchung erfolgte mit der Fragestellung
    : pavk, links führend, frage nach stenosen

    Ausschnitt aus der Beurteilung:

    Schwere generalisierte Vasosklerose

    - bds. bis A.poplitea keine detektierbare Stenose

    - Beckenachse links indirekt nicht sicher frei

    - am US bds. schwer eingeschränkte Sicht: Hinweis auf ATP-Verschluß bds., Hinweis auf ATA-Verschluß rechts, eher diffus lumenokkludierende Veränderungen der linken ATA

    Lieben Dank im Voraus.