ME nach Medialer Schenkelhalsfraktur

  • Liebes Forum,

    folgende Fallkonstellation: Im Januar war der Pat. aufgrund einer medialen Schenkelhalsfraktur bei uns vorstellig. Es erfolgte die Implantation einer Duokopfprothese.
    Jetzt im Mai ist der Pat. erneut vorstellung, aufgrund einer gebrochenen Cerclage. Meine Frage ist nun, ob es als Komplikation gesehen und daher die T84.1 kodiert wird oder ob die Schenkelhalsfraktur mit dem Kode der ME kodiert wird?! Im E-Brief stand drin, dass dieser Aufenthalt geplant war. Wie ist das hier zu sehen?

    Ich freue mich über schnelle Antworten.

    Herzliche Grüße

    Herzdame

  • Hallo Herzdame,

    für die Kodierung der SH-# als HD müsste die ME bereits bei Erstimplantation grundsätzlich in etwa zu dieser Zeit vorgesehen gewesen sein.
    Ansonsten ist T84.1 HD.

    Gruß,
    fimuc

  • Hall Herzdame,

    ich gehe davon aus, dass - wenn der Aufenthalt geplant war - dabei auch ein
    Grund genannt wurde.
    Wichtig ist auch, was jetzt gemacht wurde.
    Erfolgte eine ME? passierte was am Knochen (unzureichende Frakturheilung)?
    Ein Bruch der Cerclage hat in der Regel eine Ursache.

    Mit diesen Infos können Sie die HD bestimmen.
    Erfolgte eine ME weil die gebrochene Cerclage störte und alles andere
    war gut, dann ist T84.1 als HD denkbar, erfolgte eine geplante Metallentfernung
    (warum auch immer) dann ist T84.1 ND.

    Gruß

    P. Host

  • Hallo phost,

    im E-Brief steht, dass die ME geplant war & er deshalb stationär aufgenommen wird. Die ME erfolgte dann auch. Als Zusatz stand der Cerclagebruch im Brief. Weiterhin steht leider nichts in der gesamten Akte, weder warum es zum Cerclagebruch kam, noch ob die Fraktur gut ausgeheilt war.

    Schöne Pfingsten wünsch ich

    Herzliche Grüße

    Herzdame

  • Hallo Herzdame,

    in diesem Fall würde ich dann doch beim Operateur nachfragen, was genau war. Und wenn der Cerclagenbruch der Aufnahmegrund war, sollte das auch im EB stehen. Möglicherweise wurde bei der geplanten ME der Bruch festgestellt, hatte aber weiter keine Konsequenz, weil die Fraktur verheilt war. Dann würde ich auch die T84.1 nicht kodieren.

    "Möglicherweise" ist aber eben nicht "sicher". Deswegen...siehe oben.

    Schöne Pfingsten an alle 8)

    Anne

  • Hallo Herzdame,

    trotz Ihrer etwas dürftigen Beschreibung stelle ich Vermutungen an:

    Zunächst einmal braucht es bei normaler Implantation einer Duokopfprothese keine Cerclage. Deshalb kam es in Ihrem Fall möglicherweise bei der Implantation intraoperativ zu einer Fraktur des Trochanter maior, der mittels Cerclage refixiert wurde. Also handelt es sich hierbei um eine Fraktur nach Einsetzen einer Gelenkprothese (M96.6). Die Cerclage sollte geplantermaßen wieder entfernt werden, also M96.6 als HD im zweiten Aufenthalt. Dass Drahtcerclagen reißen, kommt in diesem Bereich nicht so selten vor und ist nicht relevant, wenn die ME just zu diesem Zeitpunkt ohnehin geplant war.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld