• Hallo liebes Forum
    ich versuche der Geschäftsführung jeden Monat einen Controllingreport an die Hand zu geben um überblicken zu können was Stand der Dinge ist. In diesem Report stehen TOP 10 DRG,ICD,OPS...aufgeteilt in den verschiedenen Fachabteilungen. Es stehen alle Möglichen Kennzahlen drin wie durchschnittliche Verweildauer durchschnittliches Alter und und und .........
    Was muss denn noch alles rein?
    Gibt es irgendwo schon einen Musterreport?
    Wer kennt ein gutes Beispiel?

    MfG
    J. Bücker:dance2:

  • Hallo Herr Bücker,

    ganz wichtig: der Case-Mix und CMI unter der Fragestellung erwirtschaften wir unser Budget? Bin gestern von meinem Chef angesprochen worden, wir liegen aktuell 24 Punkte (Bewertungsrelation) unter dem vereinbarten. Das hört sich nicht dramatisch an, aber umgerechnet auf unser Budget sind das ca. 400.000 €. Holen wir das auf?

    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Hallo Herr Bücker,
    schauen Sie doch mal auf die Seite http://www.medizincontroller.de, dort die die Deutsche Gesellschaft für Medizincontrolling ein Konsenzpapier veröffentlicht, gestaffelt nach Berichtszeiträumen, Kennzahlen und Adressaten. Ich hoffe es hilft Ihnen weiter.
    MfG
    J. Schikowski
    Vors. RV Mitteldeutschland der DGfM

    :augenroll: Joris Schikowski
    MC Klinikum Bad Salzungen
    Vors. RV MD der DGfM e.V.

  • Hallo Herr Bücker,
    Anfang April findet der Deutsche Krankenhaus-Controller-Tag in Berlin stat, ua steht ein Wettbewerb auf der TO, bei dem die besten DRG-RewporReports prämiert werden. In der KU zB wird dann bald davon zu lesen sein, vielleicht auf auf http://www.dvkc.de, der Website des Krankenhauscontrollervereins.
    Ansonsten sind neben den genannten Kennzahlen ua auch die mit den Kassen vereinbarte VWD von Bedeutung, bei Unterbietung droht Budgetkürzung. Eine Excel-Vorlage, die Ihnen das Summe der RGs des laufenden Monats hochrechnet aufs ganze Jahr, sagt Ihnen viel über die dem Stand der Dinge.
    Gruß
    Klaus Harder

  • Hallo,

    (entschuldigt das Pseudonym).

    Bei uns erscheinen im "DRG Report" z.B. Qualitätsmarker für die Dokumentation. Das sind z.B. der Anteil der .8 und .9 ICD-Codes bei den Haupt- und Nebendiagnosen, der Anteil der CCL-relevanten Nebendiagnosen und der Anteil der CCL-relevanten Diabetes-mellitus-Nebendiagnosen.

    Dazu noch die durchschnittliche Anzahl von OPS-Codes pro Fall und der Anteil der .y-OPS-Codes.

    Als DRG-Kennzahlen werden der durchschnittliche PCCL, der CMI sowie die Verteilung der Fälle auf die PCCL-Klassen dargestellt.

    Für Interessierte werden noch vorgehalten: Listen der häufigsten Haupt- und Nebendiagnosen, der häufigsten Prozeduren sowie Übersichten mit der Verteilung der Fälle auf die MDCs und auf die Entlassgründe nach §301.
    Dazu noch eine Verteilung der PCCL-Werte auf Altersklassen (haben ältere Patienten einen höheren PCCL?) und auf Liegedauer (haben Längerlieger einen höheren PCCL?).
    Schließlich wird noch eine Übersicht der gruppierten DRGs (sortiert nach Casmix) erstellt und eine Übersicht der für die häufigsten DRGs jeweils dokumentierten Hauptdiagnosen.

    Wer jetzt denkt, das sei ein echt gut ausgearbeitetes Berichtswesen, der hat recht.
    Wer denkt, das würde von den Klinikern dankbar aufgenommen und zur Verbesserung der Dokumentation und Informationsgewinnung über das DRG-System genutzt, der irrt:
    Die wischen sich nicht mal den A**** mit den Berichten ab, geschweige denn, daß sie sie lesen würden.

    Wir werden jetzt vermutlich dazu übergehen, den Umfang der Reports etwas zu reduzieren:
    Einmal monatlich erhält jeder Arzt eine Seite mit entweder einem fröhlichen :look: ( "hattu fein gemacht") oder einem kritischen :no: ("muttu noch üben") smily drauf. Das wär´s...mehr wird scheint´s nicht gebraucht.

    leicht genervt....
    NR

  • Aber eine Frage hätte ich noch:

    im Vergleich mit Vordaten habe ich bemerkt, daß in einigen Bereichen der durchschnittliche-PCCL gestiegen, der CMI aber gleichzeitig gefallen ist. Das kam auch umgekehrt vor.
    Jetzt grüble ich darüber nach, wie man das den Kollegen verklickern soll, die man monatelang damit genervt hat, daß nur eine umfassende Dokumentation schweregradsteigernder Nebendiagnosen der Weg zum Glück sei!

    Hypothese: da wurden eben mehr leichtere (bzw. schwerere) DRGs gemacht als im Vergleichszeitraum. Diese Hypothese erklärt aber nicht alles.
    Vielleicht gibt es noch andere erleuchtende Hinweise...

    Danke
    NR

  • Hallo NR,
    Vorsicht !
    wo Mist reingeht, kommt auch Mist heraus...
    Wen interessiert das Ergebnis, wenn auf die Qualität der Eingabe nicht geachtet wird ? Warum sollte sich ein Kliniker für Datenmüll interessieren, wenn keine Unterstützung bei der Eingabe vorhanden ist? Ich frage mal provokativ: warum sollen Ärzte überhaupt verschlüsseln, die Übertragung der Diagnose oder Prozedur und die Eingabe in einen Computer können sehr wohl und sehr gut von nichtärztlichem Personal übernommen werden (mit besseren Kenntnissen der DKR !)
    PS: es fehlt ein Überblick der Z-DRG und unpassenden Prozedur/Diagnosen Zuordnungen (da gibt es immer wieder schöne Überraschungen)

    --
    Grüße aus Hanau
    Poschmann

    Poschmann

  • Zitat


    Original von Nichtraucher:
    Aber eine Frage hätte ich noch:

    im Vergleich mit Vordaten habe ich bemerkt, daß in einigen Bereichen der durchschnittliche-PCCL gestiegen, der CMI aber gleichzeitig gefallen ist. Das kam auch umgekehrt vor.
    Jetzt grüble ich darüber nach, wie man das den Kollegen verklickern soll, die man monatelang damit genervt hat, daß nur eine umfassende Dokumentation schweregradsteigernder Nebendiagnosen der Weg zum Glück sei!

    Hypothese: da wurden eben mehr leichtere (bzw. schwerere) DRGs gemacht als im Vergleichszeitraum. Diese Hypothese erklärt aber nicht alles.
    Vielleicht gibt es noch andere erleuchtende Hinweise...

    Der CMI ist doch nur das Ergebnis eines in vielen Bereichen nicht die deutsche Behandlungswirklichkeit abbbildenden Kataloges 2003. Über 200 medizinische DRG enthalten operierte Fälle ! Bei 48 DRGs ist die geometrische Verweildauer > der arithmetischen (geht mathematisch gar nicht). Die Liste der "Probleme" dieses ersten G-DRG-Kataloges läßt sich seitenweise fortsetzen. Er kann lediglich eine grobe Orientierung bieten, mehr nicht !!

    Daher kann und soll der CMI doch derzeit gar keine Orientierungsgösse sein. Bedeutung als Kennzahl für die Kodierqualität hat nur der PKKS (derzeit) und die richtige Wahl der Hauptdiagnose (größtes Fehlerpotential). In unserer Klinik enthalten die Berichte keinen CMI, sondern klinische Profile die zeigen, was sich innerhalb einer DRG abspielt. Anhand dieser Profile kann der Kliniker prüfen, ob er seine Fälle auch sachgerecht wiederfindet.
    Den CMI werden wir erst benutzen, wenn die Bewertungsrelationen 2004 verfügbar sind.
    Norbert Roeder

  • Hallo Herr Poschmann,

    >>es fehlt ein Überblick der Z-DRG und unpassenden Prozedur/Diagnosen Zuordnungen (da gibt es immer wieder schöne Überraschungen)<<

    Das finde ich interessant; gibt es (außer über die Z´s) einen Algorithmus, um unpassende Diagnosen/Prozeduren-Kombinationen herauszufiltern?

    Ansonsten haben Sie natürlich Recht: nachlässige Schulung und mangelnde Unterstützung sorgen bei den Klinikern nicht gerade für einen Anstieg der sowieso extrem niedrigen "DRG-Motivation".

    Grüße
    NiR

  • Hallo Herr Roeder,

    bitte entschuldigen Sie, daß ich unbedacht mit meinem Pseudonym Ihre Initialen geklaut habe. Wie Sie sehen können, wurde das geändert! ;)

    Berichte völlig ohne CMI finde ich mutig, denn das ist ja so ziemlich die einzige Kennziffer, die fast jeder inzwischen "drauf" hat.

    Daß der G-DRG-Katalog diverse Schräglagen hat ist klar und daß dadurch seltsame Effekte entstehen können folgt zwanglos.

    Aber auch wenn alle Datenreihen australisch gegroupt werden, können durchschnittl. PCCL und CMI umgekehrt verlaufen. Daneben zeigt es sich in einigen unserer Abteilungen, daß trotz Verbesserung aller Qualitätsmarker der durchschnittl. PCCL abgesunken ist.
    Eine eingehende Analyse steht noch aus aber ich würde zwei Behauptungen aufstellen:
    1. Der Vergleich von Kenn- oder Leistungsdaten kann nur durchgeführt werden, wenn sich das DRG-Spektrum einer Klinik nicht wesentlich geändert hat.
    2. Die ultimativen Marker für die Dokumentationsqualität und das DRG-Leistungsniveau müssen erst noch gefunden werden.

    Grüße
    NiR

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sonntags-Diskutanten und alle übrigen,

    mir stellt sich bei alldem noch eine andere Frage:
    Weiss jemand, wie die Adaptation des DRG-Kataloges an die "deutsche Behandlungswirklichkeit" für 2004 ungefähr aussehen wird ? Es war ja in der Vergangenheit schon mal so, dass nach dem Erscheinen eines "Primärkataloges" auf einmal die Fachgesellschaften aktiv wurden und jedwede fachliche Besonderheit in neuen Katalogen berücksichtigt haben wollten. Ich verstehe das zwar, da es ja auch einer "Weiterentwicklung" dient, ist dies in der Einführungsphase jedoch sinnvoll ? Mir graut davor, dass unser DRG-Katalog auf einmal 800 oder mehr DRGs zur Abbildung der Behandlungswirklichkeit enthält. Vielleicht sehe ich das ja zu "schwarz". Eigentlich wollte ich ja auch nur wissen, ob dazu schon etwas bekannt ist ?
    Falls ja, her damit ;) und vielen Dank.

    Gruß
    B. Sommerhäuser