DIMDI Fragen u. Antworten

  • Und los geht´s:

    Anfrage vom 18.01.2011:

    Zitat

    ...stellt sich die Frage, wie eine spontan (ohne jegliches Trauma) aufgetretene subcutane Blutung am Oberarm bei Antikoagulation mit Phenprocoumon (INR 5,3) zu kodieren ist.
    Da kein organspezifischer Kode für eine nichttraumatische Blutung am Oberarm existiert, ist die Erkrankung durch D68.30 Hämorrhagische Diathese durch Antikoagulanzien (Blutung bei Dauertherapie mit Antikoagulanzien) m. E. am besten beschrieben. Alternativ könnte man R58 Blutung, anderenorts nicht klassifiziert (Inkl.: Blutung o. n. A.) mit D68.30 als Nebendiagnose kodieren. Da die Blutung aber bereits im Kode D68.30 enthalten ist, erscheint mir die zweite Möglichkeit jedoch als unnötige Doppelkodierung.

    Antwort vom 04.02.2011

    Zitat

    Aus klassifikatorischer Sicht ist eine spontan aufgetretene Blutung bei einer Therapie mit Antikoagulanzien mit D68.30 zu verschlüsseln.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Aufwand bei regelmäßige BZ Kontrollen, Monitoring --- kein Hinweis auf die P70.- .
    Ist dann eine Kodierung mit der Z83.3 angemessen oder ist die Z03.8 zu kodieren, da sich ja ein mögliches Gesundheitsrisiko ergibt auf Grund der Gestationsdiabetes der Mutter. Der MDK hat diesbezüglich mehrere Anfragen geschickt.

    Antwort DIMDI:

    Zitat

    ......vielen Dank für Ihre Anfrage.

    Grundsätzlich ist nach den amtlichen Klassifikationen (ICD-10-GM bzw. OPS) in der jeweils gültigen Version so spezifisch wie möglich zu kodieren, unabhängig vom Ergebnis der Gruppierung. Bei der Kodierung von Diagnosen und Prozeduren im Geltungsbereich des § 301 SGB V sind die Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) und die Deutschen Kodierrichtlinien für die Psychiatrie/Psychosomatik (DKR-Psych) in der jeweils gültigen Fassung zu beachten.

    Aus klassifikatorischer Sicht ist der geschilderte Sachverhalt (unter der Voraussetzung, dass das Kind normale Blutzuckerwerte hat)mit Z83.3 korrekt verschlüsselt.

  • Dann will ich auch mal:

    Frage Januar 2008

    Zitat

    Eine Patientin hat eine eitrige bakterielle Arthritis durch Staphylococcus aureus. Ich habe jetzt die M00.06 und zur genauen Spezifizierung der Staphylokokken die B95.6 zusätzlich kodiert. Jetzt kommt es zu folgendem Problem.
    In einem erstem Gutachten schrieb der MDK die Kodierung sei in Ordnung. Später kam ein anderes Gutachten und die zusätzliche Kodierung der B95.6 sei nun nicht mehr OK. Es würde ja keinen zusätzlichen Ressourcenaufwand geben. Ich machte den MDK in einer erneuten Stellungnahme darauf aufmerksam, dass es z.B. Kodierungen gibt wo ein weitere Spezifizierung nicht möglich ist. Dies sei hier nicht der Fall.
    Beispiel für eine Erkrankung mit abschließender Nennung des Erregers (Kein zusätzlicher B-Kode): J13 Pneumonie durch Streptococcus pneumoniae.
    Jetzt rief mich der MDK heute an und sagte, dass die Kodierung dieser Fälle für sie ein Problem darstellt. Es gibt keine Einigkeit auch innerhalb ihrer Reihen. Können sie mir (und damit auch dem MDK) sagen, wie diese Fälle korrekt kodiert werden?

    Antwort Februar 2008

    Zitat

    .... "M00.0- Arthritis durch Staphylokokken beschreibt die Infektion durch Staphylokokken, also alle Subtypen.
    B95.6! beschreibt S.aureus und ist damit zusätzlich kodierbar wenn "aureus" vorliegt.
    B95.7! Sonstige Staphylokokken als Ursache von Krankheiten , die in anderen Kapiteln klassifiziert sind ist zu unspezifisch gegenüber Staphylokokken (M00.0) un damit nicht zusätzlich zu kodieren (enthält keine zusätzliche Information).

    Gruß Attila

  • Frage Januar 2008

    Zitat

    ...eine Patientin hat eine hat eine mehrfragmentäre intraartikuläre Fersenbeinfraktur (Abbruch des Sustentaculumfragmentes sowie mehrfragmentäre Impressionsfraktur des Calcaneocuboidgelenkes). Therapie : Offene Reposition und osteosynthetische Versorgung durch eine Zugschrauben- und Plattenosteosynthese über einen med.und lat. Zugang, temporäre Transfixation des Calcaneocuboidalgelenkes.
    Kodierung der 5-797.3t wurde wegen der unterschiedlichen Zugänge 2 mal durchgeführt ist dies korrekt ? Ich benötige jetzt für den MDK etwas "offizielles".

    Antwort Januar 2008

    Zitat

    ...In dem von Ihnen beschriebenen Fall wurde 2 mal eine Plattenosteosynthese von verschiedenen Zugängen aus durchgeführt. In diesem Fall kann der Kode für die Plattenosteosynthese aus klassifikatorischer Sicht auch 2 mal angegeben werden...

    Gruß Attila

  • Frage März 2011

    Zitat

    bei einer Patientin entsteht intraoperativ eine Fissur am proximalen Femur während des Einschlagen des Prothesenschaftes, die mit einer Cerclage behandelt wird. Ist es mir erlaubt zur genauen Bezeichnung des medizinischen Sachverhaltes neben der Hauptdiagnose S72.10 die Nebendiagnose M96.6 zu kodieren? Diese Problematik wird Ihnen mit Sicherheit bekannt sein. Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

    Antwort Juli 2011

    Zitat

    ... wir sind der Auffassung, dass Sie die Lokalisation der Fraktur (z.B. S72.10) zusätzlich zu M96.6 Knochenfraktur nach Einsetzen eines orthopädischen Implantates, einer Gelenkprothese oder Knochenplatte verschlüsseln können....

    Gruß Attila

  • Hallo,
    hier mein Versuch (mal schauen ob ich das mit dem Zitieren hinbekomme)
    Anfrage vom April 2010:

    und hier die Antwort vom Juni 2010:

    Zitat

    vielen Dank für Ihre Anfrage.

    Grundsätzlich ist nach den amtlichen Klassifikationen (ICD-10-GM bzw. OPS) in der jeweils gültigen Version so spezifisch wie möglich zu kodieren, unabhängig vom Ergebnis der Gruppierung. Bei der Kodierung von Diagnosen und Prozeduren im Geltungsbereich des § 301 SGB V sind die Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) und die Deutschen Kodierrichtlinien für die Psychiatrie/Psychosomatik (DKR-Psych) in der jeweils gültigen Fassung zu beachten.

    Z22.3 Keimbesiedelung stellt im klassifikatorischen Sinne eine "Krankheit" dar.
    Die Kodierung von B95-B97 ist zusätzlich möglich.

    Wir weisen daraufhin, dass unsere Antwort auf den zur Verfügung gestellten Informationen beruht. Zusätzliche oder abweichende Informationen können zu einer anderen Antwort führen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Zitat

    [size=10][font='Verdana'][size=10][font='Verdana']

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    bitte teilen Sie mir mit, wie eine (deutliche) Koprostase ohne Ileus zu verschlüsseln ist.

    Gemäß alphabetischem Verzeichnis ist eine Koprostase mit K56.4 zu verschlüsseln. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen vertritt dagegen im Rahmen einer Einzelfallprüfung die Auffassung, dass wegen der Überschrift des Dreistellers K56 dieser Code nicht zutrifft, sondern vielmehr K59.0. Meiner Meinung nach handelt es sich bei einer Koprostase jedoch nicht um eine 'Sonstige funktionelle Darmstörung'. Auch die gemäß alphabetischem Verzeichnis anzuwendende Kodierung eines Subileus mit K56.7 zeigt meiner Ansicht nach, dass mit K56.- nicht ausschließlich Zustände mit (komplettem) Ileus kodiert werden.


    Vielen Dank für eine Antwort und freundliche Grüße,


    Antwort:

    Zitat

    [size=10][font='Verdana, Helvetica, sans-serif']
    [align=left]Die Koprostase wird nach Alphabetischem Verzeichnis zur ICD-10-GM 2010 der Schlüsselnummer K56.4 zugeordnet. Auch im Alphabetischen Verzeichnis der original WHO-Ausgabe lautet der Eintrag: Coprolith or coprostasis K56.4 Wir haben keinen Anhalt, dass diese Zuordnung nicht korrekt sein sollte. Hinsichtlich der Definition des Begriffs "Koprostase" (ggf. ohne Ileus, wenn es das denn gibt), bitte wir um Klärung mit der zuständigen Fachgesellschaft (z.B. https://www.mydrg.de/www.dgvs.de)

    Dr. Peter Leonhardt
    Neurologe
    Arzt für Med. Informatik
    Med. Controlling


    I'd rather have a full bottle in front of me than a full frontal lobotomy

  • Zitat


    meine Frage betrifft die Differenzierung der ICD-Codes I11.0- und I11.9-. Aktuell wurden bei einer Patientin mit echokardiographisch nachgewiesender hypertensiver Herzkrankheit die Codes I50.14 und I11.00 kodiert. Von einem MDK-Gutachter wurde die I50.14 anerkannt; die I11.00 sei jedoch in I11.90 zu ändern, Begründung: eine 'Kongestion = Stauung' sei nicht nachgewiesen. Unsere Kardiologen verstehen 'kongestive Herzinsuffizienz' im Sinne des im angloamerikanischen Sprauchraum benutzten Begriffs 'congestive heart failure' (CHF) für die Herzinsuffizienz mit dem führenden Symptom Luftnot bzw. Ödeme. Zudem ist der Begriff 'kongestive' in der Codedefinition in Klammern gesetzt. Wir gehen daher davon aus, dass bei jeder hypertensiven Herzkrankheit mit Herzinsuffizienz der Code I11.0- zur Anwendung kommt.
    Meine Frage lautet daher zusammengefasst: Wird eine hypertensive Herzkrankheit mit Herzinsuffizienz mit I50.- & I11.0- oder mit I50.- & I11.9- verschlüsselt? Wie ist der Begriff 'Kongestion' hier zu verstehen?
    Vielen Dank, mit freundlichen Grüßen,

    Antwort:

    Zitat


    In der englischen Originalfassung findet sich der Begriff "CHF" als Klassentitel bei I50.0 (s.u.)

    I50.0 Congestive heart failure
    Congestive heart disease
    Right ventricular failure (secondary to left heart failure)

    Insofern ist mit dem Begriff die Herzinsuffizienz in der Ausprägung der Rechtsherzinsuffizienz gemeint, was unserer Kenntnis nach auch dem angloamerikanischen Gebrauch des Terms entspricht. Die Bewertung des "non-specific modifiers" im Klassentitel bei I11.0- als
    "optional" ist korrekt. Letztlich bedeutet dies, dass hier beide Formen der Herzinsuffizienz (Link- und Rechtsherzinsuffizienz) gemeint sind.

    Dr. Peter Leonhardt
    Neurologe
    Arzt für Med. Informatik
    Med. Controlling


    I'd rather have a full bottle in front of me than a full frontal lobotomy

    • Offizieller Beitrag

    Gesendet: Montag, 19. September 2011 11:29
    An: DIMDI
    Betreff: Modulare Endoprothese

    Sehr geehrte ,

    können Sie mir bitte kurz die aktuelle Meinung des DIMDI zur Zählweise der Komponenten bei modularen Endoprothesen im Sinne des OPS 5-829.d übermitteln? Hier konkret die Frage bezüglich verwendeter Schrauben, ob diese bei der Zählung zu berücksichtigen sind.

    Vielen Dank und freundliche Grüße

    D. D. Selter


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    Antwort DIMDI, 20.09.2011 10:26

    Sehr geehrter Herr Selter,
    vielen Dank für Ihre Anfrage.

    Grundsätzlich ist nach den amtlichen Klassifikationen (ICD-10-GM bzw. OPS) in der jeweils gültigen Version so spezifisch wie möglich zu kodieren, unabhängig vom Ergebnis der Gruppierung. Bei der Kodierung von Diagnosen und Prozeduren im Geltungsbereich des § 301 SGB V sind die Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) und die Deutschen Kodierrichtlinien für die Psychiatrie/Psychosomatik (DKR-Psych) in der jeweils gültigen Fassung zu beachten.

    Von der zuständigen Fachgesellschaft haben wir zu den modularen Endoprothesen folgende Einschätzung erhalten:
    Zu den 3 metallischen Einzelteilen an einer gelenkbildenden Komponente können Schrauben sowie nicht tragenden Anteile (z.B. Bolzen, Verankerungsstifte etc.) zusammen als ein metallischer Anteil pro Gelenkpartner zählen.
    Wesentlich ist, dass nur die Verbindung von knöcherner Defektsituation und einer Endoprothese mit drei metallischen Anteilen an einem Gelenkpartner (unter Beachtung der Hinweise im OPS) die Kodierung des OPS 5-829.d legitimiert.

    Wir weisen darauf hin, dass unsere Antwort auf den zur Verfügung gestellten Informationen beruht. Zusätzliche oder abweichende Informationen können zu einer anderen Antwort führen.

    Das DIMDI beantwortet Fragen zur Klassifizierung von Diagnosen und Prozeduren und ist bemüht, richtige und vollständige Auskünfte zu erteilen. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Beantwortung von Fragen zu Klassifikationen/Kodierungen eine Serviceleistung des DIMDI ist. Für die Richtigkeit der Antworten wird keine Gewähr übernommen, die gegebenen Auskünfte sind rechtlich nicht verbindlich. Eine Haftung des DIMDI für Schäden, die aufgrund von oder in Verbindung mit den erteilten Auskünften entstehen, ist daher ausgeschlossen.

    Mit freundlichen Grüßen

    ________________________________________________
    DIMDI - Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information
    Medizinische Klassifikationen

    Anmerkung: Seit dem 23.5.12 sind entsprechende FAQs beim DIMDI veröffentlicht:
    http://www.dimdi.de/dynamic/de/klassi/fa….html?mode=list