Dysphagie/ Therapieeinheit

  • Hallo an Alle !

    In unsere gerontopsychiatrischen Abteilung kommt es häufiger vor, dass Patienten Nahrung gereicht bekommen aufgrund einer Dysphagie. Hier geben wir meistens den Code R 13.0 ein oder auch R 63.3

    Jetzt bindet das ja eine Pflegekraft,oft mehr als eine halbe Stunde und das mindestens 3 Mal am Tag.

    Darf das als Therapieeinheit geltend gemacht werden ? Oder gehört das zur Basisleistung? Es ist ja eigentlich selbstverständlich, dass Patienen die nicht alleine essen können, Nahrung gereicht bekommen.

    Ist das an die Diagnose zu koppeln oder unabhängig davon ?

    Danke schon mal für die Antworten.....

    kodikas

  • Hallo Kodikas!
    Ich zitiere den OPS 2012, der da sagt:

    Zitat

    Die psychiatrisch-psychosomatische Regelbehandlung umfasst ärztliche und psychologische Gespräche (z.B. Visite) und die somatische und psychiatrische Grundpflege.


    Formal sowie inhaltlich handelt es sich bei dem Anreichen von Nahrung ja nicht um eine Therapie im psychiatrischen Sinne sondern um die ganz reguläre Grundpflege.
    Daher ist die Zeit nicht als Therapieeinheit anzurechnen.

    Viele Grüße,

    B. Gohr

    Das Problem am Gesundheitssystem ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang ist moralisch wünschenswert, orthopädisch aber eine Katastrophe.

  • Das stimmt natürlich. Aber was, wenn es tatsächlich " psychiatrische" Gründe gibt, zum Beispiel Vergiftungswahn ?

    Wenn unter den Intensivmerkmalen " keine eigenständige Flüssigkeits,- und Nahrungsaufnahme" angegeben ist ?

    Dafür gibt es ja vielerlei Gründe,- eben auch psychiatrische....

  • Hallo Kodikas,

    der erhöhte Betreuungsaufwand der Pflegefachpersonen findet ja seinen Niederschlag in der Möglichkeit, die darstellbaren Therapieeinheiten im Intensivbereich anzusiedeln, da ja das Intensivmerkmal "keine eigenständige Flüssigkeits-/Nahrungsaufnahme" vorliegt (s. OPS 9-61).

    MfG,

    ck-pku

  • Hallo Kodikas!
    Ob nun aus psychiatrischen oder somatischen Gründen das Essen angereicht (gefüttert) wird: die Form der Behandlung ist keine psychiatrische Therapie sondern pure Lebenserhaltung und Grundpflege.
    Den Aufwand stellen Sie doch schon durch den ICD-Kode und evtl. Intensivmerkmal dar.

    Viele Grüße,

    B. Gohr

    Das Problem am Gesundheitssystem ist der aufrechte Gang. Der aufrechte Gang ist moralisch wünschenswert, orthopädisch aber eine Katastrophe.