Sepsis durch Vorhofkatheter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    es ist völlig unerheblich, ob die Pyonephrose ein eigenes Krankheitsbild ist und "verursachende Erkrankung". Wenn man so denkt, ist auch bei einer Lungenembolie bei Oberschenkelthrombose die Thrombose HD. Das ist es aber natürlich nicht. Wenn also der Patient im septischen Krankheitsbild aufgenommen wird, dann ist dies akut lebensbedrohlich und sicherlich dann hauptverantwortlich für die Veranlassung der stat. Aufnahme. Da spielt Ressourcenaufwand gar keine Rolle mehr. Wenn sie es also so medizinische belegen können, ist Sepsis HD.

  • Hallo zusammen,

    Ich sehe es wie Geoff: das beschriebene Krankheitsbild ist sowohl mit einer Pyonephrose als auch einer Sepsis vereinbar. Beide Krankheitsbilder bestehen bei Aufnahme nebeneinander, bedingen eine stationäre stationäre Aufnahme und sind demnach konkurrierende HD‘s.

    Ich nehme an, dass der Patient urologisch geführt wurde, in Kombination mit der OP könnte das für N13.6 als HD sprechen.

    Falls eine lebensbedrohliche Krankheit mit Intensivaufenthalt vorgelegen haben sollte, könnte aber auch A41 in Betracht kommen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Breitmeier

    Mit freundlichen Grüßen

    Breitmeier

    • Offizieller Beitrag

    Nur zur Klarstellung: "Lebensbedrohlich" ist hier kein Mindestmerkmal der DKR. Es geht um "hauptsächlich verantwortlich für die Veranlassung der stationären Behandlung". Wenn das klar ist, gibt es keine konkurrierenden HD und kein Vergleich des Ressourcenaufwands.

  • Guten Tag!

    Der Patient hat aufgrund eines verschleppten Glutealabszesses eine schwere nekrotisierende Fasciitis gluteal und am Ober- und Unterschenkel entwickelt. Bereits bei Aufnahme liegt ein schweres septisches Krankheitsbild vor. Sepsiskriterien sind erfüllt. Patient wird auf die ITS aufgenommen, intubiert und nach kurzer Zeit operiert. Es wird eine ausgedehnte Resektion von Haut, Fascie und Muskulatur durchgeführt. Postoperativ dramatische Verschlechterung. Bei einer second-lock-OP rasantes Fortschreiten der nekrotisierenden Fasciitis mit ausgedehnter Nachresektion. Patient verstirbt wenige Stunden später.

    HD Sepsis oder nekrotisierende Faasciitis?

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Das wären für mich konkurrierende Hauptdiagnosen mit vermutlich mehr Ressourcen für die nekrotisierende Fasziitis.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Hallo Gefäßchirurg,

    das sehe ich genauso wie Hr. Blaschke. Durch die aufwendigen OPs dürfte der größere Ressourcenverbrauch vermutlich in Richtung Fasziitis gehen.

    MfG findus

  • Danke für die Antworten!

    Ich sehe auch die nekrotisierende Faciitis als HD. Leider wird hier der höhere Recourcenverbrauch durch einen geringeren Erlös "belohnt".

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Hallo an Alle,

    hmm, aber was ist denn die Therapie der Sepsis?

    Es sollte doch unstrittig sein, dass eine Therapie der Sepsis immer in erster Linie in der Sanierung des Focus besteht.

    Damit ist aber die operative Therapie auch auf die Behandlung der Sepsis ausgerichtet und auch als Ressourcenverbrauch entsprechend zu werten. Und dann dazu noch Intensivtherapie und Beatmung...

    Ich würde hier die Sepsis als HD sehen.

    Viele Grüße aus Melle
    Dr. Th. Wagner 8)
    Facharzt für Chirurgie
    Leiter Medizincontrolling
    christl. Klinikum Melle

  • Hallo Dr. Wagner!

    Genau deswegen finde ich die Kombination einer Sepsis mit einem chirurgisch behandelbaren Fokus so schwierig.

    Bei einer Pneumonie mit Sepsis mag es noch einfach sein. Aber z.B. die perforierte Sigmadivertikulitis mit Sepsis? Da wird's schon schwieriger.

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg

  • Guten Tag!

    Patient hat eine infizierte Osteosynthese. Formal werden bei Aufnahme zwei Sepsiskriterien bei positiver BK erfüllt. Der Patient bekommt auf einer peripheren internistischen Station eine i.v. Antibiose. Keine weitere spezielle Sepsistherapie (z.B. erhöhte Flüssigkeitszufuhr, Katecholamine, etc.) Im Rahmen der Fokussuche können andere Ursachen als die infizierte Osteosynthese ausgeschlossen werden. Verlegung in die Unfallchirurgie. Es erfolgte die Metallentfernung und VAC-Anlage. Mehrfache VAC-Wechsel unter OP-Bedingungen und zuletzt eine Hauttransplantation.

    HD Sepsis oder infizierte Osteosynthese?

    Freundlicher Gruß
    Gefäßchirurg