Warum ist der Einsatz des ICD-Schlüssels in der Medizinischen Dokumentation unverzichtbar?

  • ICh brauch mal eure Hilfe bitte..................................................und zwar ich soll eine Erörterung schreiben mit dem Thema " Warum der einsatz des ICD-Schlüssels in der MEdizinischen Dokumentation unverzichtbar ist."


    ich finde einfach nichts im Inet könnt ihr mir da bitte weiterhelfen?


    vielen vielen Dank im Vorraus eure Bella

    Liebe Grüße eure Bella :P

    3 Mal editiert, zuletzt von JennyS (9. November 2011 um 20:18)

  • Im Inet finde ich wenn dann nur echt negatives über den ICD Schlüssel...ich suche jetzt schon die letzten 5 Wochen und muss das bald abgeben...das ist echt gemein..*schnief*...aber ich gebe ich nicht auf....

    ich habe einen Satz gefunden den werde ich als Eröffnung in meine Erläuterung schreiben:

    Das wirtschaftliche Überleben eines Krankenhauses wird nicht mehr vorrangig von hervorragenden ärztlichen und pflegerischen Leistungen abhängen, sondern zunehmend von deren Dokumentation, die dann sinnvollerweise von speziell ausgebildeten Dokumentationsmitarbeitern zeit- und prozessnah gewährleistet werden.

    was haltet ihr von dem Satz?

    Liebe Grüße eure Bella :P

  • Hallo JennyS,
    der ICD ist notwendig, weil man ohne diese Kodes keinerlei Statistik machen könnte. Dazu wurde er auch "erfunden". Es gibt oft viele unterschiedliche Bezeichungen für ein und dieselbe Krankheit: Hypertonus, Hypertonie, Bluthochdruck => I10.00 Die Begrifflichkeiten lassen sich nur schwer weiterverarbeiten - ein eindeutiger Kode schon.

    Fündig werden sollten Sie beim DIMDI (https://www.mydrg.de/www.dimdi.de) und der WHO.

    Die Nutzung zur Abrechnung war und ist nicht Hauptzweck der ICD (der DRGs übrigens ursprünglich auch nicht).
    Zur "Erzeugung" einer DRG ist der ICD aber dennoch unverzichtbar, da dabei auf definierte Algorhithmen zurückgegriffen wird, was mit den oben genannten verschiedenen Begrifflichkeiten ebenfalls nahezu unmöglich wäre.

    Liebe Grüße aus Sachsen
    D. Zierold

  • Schönen guten Tag Jenny,

    Das wirtschaftliche Überleben eines Krankenhauses wird nicht mehr vorrangig von hervorragenden ärztlichen und pflegerischen Leistungen abhängen, sondern zunehmend von deren Dokumentation, die dann sinnvollerweise von speziell ausgebildeten Dokumentationsmitarbeitern zeit- und prozessnah gewährleistet werden.

    Meiner Meinung nach hängt das wirtschaftlich Überleben eines Krankenhauses nach wie vor davon ab, ob Patienten das Krankenhaus aufsuchen. Die Dokumentation ist sicherlich wichtig, um die erbrachte Leistung abzubilden und damit zu refinanzieren. Aber so wichtig sollte sich unser Berufszweig dann doch nicht nehmen. Ohne die Kernleistung (Behandlung der Patienten) gibt es auch nichts abzurechnen.

    Der ICD als Klassifikationssystematik ist ebenfalls nicht "unverzichtbar". Ich denke, dass immer noch viele Menschen auf der Welt ohne die Verwendung des ICD behandelt werden und dennoch eine Diagnose gestellt bekommen, die auch dokumentiert wird.

    Der ICD (oder eine andere Klassifikation von Krankheiten) ist erforderlich, um die sprachliche medizinische Diagnose weiter zu verarbeiten. Beispiele der Weiterverarbeitung sind neben der Abrechnung auch Statistiken, Todesursachenstatistik, Endemiebeobachtungen und Kontrolle, Prävention und vieles mehr. Vielleicht werden Sie da auf der Seite der WHO fündig, die sicherlich auch nicht nur negatives über den ICD veröffentlicht.

    In Bezug auf die Abrechnung (in Deutschland) ist die Grundlage für die Verwendung des ICD der §301 SGB V, nach dem die Krankenhäuser Pateintendaten - unter anderem auch die Diagnosen - in maschinenlesbarer Form den Krankenkasse übermitteln müssen. Diese Verpflichtung, die es bereits weit vor dem DRG-System gab, wurde dann auch als Grundlage für die DRG-Abrechnung genommen.

    Bevor ich jetzt hier vollständig Ihre Hausarbeit (oder was auch immer) schreibe, überlasse ich es Ihnen, mit diesen Informationen weiter zu recherchieren.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag

    zur Ergänzung:


    ICD
    Bedeutung für Statistik und epidemiologische Fragestellungen


    Einige spontane Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit

    Diagnosestatistik (z.B. Herz- Kreislauf, Krebsregister, AIDS,etc)
    Berufskrankheiten
    Häufigkeit der Diagnose Diabetes
    Todesursachenstatistik
    Krankenhausaufnahmen unerwünschte Arzneimittelwirkungen
    Diagnose psychiatrische Erkrankungen (Häufigkeit, Entwicklung)

    Bemerkenswerte Details, z.B. Anteil der Psychopathen bei
    den aktiv im Gesundheitswesen Beschäftigten ( bis 4%)

    Regionale und internationale Vergleiche (es gibt Länder, da
    ist die Diagnose „burn-out“ unbekannt)

    Welche Folgerungen ergeben sich für das Gesundheitssystem und die
    Gesundheitspolitik?

    Verteilung der Mittel?
    Wo ist Prävention erforderlich?
    Wo ist: Unterversorgung, Überversorgung, Fehlversorgung?

    Bsp. Häufigkeit der Diagnose Katarakt - Wartezeiten
    auf OP

    Abrechnung und Nutzen für die DRG sind ein ergänzender und wichtiger Aspekt


    Gruß

    Eberhard Rembs

  • ... und sicher "alternativlos" - wie so viele Dinge aktuell? Es gibt z.B. bei "ganz alten" Hausärzten die Erinnerung an Zeiten vor ICD und die Ansicht: ICD eingeführt in D inital zur Verschlüsslung von Todesursachen sei später politisch "ausgeweitet" im ambulanten Sektor zur teilweisen Abschaffung der "Gnade der Intransparenz" in der ambulanten Versorgung. In der Allgemeinmedizin z.B. gibt es durchaus der Versuche über "sinnfälligere" Alternativen nachzudenken:

    Bsp. International Classification for Primary Care entwickelt (ICPC-2)

    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=49168

    Zitat: Die quartalsweise übermittelten Routinedaten mit ICD-10-Diagnosen geben keine zusammenhängende und vor allem keine wirklichkeitsgetreue Information, denn in der Allgemeinmedizin stehen Beratungsanlässe gegenüber klar definierten Diagnosen im Vordergrund.

    Die Anforderungen an medizinische Dokumentation und an elektronische Patientenakten sind je nach Interesse und Blickwinkel der Betroffenen sehr unterschiedlich.

    Leider nicht von mir: "Wer nur einen Hammer hat für den ist jedes Problem ein Nagel."

    Herzlichst.

    P.S. http://www.degam.de/fileadmin/user…en/CodA_3.0.pdf

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

    Einmal editiert, zuletzt von TT (4. November 2011 um 09:12)

  • ICh habe jetzt mal alle INformationen die ich im NEtz gefunden habe mit euren AUssagen von hier zusammen gefasst........
    ich kopiere es mal hierrein.........


    Berichten zufolge ist heutzutage das wirtschaftliche Überleben eines Krankenhauses zunehmend von der Dokumentation abhängig und nicht mehr vorrangig von der ärztlichen und pflegerischen Leistung. Zeit- und prozessnah werden die Dokumentationen von speziell ausgebildeten Dokumentationsmitarbeitern sinnvoll gewährleistet. Der ICD-Schlüssel ist eine internationale Klassifikation, diese wurde von der WHO rausgegeben. Die Anwendung des ICD findet in der ganzen Welt statt, somit sind internationale Vergleiche und ein wirtschaftlicher Austausch möglich. Der ICD ist notwendig, weil man ohne diese Kodes keinerlei Statistik machen könnte. Dazu wurde er auch "erfunden". Es gibt oft viele unterschiedliche Bezeichnungen für ein und dieselbe Krankheit: Hypertonus, Hypertonie, Bluthochdruck => I10.00. Die Begrifflichkeiten lassen sich nur schwer weiterverarbeiten - ein eindeutiger Kode schon. Einige spontane Beispiele: Diagnosestatistik (z.B. Herz- Kreislauf, Krebsregister, AIDS, etc.), Berufskrankheiten, Häufigkeit der Diagnose Diabetes, Todesursachenstatistik, Krankenhausaufnahmen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen, Diagnose psychiatrische Erkrankungen (Häufigkeit, Entwicklung), bemerkenswerte Details, z.B. Anteil der Psychopathen bei den aktiv im Gesundheitswesen Beschäftigten ( bis 4%), regionale und internationale Vergleiche (es gibt Länder, da ist die Diagnose „Burn-out“ unbekannt).
    Welche Folgerungen ergeben sich für das Gesundheitssystem und die Gesundheitspolitik? Die Verteilung der Mittel? Wo ist Prävention erforderlich? Wo ist: Unterversorgung, Überversorgung, Fehlversorgung? Bsp. Häufigkeit der Diagnose Katarakt – Wartezeiten auf OP. Abrechnung und Nutzen für die DRG sind ein ergänzender und wichtiger Aspekt. ... und sicher "alternativlos" - wie so viele Dinge aktuell. Es gibt z.B. bei "ganz alten" Hausärzten die Erinnerung an Zeiten vor ICD und die Ansicht: ICD eingeführt in Deutschland Initial zur Verschlüsslung von Todesursachen sei später politisch "ausgeweitet", im ambulanten Sektor zur teilweisen Abschaffung der "Gnade der Intransparenz" in der ambulanten Versorgung. In der Allgemeinmedizin z.B. gibt es durchaus Versuche über "sinnfälligere" Alternativen nachzudenken.
    Zitat: Die quartalsweise übermittelten Routinedaten mit ICD-10-Diagnosen geben keine zusammenhängende und vor allem keine wirklichkeitsgetreue Information, denn in der Allgemeinmedizin stehen Beratungsanlässe gegenüber klar definierten Diagnosen im Vordergrund.
    Die Anforderungen an medizinische Dokumentation und an elektronische Patientenakten sind je nach Interesse und Blickwinkel der Betroffenen sehr unterschiedlich. Die Nutzung zur Abrechnung war und ist nicht Hauptzweck der ICD (der DRGs übrigens ursprünglich auch nicht). Zur "Erzeugung" einer DRG ist der ICD aber dennoch unverzichtbar, da dabei auf definierte Algorithmen zurückgegriffen wird. Eine Studie weist auf das die ärztliche Dokumentation pro Tag pro Arzt sich auf ca.3 Stunden beläuft. Es werden erst die Feststellungen und Maßnahmen aufgenommen, auf Untersuchungsanforderungen mehrfach wiederholt, dann verschlüsselt und schließlich in abweichender Form für die externe Qualitätssicherung nochmals festgehalten. Dadurch ist die Folge das Informationsverluste stattfinden.
    Ärzte und Krankenhäuser sind nach § 301 Fünftes Sozialgesetzbuch zur Diagnoseverschlüsselung und nach ICD verpflichtet. Am Anfang wurde dieses noch durch die Ärzte gemacht das ist zwar die teurere Variante, aber nicht unbedingte die bessere. Ärzte kodieren unzureichend, weil Ihnen diese Tätigkeit fremd ist und fremd bleibt. heute wird es häufig von Kodierfachkräften wahrgenommen. Aus dem ICD- und OPS-Code wird eine DRG errechnet, so dass eine fall- und diagnosenbezogene Abrechnung möglich wird. Der flächendeckende Einsatz von speziellem Kodierpersonal, durch den die Ärzte für ihre eigentliche, Erlös erbringenden Tätigkeit freigesetzt werden, scheint eine sinnvolle Lösung zu sein. Es ist nicht auszuschließen, dass auch die Erlöse unter diesen Schwierigkeiten nicht optimal sind. Tatsache ist jedoch, dass die Verpflichtung zur Diagnosenverschlüsselung nach dem ICD-10 unter den niedergelassenen Ärzten so viel Ärger, Aufregung und helle Empörung ausgelöst hat wie kaum ein anderes Thema zuvor. Künftig wird der Dokumentationsaufwand in der Medizin eher zunehmen als abnehmen, speziell im Krankenhaus. Medizinische Klassifikationssysteme sind unverzichtbare Grundlagen für eine rationale Steuerung der Gesundheitsversorgung. Erst mit Ihnen kann eine Datenbasis aufgebaut werden. Meiner Meinung nach hängt das wirtschaftlich Überleben eines Krankenhauses nach wie vor aber davon ab, ob Patienten das Krankenhaus aufsuchen. Die Dokumentation ist sicherlich wichtig, um die erbrachte Leistung abzubilden und damit zu refinanzieren. Ohne die Kernleistung (Behandlung der Patienten) gibt es auch nichts abzurechnen. Der ICD als Klassifikationssystematik ist ebenfalls nicht "unverzichtbar". Ich denke, dass immer noch viele Menschen auf der Welt ohne die Verwendung des ICD behandelt werden und dennoch eine Diagnose gestellt bekommen, die auch dokumentiert wird. Der ICD (oder eine andere Klassifikation von Krankheiten) ist erforderlich, um die sprachliche medizinische Diagnose weiter zu verarbeiten. Beispiele der Weiterverarbeitung sind neben der Abrechnung auch Statistiken, Todesursachenstatistik, Endemie Beobachtungen und Kontrolle, Prävention und vieles mehr. In Bezug auf die Abrechnung (in Deutschland) ist die Grundlage für die Verwendung des ICD der §301 SGB V, nach dem die Krankenhäuser Patientendaten - unter anderem auch die Diagnosen - in maschinenlesbarer Form den Krankenkassen übermitteln müssen. Diese Verpflichtung, die es bereits weit vor dem DRG-System gab, wurde dann auch als Grundlage für die DRG-Abrechnung genommen.


    jetzt muss ich es nur noch in meine Worte fassen alles.

    meint ihr es geht so?

    ICh muss dazu sagen.....ich bin seit einem JAhr in der Ausbildung war jetzt im Praktikum und für unseren Praktikumsbericht sollen wir die Arbeit schreiben..

    ich kann mich momentan leider nciht konzentrieren da ich vor 2 Wochen einen Unfall hatt( bzw mein Auto nen Unfall hatte, ich saß Gott sei Dank nicht drin)..bin nervlich am Ende ...daher dachte ich mir ich wende mich an Euch hier im Forum.

    nochmals vielen vielen Dank das ihr mir geholfen habt.Das konnte nämlich im Praktikum irgentwie keiner.

    Liebe Grüße eure Bella :P