Guten Tag miteinander,
Guten Tag transpore,
den ganzen Sachverhalt nicht kennend möchte ich eingangs um Entschuldigung bitten, falls die kurz gefassten Überlegungen den Kern nicht ganz treffen.
Zitatvon »transpore«
Nun wurde das Anliegen an mich (klinische Kodiererin für beide Abteilungen) herangetreten, ein Statement aus Sicht der Kodierung abzugeben.
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… je weniger fachspezifisch ausgebildete Mitarbeiter TE-relevante Leistungen erbringen, desto weniger TE können abgerechnet werden, desto weniger der zu erwartende Erlös.
Nicht wissend, ob es sich um reine Kostensparmaßnahmen handelt, könnten auch andere Gründe für den Einsatz der Servicekräfte vorliegen – das wird die „obere Etage“ selbst am besten beurteilen können.
Aus unternehmerischer Sicht ist es schon richtig, sich die Erlös- und die Kostenseite anzuschauen, jedoch hat die Messung / Rechnung der Pflegekräfte in Therapieeinheiten einen gewissen faden Beigeschmack. Es ist zwar spekulativ, aber ein Ressourceneinsatz aus einer Konzentration auf OPS kann zu Fehlallokation führen.
Die Sicht der Stationsleitungen ist nachvollziehbar, denn ausgebildete Pflegefachkräfte sind zwar teurer, haben aber ein größeres Tätigkeitsfeld als die Servicekräfte lt. des Aufgabenkatalogs.
Auch die psychiatrische Pflege unterscheidet sich von der somatischen, da die Patienten aufgrund unterschiedlicher psychopathologischer Symptome einen anderen Ansatz benötigen als in der Somatik (Bitte um Entschuldigung, falls dies zu pauschal formuliert erscheint). Je nach Krankheitsschwere können die Patienten u.U. nicht beurteilen, warum sie pflegerische Hilfe benötigen.
Zudem ist die Zahl der besetzten Planstellen durch qualifizierte Pflegefachpersonen ein Merkmal der Strukturqualität. Gute Qualität hat ihren Preis (heißt nicht automatisch: teuer). Bei dieser Betrachtung kann der momentane Erfüllungsgrad der Psych-PV nach der bereits erfolgten Stellenreduktion herangezogen werden.
Das obere Management mit den Aufgaben der Planung, Kontrolle und Steuerung kann höchstwahrscheinlich auch keine präzise Aussage zu den Erlöseffekten bei ausbleibenden Therapieeinheiten treffen können. Damit bleibt eine Entscheidung zwischen einer Kostenreduktion, die zu Lasten der Patienten und Mitarbeiter fallen kann und den Einsatz von ausgebildeten Pflegefachpersonen und damit möglichen höheren Versorgungsqualität wie auch (spekulativ) möglichen höheren Erlöse durch Therapieeinheiten, sodass zumindest ihre Kosten gedeckt sein könnten.