• Guten Morgen,

    Bei folgenden Problem bin ich für Hilfe dankbar:

    Pat kommt mit einer perforierten Sigmadivertikulitis, die OP ist vom Arzt mit OPS 5-484.32 (Anteriore Rektumresektion unter Sphingtererhaltung) kodiert worden. Bei der Überprüfung durch den MDK wurde die OPS durch 5-544.72 (Sigmaresektion) ersetzt.

    Hier ein Auszug aus dem OP- Bericht: Weitere Präparation und Auflösen des Konglomerattumors, so dass nun ein Sigma elongatum entfaltet werden kann, welches entzündlich mit einer perforierten Sigmadivertikulitis, knapp oberhalb des rektosigmoidalen Überganges mit Austritt von Kot dargestellt wird. Weitere Präparation des Sigmas in Richtung auf den rektosigmoidalen Übergang, bis die Wand des oralwärtigen Rektums ohne Entzündungszeichen erscheint. Hier Absetzen des Rektums mit dem Retikulator. Oralwärts der entzündlichen Wandreaktionen, am Colon descendens, Absetzen des Sigmas mit dem GIA-Klammerschneidegerät. Schrittweises Durchtrennen des Mesosigmas und Durchstechungsligaturen. Der Darm wird nun entfernt.

    Wessen Kodierung ist jetzt korrekt?

    Vielen Dank im voraus.

    Ihmann

  • Hallo Herr Ihmann,

    wenn das Beckenbodenperitoneum nicht eröffnet wurde, werden Sie schwerlich eine Rektumresektion belegen können.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Herr Balling hat eigentlich alles gesagt aber hier mal ausführlicher
    eine "Kodierempfehlung" auf den BDC Seiten veröffentlich schon 2007

    "Ein analoges Problem besteht bei Sigmaresektionen (5-455.70 bis 5-455.7x). Hier wird üblicherweise, ebenfalls aus operationstechnischen Gründen, der angrenzende, intraperitoneale Rektumanteil mitreseziert. Kodiert man dann den Eingriff als Rektosigmoid-Resektion (z.B. mit 5-484.00), so gelangt man in die deutlich höher vergüteten DRGs für Rektumstatt für Kolonresektionen. Um eine eindeutige und nachvollziehbare Abgrenzung der „einfachen“ Sigmaresektion von der Rektosigmoidresektion zu schaffen, wird daher im OPS 2007 als Kriterium für eine Rektosigmoidresektion die Eröffnung des Beckenperitoneums und Mitresektion von extraperitonealen Rektumanteilen eingeführt. In diesen Fällen sollten daher entsprechende Angaben im OP-Bericht keinesfalls fehlen
    Es sollte daher besonders beachtet werden, diese entgeltrelevante OP-Erweiterung plausibel und nachvollziehbar im OP-Bericht zu beschreiben."


    und noch ein bischen glatter die Kodierempfehlung des MDK Nr. 98
    Eine Sigmaresektion unter Mitnahme oberer oder mittlerer – jeweils intraperitonal gelegener – Rektumanteile wird mit der Kodierung als Sigmaresektion erfasst (Kode aus 5-455.7). Unter dem fünfstelligen OPS 5-455.7 Sigmaresektion findet sich das Exklusivum: Sigmaresektion mit Resektion von extraperitonealen Rektumanteilen (Rektosigmoidektomie) (5-484ff.). Diese Rektosigmoidektomie ist dann zu verschlüsseln, wenn die Resektionsebene aboral (unterhalb) der peritonealen Umschlagfalte verläuft.


    :thumbup: