Nachbeatmung nach OP

  • Zitat, Kodierleitfaden für die Intensivmedizin : Wird der Pat. jedoch vor bzw. erst während der OP intubiert und dauert die Beatmung nach der OP mehr als 24 h so wird in diesem Fall diese Beatmungsperiode komplett zur Gesamtbeatmungszeit addiert.

    Fällt die OP Beatmungszeit bei der Betrachtung der 24 h erst mal weg, oder wird sie von vornherein dazugezählt ?

    Bsp. 8.00 Uhr OP Beginn inkl. Intubation

    post OP Verlegung auf Intensiv 14.00 Uhr beatmet

    nächster Tag 10.00 Uhr extubation

    Wieviel Beatmungsstunden dürfen angerechnet werden ????

  • Hallo,

    Wenn die maschinelle Beatmung jedoch zur Durchführung einer Operation oder während einer Operation begonnen wird und länger als 24 Stunden dauert, dann zählt sie zur Gesamt¬beatmungs¬zeit. Die Berechnung der Dauer beginnt in diesem Fall mit der Intubation;

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo,
    leider werden mit "Kodierleitfäden" aller Art - dazu zähle ich auch die MDK-Dingers - manch klare Regel verwässert bzw. verschlimmbessert.

    MiChu zitiert schon die DKR, und das zählt. Also: im angefragten Fall 26 Std. Beatmungszeit.

    Viele Grüße
    P. Dietz

  • Hallo zusammen,
    ich habe jetzt mal eine andere Fallkonstellation:
    Patient wird beatmet und es wird auch der Versuch einer Entwöhnung durchgeführt, aber keine stabile respiratorische Situation nach DKR erreicht. Wegen einer Komplikation muss der Patient "im Weaning" operiert werden. Wie wird die Beatmung zur OP gewertet?
    Als Beatmung, da die stabile resp. Stuation noch nicht erreicht wurde? NICHT als Beatmung, da zum Zwecke der OP beatmet?
    Wie wird dann die Phase der stabilen respiratorischen Situation errechnet?
    Beginn nach der letzten Beatmung vor der OP und unter Ignorieren der OP-Beatmung, oder wird sie für die Dauer der OP "unterbrochen"? Die Frage ist deswegen interessant, weil im einen Fall die Beatmung durchgehend und im anderen Fall eine neue Beatmungsperiode beginnen würde.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Guten Tag,

    nach meinem Verständnis muss ein Patient während der OP beatmet werden. Sofern Sie sich in der Weaning-Phase befinden, dürfte der Patient ja noch intubiert bzw. tracheotomiert sein, die Fortsetzung der kontrollierten Beatmung dürfte mithin unkompliziert sein. Im ORBIS lässt sich diese Phase konkret angeben, d.h. auch der Haken bei intraoperativ setzen. Bei der automatischen Ermittlung der Stunden entscheidet das System nach den hinterlegten Regeln, on die Stunden mitgerechnet werden, was in Ihrem Fall unstreitig sein dürfte.

    Gruß

    merguet

  • Hallo Herr Horndasch,

    gemäß dem Passus:
    "Eine Beatmung, die nicht zum Zweck einer Operation begonnen wurde, z.B. in der Intensivbehandlung nach einer Kopfverletzung oder einer Verbrennung, zählt unabhängig von der Dauer immer zur Gesamtbeatmungszeit. Werden bereits beatmete Patienten operiert, so zählt die Operationszeit zur Gesamtbeatmungszeit."

    würde ich in Ihrem Fall die OP-Zeit zur Gesamtbeatmungszeit zählen. Hier wird nicht gesagt, daß der Patient durchgängig beatmet wird, das schließt m. E. die Weaningphase daher nicht aus.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

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    Dr. med. Volker Blaschke